Roter Sand: Wo wird der historische Leuchtturm seine neue Heimat finden?
Der Leuchtturm Roter Sand, seit 1885 ein historisches Symbol, wird aufgrund von Einsturzgefahr in der Nordsee versetzt.

Roter Sand: Wo wird der historische Leuchtturm seine neue Heimat finden?
In den kommenden Jahren wird sich ein bemerkenswerter Schritt an der Nordseeküste abzeichnen: Der Leuchtturm “Roter Sand” soll abgebaut und an einem neuen Standort wieder aufgestellt werden. Der historische Bau, der seit seiner Errichtung im Jahr 1885 mittlerweile zu einem Symbol des technischen Fortschritts geworden ist, steht aktuell in der Außenweser und gilt als nicht mehr standsicher, wie NDR berichtet. Dies erfordert dringende Maßnahmen, denn der Klimawandel hat nicht nur die Struktur des Turms, der 53 Meter hoch und 70 Tonnen schwer ist, beeinträchtigt, sondern auch die Gefahrenlage für das Denkmal verschärft.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz prüft aktuell mehrere Standorte, um dem Leuchtturm eine neue Heimat zu geben. Vier Städte haben ihr Interesse an der Übernahme bekundet: Bremerhaven, Fedderwardersiel, Wilhelmshaven und Hooksiel. Bremerhaven ist jedoch bereits aus dem Rennen, da städtebauliche und naturschutzrechtliche Bedenken gegen die geprüften Standorte sprechen. Für den Standort in Hooksiel hat der Bürgermeister von Wangerland, Mario Slezak, erklärt, dass finanziell keine Mittel vorhanden sind, um den Leuchtturm dort unterzubringen.
Ein Stück Geschichte mit Herausforderungen
Der Roter Sand gilt als erstes Bauwerk der Welt, das direkt auf dem Meeresboden gegründet wurde und war lange Zeit ein wichtiger Seefahrtshelfer. Doch mit der Verlagerung der Fahrrinne verlor der Leuchtturm an Bedeutung, wie denkmalschutz.de erläutert. Massive Durchrostungen und Schäden am Fundament führten in der Vergangenheit dazu, dass der Turm bis in die 80er Jahre vor dem drohenden Verfall gerettet werden musste.
Eine umfassende Sanierung wurde 1987 eingeleitet, die eine Stabilisierung des Fundaments beinhaltete. In Anbetracht der gegenwärtig erhöhten Einsturzgefahr ist es nun essenziell, dass der Landtag sich Unterstützung für den Erhalt des Bauwerks sichert. Die Stiftung benötigt nun dringend eine Entscheidung über den neuen Standort, was voraussichtlich in der kommenden Woche erfolgen wird.
Zukunft des Leuchtturms in der Nordsee
Die Perspektiven sind klar: Es wird geschätzt, dass der gesamte Abbau und Transport des Leuchtturms an Land mindestens zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen wird. Die Diskussionen um die Verteilung der anfallenden Kosten bleiben jedoch angespannt. Der neue Standort, der letztlich ausgewählt wird, wird dabei aufgefordert, sich mindestens an den Umzugskosten zu beteiligen. Aktuell zeichnen sich vor allem Wilhelmshaven, Butjadingen und Wangerland als mögliche neue Heimat für den “Roten Sand” ab.
Das Denkmal zieht nicht nur aus technischer Sicht Aufmerksamkeit auf sich, sondern spiegelt auch den Wandel der Zeiten im Umgang mit historischen Bauwerken wider und die Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. Der Leuchtturm hat eine bewegte Geschichte hinter sich, und nun liegt es an der Gesellschaft, ihm eine Zukunft zu sichern, die seinen Erhalt für kommende Generationen ermöglicht.