Kampf um Telenotarzt: Politik fordert schnelle Lösungen für Viersen!
Das Telenotarzt-System am Niederrhein steht vor Herausforderungen. Warum sich Politik und Krankenkassen im Streit befinden.

Kampf um Telenotarzt: Politik fordert schnelle Lösungen für Viersen!
Der Kreis Viersen steht vor einem entscheidenden Schritt in der Notfallversorgung: Das Telenotarzt-System, das bereits in anderen Regionen Deutschlands erprobt wurde, könnte bald auch hier Einzug halten. Am Niederrhein sehen Verantwortliche aus Politik und Verwaltung die Vorteile dieses neuen Systems, das vor allem dazu dient, die oft überlasteten Notärztinnen und -ärzte zu entlasten. Doch noch gibt es einige Hürden zu überwinden.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Telenotarzt-System sind mittlerweile geklärt, und der Bedarf an dieser modernen Unterstützung in der Notfallmedizin ist groß. Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten in Notfällen ist ein deutschlandweites Problem, das besonders stark spürbar ist. Telenotärztinnen und -ärzte (TNA) könnten Aufgaben übernehmen, die nicht zwingend am Einsatzort erledigt werden müssen, und so eine wertvolle Entlastung bieten.
Herausforderungen und Frustration
Trotz der positiven Ansichten gibt es Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Wie RP Online berichtet, weigern sich die Krankenkassen, die Einführungskosten für notwendige Technologien und Arbeitsplätze zu übernehmen. Dies hat zu Verärgerung unter den politischen Fraktionen im Viersener Kreistag geführt, die mehr Druck auf die beteiligten Kommunen fordern, um eine Lösung herbeizuführen.
In anderen Teilen Deutschlands wird das System jedoch bereits erfolgreich genutzt. Die Telenotarztzentrale in Aachen etwa besteht schon seit einem Jahrzehnt und bietet rund um die Uhr Unterstützung für Notfalleinsätze. Hier stehen 35 Telenotärztinnen und -ärzte zur Verfügung, um vor Ort eingesetzte Rettungsdienstmitarbeiter zu unterstützen. Dies geschieht beispielsweise in Form von Anordnungen zur Schmerztherapie oder der digitalen Protokollierung von Einsätzen.
Vorteile des Telenotarzt-Systems
Das Telenotarzt-System hat das Potenzial, die Notfallversorgung grundlegend zu verbessern. Die TNA können dank moderner Technologien in Echtzeit mit dem Rettungspersonal kommunizieren. Das bedeutet, dass mühsame Anfahrtswege entfallen und schnellere Entscheidungen zur optimalen Versorgung der Patienten getroffen werden können, wie ADAC hervorhebt. Auch die Erfahrungen aus anderen Bundesländern, etwa Bayern, zeigen, dass eine effiziente und ressourcenschonende Patientenversorgung möglich ist. Ein neues Rettungsmittel, das direkt in das Rettungsdienstgesetz integriert ist, soll die telemedizinische Versorgung weiter verbessern.
Die Finanzierung des Telenotarzt-Systems bleibt jedoch ein zentraler Punkt. Die Anschaffungskosten sollen von den Bundesländern getragen werden, während die laufenden Kosten nach der Integration in die Rettungsdienste durch Benutzungsgebühren von Krankenkassen gedeckt werden sollen. Innovative Förderprogramme bieten zusätzliche Unterstützung, jedoch müssen auch hier Langfristigkeiten und politische Zusammenschlüsse sichergestellt werden.
Im Kreis Viersen bleibt abzuwarten, ob und wie schnell die Entscheidungsträger die dringend benötigten Reformen durchsetzen können, um die Notfallversorgung auf das nächste Level zu heben. Eine bedarfsgerechte Nutzung der Notärzte und eine schnellere Versorgung der Patienten sind nicht nur wünschenswert, sondern unabdingbar in der aktuellen Gesundheitslandschaft.