Intendant Erich Sidler verlässt das Deutsche Theater Göttingen!
Intendant Erich Sidler kündigt vorzeitigen Rückzug aus dem Deutschen Theater Göttingen an. Herausforderungen und finanzielle Unsicherheiten prägen die Diskussion.

Intendant Erich Sidler verlässt das Deutsche Theater Göttingen!
Die Kulturwelt Göttingens ist aktuell in Aufruhr: Erich Sidler, der seit 2014 als Intendant des Deutschen Theaters Göttingen tätig ist, hat seinen Rückzug angekündigt. Dies kommt überraschend, da er erst vor kurzem in den Medien für seine Verdienste um das Theater gelobt wurde. Sidler wird das Haus zum Ende der Spielzeit 2026/27 verlassen, also bereits im Sommer 2027, zwei Jahre vor dem ursprünglichen Vertragsende. Wie Göttinger Tageblatt berichtet, hegt Sidler Bedenken, dass die finanziellen Einschnitte, die ab 2027 drohen, zu einer schwierigen Situation für das Theater führen könnten. Sein Ziel ist es, eine Insolvenz zu vermeiden und Verantwortung für mögliche Personalabbau-Maßnahmen zu umgehen.
In den letzten Jahren hat Sidler das Theater mit einem klaren Fokus auf kreative Programme und kulturellen Austausch geprägt. Dabei zeigte er sich stets engagiert, wie auch die CDU-Landtagsabgeordnete Carina Hermann betont, die seinen Rückzug als Verlust für den Kulturbereich in Göttingen empfindet. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler hebt zudem Sidlers Bemühungen hervor, einen Austausch zwischen verschiedenen kulturellen Akteuren zu fördern.
Politisches Echo und Herausforderungen
Die Reaktionen der politischen Fraktionen waren schnell und einheitlich. Neben Rückhalt für Sidler äußert die SPD-Fraktion Besorgnis über die Unsicherheiten in der Kulturlandschaft. 500.000 Euro sind bereits im Haushalt für 2025/26 eingeplant, um eine neue Sanierungsvariante zu erarbeiten, nachdem eine Generalsanierung aufgrund eines Haushaltsdefizits gestoppt wurde. Die Grüne Fraktion sieht den Wechsel in der Intendanz als Chance, um ein neues kulturpolitisches Leitbild zu entwickeln.
Die aktuelle Situation stellt jedoch eine Herausforderung für das Deutsche Theater dar. Nach wie vor ist ein Sanierungsstopp beschlossen, was die Frage nach der finanziellen Zukunft des Theaters aufwirft. Die Ratsfrau Wibke Güntzler kritisiert zudem die Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) für ihre Rolle in diesem Prozess. Zudem gibt es Bedenken, dass die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sinken könnten, falls die Finanzierung nicht gesichert wird.
Ein Blick auf die Zukunft
Die Entscheidung Sidlers wird im politischen Raum mit einem klaren Signal für die Kulturpolitik gewertet. Ob das Deutsche Theater, ein Zentrum des kulturellen Lebens, weiterhin so bestehen kann, hängt von einem stabilen finanziellen Fundament ab. Die örtlichen Fraktionen sind sich einig, dass es dringend verlässliche Finanzierung und Planungssicherheit braucht, um die lange Erfahrung und die Expertise von Sidler nicht verloren gehen zu lassen.
Sein vorzeitiger Abschied ermöglicht immerhin die Möglichkeit einer geordneten Nachfolgesuche. Jetzt gilt es, die nächsten Schritte zu planen und sicherzustellen, dass das Deutsche Theater weiterhin ein Ort für kreatives Schaffen bleibt. Es bleibt abzuwarten, wer Sidlers Erbe antreten wird und wie das Theater in den kommenden Jahren aufgestellt sein wird.