Überlebensgroße Nasen zieren neue Ausstellung von Ian Waelder in Hannover!

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Die Ausstellung „thereafter“ des Künstlers Ian Waelder in Hannover zeigt bis 16. November innovative Installationen über Erinnerung und Vergänglichkeit.

Die Ausstellung „thereafter“ des Künstlers Ian Waelder in Hannover zeigt bis 16. November innovative Installationen über Erinnerung und Vergänglichkeit.
Die Ausstellung „thereafter“ des Künstlers Ian Waelder in Hannover zeigt bis 16. November innovative Installationen über Erinnerung und Vergänglichkeit.

Überlebensgroße Nasen zieren neue Ausstellung von Ian Waelder in Hannover!

In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover erregt eine faszinierende Ausstellung des Künstlers Ian Waelder Aufsehen. Die Hannoversche Kestner-Gesellschaft präsentiert ab sofort eine beeindruckende Fassadenarbeit, die aus acht überlebensgroßen Nasen besteht. Diese skulpturalen Elemente, geformt aus einer beigegrauen Masse, sind ein persönliches Projekt von Waelder, der 1993 in Madrid das Licht der Welt erblickte und sein Kunststudium 2023 an der renommierten Frankfurter Städel-Schule abgeschlossen hat. Mittlerweile hat er seinen Wohnsitz an mehreren Orten, darunter Frankfurt, Mallorca und Basel, gefunden.

Die aktuelle Präsentation trägt den Titel „thereafter“ und beschäftigt sich mit dem Weiterwirken von Überresten und Erinnerungen. Wie taz.de berichtet, sind die Nasen nach der Physiognomie von Waelders Vater modelliert und aus Papiermaché gefertigt, wobei diese mit einer speziellen Paste aus Fett, Futterkörnern und pflanzlichem Geliermittel überzogen sind. Insbesondere interessant ist die Tatsache, dass die Nasen dafür vorgesehen sind, im Außenraum von Vögeln oder Witterung zersetzt zu werden – ein Verfahren, das an die Arbeiten des Künstlers Dieter Roth erinnert, der für seine Experimente mit Lebensmitteln und deren Verrottungsprozessen bekannt ist.

Eine räumliche Erzählung

Die Installation von Waelder geht weit über die Fassade hinaus und verbindet den Außenbereich mit dem Innenleben der Kestner-Gesellschaft. Diese Verbindung schließt das Atrium und die Arkadenhalle ein und schafft eine tiefere narrative Ebene zwischen Innen und Außen, Vergangenheit und Gegenwart. Im Inneren erwarten die Besucher zudem mehrere rätselhafte Objekte, die zum Nachdenken anregen. Dazu zählen deformierte Schuhleisten und Zeitungsblätter, die als Membranen zwischen verschiedenen Sphären fungieren und mit Tee- und Fettflecken versehen sind, ein Hinweis auf das alltägliche Leben und Erinnerungen aus Waelders Familiengeschichte.

Wie auf ianwaelder.info ergänzend zu erfahren ist, evoziert die zentrale Struktur der Ausstellung das Bild eines gepackten Umzugskartons und wird von einer labyrinthartigen Anordnung aus Pappe begleitet. Hier trifft man auf eine Vielzahl an Exponaten, die alltägliche Spuren und häusliche Routine repräsentieren. Die akustische Begleitung umfasst eine kurze Klaviermelodie, die in unregelmäßigen Abständen ertönt und Erinnerungen an Kindheitsmelodien des Großvaters wachruft.

Besondere Events

Die Ausstellung „Ian Waelder: thereafter“ läuft bis zum 16. November und bietet somit ausreichend Gelegenheit für alle Kunstinteressierten, sich von Waelders einzigartiger Herangehensweise inspirieren zu lassen. Zudem sind zwei spezielle Events geplant: Am 13. November um 18 Uhr wird ein Künstlergespräch mit Ian Waelder stattfinden, und am 19. November um 19 Uhr können die Gäste an einem Workshop teilnehmen, der sowohl Einblick in Waelders Arbeitsweise geben als auch kreative Möglichkeiten fördern soll.

Für alle, die nach einem tieferen Verständnis von Installationen suchen, ist diese Ausstellung ein hervorragendes Beispiel. Installation in der Kunst ist durch vielschichtige, raumgreifende Werke geprägt, die nicht nur narrative Elemente besitzen, sondern auch durch unterschiedliche Materialien, Licht und Klang eine Stimmung erzeugen. Klassische Beispiele wie die Arbeiten von Kurt Schwitters oder Oskar Schlemmer zeigen, wie Installationen als Räume gestaltet werden können, in denen die Kunst den Betrachter aktiv einbezieht (Wikipedia).

Die Kestner-Gesellschaft bietet somit nicht nur einen Einblick in Ian Waelders kreative Welt, sondern fördert auch das Verständnis für zeitgenössische Installationskunst auf beeindruckende Weise. Für Kunstliebhaber und Neugierige ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, die Räume der Kestner-Gesellschaft zu erleben!