Führerschein-Drama: Plauer kämpft gegen willkürliche MPU-Anordnung!

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Guido Röhl aus Plau kämpft um seinen Führerschein nach einer MPU-Anordnung der Führerscheinstelle Ludwigslust.

Guido Röhl aus Plau kämpft um seinen Führerschein nach einer MPU-Anordnung der Führerscheinstelle Ludwigslust.
Guido Röhl aus Plau kämpft um seinen Führerschein nach einer MPU-Anordnung der Führerscheinstelle Ludwigslust.

Führerschein-Drama: Plauer kämpft gegen willkürliche MPU-Anordnung!

Guido Röhl, ein 58-jähriger aus Plau, sieht sich momentan mit einer schmerzlichen Hürde konfrontiert: Die Führerscheinstelle des Landkreises Ludwigslust-Parchim hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, als er seinen Führerschein aus DDR-Zeiten umtauschen wollte. Die Behörde fordert von ihm eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), und das aufgrund eines Vorfalls aus dem Jahr 2020. Wie nordkurier.de berichtet, wurde Röhl damals mit 1,44 Promille auf dem Plauer See beim Fahren eines Sportbootes erwischt und musste dafür eine Geldstrafe zahlen. Den Entzug seiner Fahrerlaubnis oder des Bootsführerscheins gab es jedoch nicht.

Einige Monate später, beim Versuch seinen Führerschein zu erneuern, macht die Führerscheinstelle die Sache plötzlich kompliziert. In der Verkehrsakte sind keine Eintragungen vorhanden, doch die Behörde stellt unwiderruflich fest, dass sie zwei Punkte zu dem Vorfall erhoben hat, die laut Röhl nicht zulässig sind. Der betroffene Mann legte Widerspruch ein, versäumte jedoch die Fristen, was schließlich zur Einziehung seines Führerscheins führte. Der Landkreis hält sich in solchen individuellen Fällen bedeckt, denn Kreissprecher Andreas Bonin erklärt, dass man ja nicht in laufende Verfahren eingreifen könne. Das routinemäßige Abfragen beim Fahreignungs- und Zentralen Fahrerlaubnisregister scheint für ihn die richtige Vorgehensweise zu sein.

Die MPU: Ein zähes Unterfangen

Die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) gilt in der deutschen Verkehrspolitik als unverzichtbares Instrument zur Beurteilung der Kraftfahreignung. Sie wird in Regelmäßigkeit angeordnet, wenn Verkehrsteilnehmer Verkehrsregeln wiederholt missachten oder andere gefährden. Das erklärt bmv.de. Ein zentrales Anliegen ist es, sicherzustellen, dass diese wahrscheinlich wiederkehrenden Verstöße nicht auf Alkohol- oder Drogenmissbrauch zurückzuführen sind.

Eine MPU ist zwar rechtlich festgelegt, aber sie kann nicht nur nach einem hohen Blutalkoholwert oder Drogenvergehen angeordnet werden. Auch bei erheblichen Straftaten im Straßenverkehr oder wiederholtem Entzug der Fahrerlaubnis ist die Untersuchung notwendig. Für Guido Röhl, der nun mindestens 820 Euro für die MPU aufbringen muss, stellt sich die Frage, ob das Verfahren einer Willkür entspricht. Der Sachverständige Jörg Nagel sieht den Fall als beispiellos und spricht von einer fragwürdigen Handhabung durch die Behörde.

Einmalige Situation mit gravierenden Folgen

Was hinterlässt dieser Fall bei Guido Röhl? Der plötzliche Entzug seines Führerscheins und die ungewohnt hohen Kosten der MPU setzen ihn unter Druck. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim verweist zwar darauf, dass es keine Doppelbestrafung gibt und eine klare Trennung zwischen strafrechtlicher Ahndung und der praktischen Eignungsprüfung herrscht, doch für Röhl wirken die Entscheidungen der Behörde wie eine unverhältnismäßige Belastung. Was wird aus seinen Plänen und seinem täglichen Leben? Sicher ist, dass ihm der Weg zurück zur Mobilität mit weiteren Herausforderungen gespickt ist.