Niedersachsen stoppt lange Tiertransporte bei Hitze: Ein neuer Schutz!
Niedersachsen stoppt lange Tiertransporte bei Hitze: Ein neuer Schutz!
Bunde, Deutschland - Im niedersächsischen Agrarministerium hat man die Reißleine gezogen: Tiertransporte sind künftig bei Temperaturen über 30 Grad nicht mehr erlaubt. Diese symbolträchtige Maßnahme soll vor allem die Belastungen der Tiere in der prallen Hitze mindern. Die zuständigen Veterinärbehörden sind nun beauftragt, bei extremer Hitze keine Transportgenehmigungen für Fahrten über acht Stunden zu erteilen. Die Entscheidung steht im Weitblick der jüngsten Hitzewelle, die dem Landkreis zu schaffen machte, als am Mittwoch der heißeste Tag des Jahres verzeichnet wurde, insbesondere im Westen Niedersachsens, wie der NDR berichtet.
Kommt diese Regelung nicht gerade rechtzeitig? Die Behörden sollen ab sofort prüfen, ob Transporte in kühlere Abend- oder Nachtstunden verlegt werden können. Außerdem müssen die Transporteur:innen darlegen, wie und wo Pausen eingehalten werden, um die Tiere nicht unnötig zu belasten. Eine funktionierende Belüftung und Wasserversorgung im Transportfahrzeug sind ebenfalls Grundvoraussetzungen für jede Genehmigung. Diese Vorschriften werden gewissenhaft kontrolliert; ohne die notwendigen Systeme wird kein Transport abgefertigt.
Risiken von Tiertransporten bei Hitze
Die Hintergründe dieser Anordnung sind beunruhigend. Nutztiere wie Schweine, Rinder und Hühner sind besonders empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Während Schweine nicht einmal schwitzen können, haben es Milchkühe bereits bei 20°C schwer, was als Hitzestress gilt. Die Risiken während eines Transports sind nicht zu unterschätzen – Stau, unzureichende Trinkmöglichkeiten und Dehydrierung sind nur einige der Gefahren, die es zu vermeiden gilt. Die PROVIEH sieht hierin eine große Verantwortung, insbesondere da die EU-Tierschutztransportverordnung Transporte über 30°C nur unter speziellen Voraussetzungen erlaubt oder sogar verbietet.
Trotz dieser hitzigen Diskussion blieb nicht unerwähnt, dass bereits am 8. Mai ein Unfall mit einem Lkw, der 160 Schweine transportierte, das öffentliche Bewusstsein schärfte. Bei diesem Vorfall verendeten 60 Tiere, als der Lkw im Emsland von der Fahrbahn abkam – ein mutmaßlich illegaler Transport mit fehlenden Papieren. Solche Tragödien verdeutlichen die Dringlichkeit, den Tierschutz während des Transports zu verbessern.
Tierschutznetzwerk fordert weitere Maßnahmen
Die Debatte um Tiertransporte wird von verschiedenen Seiten geführt. Der Zusammenschluss von über 30 Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen, Wissenschaftlern und Beratern, bekannt als das Tierschutznetzwerk Kräfte bündeln (TNKB), fordert einen klaren Stopp aller Tiertransporte in Drittstaaten. Sie sprechen sich zudem für ein generelles Verbot von Transporten bei Außentemperaturen über 25°C aus. In Zeiten, in denen amtliche Warnungen für Menschen bestehen – wie viel trinken, Anstrengung vermeiden und kühle Plätze aufsuchen – ist das Vorgehen gegen Tiertransporte bei extremer Hitze mehr als nur ein notwendiger Schritt.
Man kann sagen, dass die neuen Regelungen in Niedersachsen ein langersehntes Signal an alle Beteiligten sind. Die Wahrung des Tierwohls steht an erster Stelle, und bei jenen Temperaturen, die wir nun erleben, ist es höchste Zeit, ein gutes Händchen zu zeigen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Details | |
---|---|
Ort | Bunde, Deutschland |
Quellen |