E-Scooter-Unfälle mit Kindern: Niedersachsen im Alarmzustand!
Zahl der E-Scooter-Unfälle mit Kindern in Niedersachsen steigt. Göttingen bleibt jedoch unter dem Trend. Wichtige Informationen hier!

E-Scooter-Unfälle mit Kindern: Niedersachsen im Alarmzustand!
In den letzten Jahren hat die Nutzung von E-Scootern stark zugenommen, doch diese Entwicklung bringt auch Schattenseiten mit sich. Besonders auffällig ist der Anstieg an Unfällen, bei denen Kinder verwickelt sind. In Niedersachsen verzeichnete die Polizei im Jahr 2023 insgesamt 265 Unfälle mit Kindern bis 14 Jahren – das bedeutet einen Anstieg um 151 Unfälle im Vergleich zum Vorjahr. Diese besorgniserregende Statistik hat im Jahr 2024 einen weiteren Anstieg der Kollisionen bei E-Scootern mit sich gebracht, insbesondere in urbanen Regionen wie Hannover, wo die Zahl fast dreimal so hoch war.
Obwohl rechtlich gesehen Kinder unter 14 Jahren keine E-Tretroller fahren dürfen, ignorieren viele Familien diese Vorgaben. Andreas Knie, Verkehrssoziologe, erklärt: „Den Kindern fehlt oft der umsichtige Blick und das Gespür für Gefahren.“ Die technische Handhabung von E-Scootern ist zudem anspruchsvoller als die von Fahrrädern, was die Risiken erhöht. In Göttingen hingegen blieb die vermeintlich besorgniserregende Entwicklung im Vergleich zu anderen Regionen überschaubar – hier wurden 2024 lediglich drei Unfälle von Kindern mit E-Scootern registriert.
Die Gefahren der E-Scooter-Nutzung
Die allgemeine Unfallstatistik für E-Scooter zeigt, dass die Zahl der verletzten und getöteten Personen in den letzten Jahren gestiegen ist. 2024 gab es mehr als 12.000 registrierte Unfälle, was einem Anstieg um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Tragischerweise sind 27 Menschen bei diesen Unfällen ums Leben gekommen, alle waren selbst auf einem Roller unterwegs. Rund 1.500 Personen erlitten schwere Verletzungen, und nicht weniger als 11.400 wurden leicht verletzt. Über die Hälfte dieser Unfälle ereignete sich, weil die Fahrer gegen Verkehrsregeln verstießen oder Straßen unsachgemäß benutzten, oft in Verbindung mit Alkoholkonsum.
Die hohe Unfallrate bei jungen Fahrern ist besonders besorgniserregend. Fast 50 Prozent der verunglückten E-Scooter-Fahrer waren unter 25 Jahre alt. Zudem trägt die Unsicherheit bei der Benutzung von geliehenen Scootern zur Problematik bei. Diese Nutzer sind oft jünger, fahren häufig ohne Helm und nehmen als Verkehrsverhalten den Gehweg eher in Anspruch.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Verantwortung
Ein weiteres Anliegen ist der Versicherungsschutz für E-Tretroller. Jugendliche unter 14 Jahren haben im Schadensfall keinen Versicherungsschutz, was bedeutet, dass die Eltern haften. Die Anbieter wie Bolt und Lime erlauben aus versicherungsrechtlichen Gründen die Nutzung ihrer E-Scooter erst ab 18 Jahren. Es wird dringend empfohlen, dass Fahrer die richtigen Verkehrsregeln befolgen und sich der Gefahren bewusst sind.
Die Polizei hat begonnen, gezielt während der Schulwegüberwachung die Nutzung von E-Scootern zu kontrollieren. Hierbei wird auf Hinweise von Lehrern und Eltern reagiert. Es bleibt zu hoffen, dass das Bewusstsein für die Sicherheit im Straßenverkehr steigt und mehr eindrucksvolle Maßnahmen zur Unfallverhütung ergriffen werden, bevor sich die Statistiken weiter in die falsche Richtung entwickeln.
Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass es höchste Zeit ist, die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr zu erhöhen und das Nutzerverhalten insgesamt zu verbessern. Nur so kann die erfreuliche Mobilität, die uns E-Scooter bieten, auch ohne ernsthafte Konsequenzen genutzt werden.
Für weitere Informationen zu E-Scooter-Unfällen und den Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit hat das Göttinger Tageblatt umfassend recherchiert. Auch die Tagesschau sowie der Spiegel geben interessante Einblicke in die Problematik.