Hajener Bäckereien in Hameln geschlossen: Wo bleibt das Personal?

Hajener Bäckereien in Hameln geschlossen: Wo bleibt das Personal?
In den letzten Tagen wurden mehrere Bäckereien in Hameln, darunter die beliebte Filiale an der Bahnhofstraße, unerwartet geschlossen. Diese Maßnahme sorgt für erhebliche Verwirrung unter den Kunden, die sich fragen, was hinter diesen Schließungen steckt. Laut Dewezet sind auf den geschlossenen Filialen Zettel ausgehängt, auf denen als Grund „technische Probleme“ angegeben wird. Insider jedoch berichten, dass tatsächlich ein akuter Personalmangel die Schließungen verursacht hat.
Ein weiterer Grund ist die Umverteilung des Personals, um die verbliebenen Filialen, wie beispielsweise die im Hamelner Bahnhof, besser zu besetzen. Weitere geschlossene Standorte sind an der Ohsener Straße sowie in Klein Berkel, Aerzen und Emmerthal. Der Hajener im Hagebaumarkt hat zudem verkürzte Öffnungszeiten, was die bisherigen Angebote stark einschränkt. Fragen zu den Schließungen und den damit verbundenen Personalproblemen wurden an das „Haus der Bäcker“ gerichtet, und es ist zu erwarten, dass im Laufe der Woche dazu Stellung genommen wird.
Die Bäckerei Hajener Landbrot
Die Bäckerei Hajener Landbrot, die seit über 130 Jahren in der Region verwurzelt ist, wurde im vergangenen Jahr verkauft. Der neue Besitzer, Krome‘s Backstube aus Ostwestfalen/Lippe, stockte die Übernahme im Jahr 2024 auf, nachdem die Filialen und die angestellten 160 Mitarbeitenden nahtlos integriert wurden. Krome‘s Backstube gehört zum „Haus der Bäcker“ in Frankfurt, das seit 2019 für eine enge Zusammenarbeit innerhalb der Branche steht. Diese Übernahme sichert die Zukunft der Traditionsbäckerei und eröffnet neue Perspektiven für Mitarbeitende und das Bäckerhandwerk insgesamt, das in Deutschland eine lange und große Geschichte hat.
Die Bäckerei Hajener Landbrot wurde 1894 in Emmerthal gegründet. Sie verbindet traditionelles Handwerk mit regionaler Verbundenheit und Qualität. Die Wurzeln der Bäckerei liegen tief im Bäckerhandwerk, einem der ältesten Gewerbe zur Herstellung von Lebensmitteln, das bereits in der Antike bedeutend war. Von den alten Ägyptern, die mindestens 16 verschiedene Brotsorten kannten, bis hin zu den heutigen Bäckern hat sich das Handwerk stets weiterentwickelt. In Deutschland befasst sich der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e.V. mit den Interessen dieser traditionsreichen Branche.
Die Zukunft des Bäckerhandwerks
In Deutschland zählt das Bäckerhandwerk mehr als 12.150 Innungsbetriebe. Die Veränderungen in der Branche sind spürbar, insbesondere die Anpassung an neue Technologien und Kundenwünsche. Der jährliche Konsum von Brot und Backwaren liegt bei etwa 62,4 kg pro Haushalt, was die hohe Nachfrage widerspiegelt. Trotz der wachsenden Konkurrenz durch Discount-Bäckereien bleibt die Qualität der Waren und der persönliche Kundenservice weiterhin im Fokus der Betriebe.
Die Schließungen in Hameln sind daher nicht nur ein lokales Phänomen, sondern stehen auch im Kontext einer zunehmenden Herausforderung für das gesamte Bäckerhandwerk. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen das „Haus der Bäcker“ ergreifen wird und wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickeln wird.