Haus der Kulturen in Göttingen vor fristloser Kündigung – Was nun?
Göttingen diskutiert über Windkraftanlagen und die Zukunft des Hauses der Kulturen nach Kündigung zum 20. Oktober 2025.

Haus der Kulturen in Göttingen vor fristloser Kündigung – Was nun?
Am Hagenweg in Göttingen läuft eine wichtige Zeitspanne ab: Das Haus der Kulturen erhält von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eine fristlose Kündigung, die bereits zum 20. Oktober wirksam werden soll. Das seit fast 30 Jahren bestehende Projekt, getragen von der Zukunftswerkstatt Göttingen e.V., ist bekannt für seine Integrations- und Bildungsangebote. Der Trägerverein hat sich in der Migrationsarbeit als unverzichtbar erwiesen und ist Gründungsmitglied wichtiger Organisationen wie der Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen und Flüchtlinge in Niedersachsen.
Trotz der drohenden Schließung gibt es eine breite Unterstützung für das Haus der Kulturen, auch von den Ratsparteien, die sich um die Zukunft der Einrichtung sorgen. Bau- und Brandschutzauflagen wurden als Hauptgründe für die Kündigung genannt. Der Verein plant, am 20. Oktober aus den Räumlichkeiten auszuziehen, aber die Politik hat ihm Unterstützung zugesagt.
Integration und Netzwerkbildung im Fokus
Ein zentraler Aspekt der Arbeit der Zukunftswerkstatt ist die Vernetzung lokaler und regionaler Organisationen, die sich der Migrationsarbeit widmen. Im Rahmen des Netzwerks der Kooperativen Migrationsarbeit Niedersachsen sind über 600 Fachkräfte und Einrichtungen organisiert, die Beratungs-, Service- und Informationsangebote für Zugewanderte bereitstellen.
Dieses Netzwerk besteht aus zehn selbstorganisierten Regionalverbünden, die den Austausch von Informationen und Erfahrungen unter den Mitgliedern fördern. So wird beispielsweise auch die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer unterstützt, um deren Eingliederungsprozess zu erleichtern. Der Fokus liegt darauf, Migranten Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und sie beim Zugang zum Arbeitsmarkt zu unterstützen.
Auch sportlich läuft es rund
Verkehrssicherheit und Windkraftanlagen im Gespräch
In der Stadt stellt sich zudem eine wichtige Frage der Verkehrssicherheit. Der ADFC hat die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 70 auf Landstraßen ohne Radweg gefordert, da die Unfallzahlen unter Radfahrern besorgniserregend steigen. Die Verantwortlichen betonen, dass die Aufstellung von Verkehrsschildern deutlich weniger Aufwand erfordert als der Bau neuer Radwege.
Auf der politischen Agenda steht auch die Diskussion über Flächen für Windkraftanlagen. Der Bauausschuss hat 22 Flächen genehmigt, um den kommunalen Verpflichtungen zur Ausweisung von Flächen für erneuerbare Energien nachzukommen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wann und wo die neuen Windkraftanlagen tatsächlich entstehen werden, da die Planungen noch in Arbeit sind. Entscheidende Gespräche zwischen Politik und Verwaltung laufen bereits, wobei alle Göttinger Ortsräte in den Prozess einbezogen wurden.
In diesen bewegten Zeiten zeigt Göttingen nicht nur seine Anliegen in der Integrations- und Bildungsarbeit, sondern auch seinen sportlichen Ehrgeiz und das Streben nach einer sicheren und umweltfreundlichen Zukunft.