Elternliebe unter der Lupe: Bevorzugen Sie unbewusst Ihr Kind?

Eltern neigen oft zu unbewusster Bevorzugung ihrer Kinder, insbesondere von Töchtern. Eine aktuelle Studie beleuchtet diese Dynamiken.
Eltern neigen oft zu unbewusster Bevorzugung ihrer Kinder, insbesondere von Töchtern. Eine aktuelle Studie beleuchtet diese Dynamiken. (Symbolbild/MND)

Elternliebe unter der Lupe: Bevorzugen Sie unbewusst Ihr Kind?

Göttingen, Deutschland - Kinder sind ein großer Schatz, doch die Frage nach der Bevorzugung unter Geschwistern bleibt oft unbeantwortet. Eine Studie der Brigham Young University hat nun aufgezeigt, dass viele Eltern unbewusst ein Kind haben, dem sie sich besonders verbunden fühlen. Diese Erkenntnis wurde umfassend untersucht und hat das Potenzial, das Familienleben erheblich zu beeinflussen. Wie viel Macht haben diese familiären Präferenzen, und was bedeuten sie für die Kinder?

Erstaunlicherweise zeigen die Ergebnisse, dass Unterschiede in der elterlichen Behandlung nicht von vornherein negativ zu bewerten sind. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass unreflektierte Bevorzugungen problematisch werden können. Kinder, die den Eltern ähnlicher sind, erfahren häufig eine positive Bevorzugung, die sich in weniger Konflikten und mehr angenehmen Erlebnissen äußert. Oft sind es die Kinder, die mehr Aufmerksamkeit einfordern, die eine intensivere Bindung und dadurch mehr Nähe genießen. Laut einem Bericht von KA-News stellt sich die Frage, ob diese Dynamik immer gesundheitlich unbedenklich ist oder ob sie langfristige Folgen haben kann.

Forschungsergebnisse und Präferenzen

Die Studie, die im Fachjournal „Psychological Bulletin“ veröffentlicht wurde, bezieht sich auf Daten von über 19.000 Teilnehmern aus 30 verschiedenen Untersuchungen. Ein zentrales Ergebnis ist, dass sowohl Väter als auch Mütter tendenziell Mädchen bevorzugen. Die Gründe sind vielfältig: Mädchen werden oft als ruhiger und besser darin wahrgenommen, sich an Regeln zu halten, wodurch sie als weniger herausfordernd gelten. Dies zeigt sich in den analysierten Daten, die von der Seite Hallo-Eltern geliefert wurden. Eine interessante Beobachtung ist, dass Mädchen selbst nicht das Gefühl haben, bevorzugt behandelt zu werden. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Wahrnehmung von Bevorzugung nicht immer mit der Realität übereinstimmt.

Die Studie zeigt auch, dass ältere Geschwister tendenziell mehr Verantwortung und Eigenständigkeit zugesprochen bekommen, was wiederum zu einer stärkeren Bindung führt. Professor Alexander Jensen von der Brigham Young University rät Eltern, sich dieser Muster bewusst zu werden. Elterliche Bevorzugungen sollten nicht verheimlicht werden, sondern aktiv angesprochen werden, um künftige Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.

Folgen der Bevorzugung

Welche Auswirkungen hat es nun auf die Kinder? Bevorzugte Kinder zeigen tendenziell eine stabilere psychische Gesundheit, sind beruflich erfolgreicher und pflegen längerfristige Partnerschaften. Dem gegenüber stehen jene Kinder, die weniger Beachtung finden und damit oft schlechtere Entwicklungsergebnisse erfahren. Diese Dynamik kann sich auf das Selbstvertrauen und die familiären Beziehungen auswirken, wie Studienergebnisse unterstreichen. Ein bewusster Umgang mit elterlichem Verhalten ist daher ratsam.

Um eine gerechte Behandlung aller Kinder sicherzustellen, empfiehlt Jensens Forschung eine Reihe von Maßnahmen: Einheitliche Regeln für alle Geschwister aufstellen, offene Gespräche über emotionale Zuwendung führen und bestehende Ungleichheiten gezielt ausgleichen. Nur so kann das familiäre Miteinander fair gestaltet werden.

Insgesamt sollte die Erkenntnis, dass Kinder oft unbewusst bevorzugt werden, als Anlass genommen werden, um ein harmonisches und unterstützendes Familienumfeld zu schaffen. Mit einem guten Händchen und Augenmaß können Eltern dazu beitragen, dass sich alle Kinder geliebt und wertgeschätzt fühlen. Es lohnt sich, über die eigenen Muster nachzudenken und positive Veränderungen einzuleiten. Besuchen Sie KA-News, Hallo-Eltern und Tagesschau für weitere Informationen zu diesem spannenden Thema.

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OrtGöttingen, Deutschland
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