Tarifkonflikt bei VW-Tochter: Beschäftigungssicherung unter Druck!

Tarifkonflikt bei VW-Tochter: Beschäftigungssicherung unter Druck!

In der Volkswagen-Welt brodelt es gewaltig. Die Tarifverhandlungen zwischen der IG Metall und der VW-Tochter PowerCo sind ins Stocken geraten. Nach acht zähen Gesprächsrunden ist die Geduld der Gewerkschaft am Ende. Besonders im Fokus steht die Sicherheit der Arbeitsplätze – ein Thema, bei dem Volkswagen derzeit auf der Bremse steht. Alina Roß, die Verhandlungsführerin der IG Metall, lässt keinen Zweifel daran, dass die Blockadehaltung des Unternehmens die Lage erheblich zuspitzt. „Das ist eine Belastungsprobe, und wir befürchten eine Eskalation“, sagt sie und macht klar, dass alle bisher erarbeiteten Eckpunkte jetzt nicht mehr gelten.

Das Land Niedersachsen, und insbesondere der Standort Salzgitter, nehmen eine Schlüsselposition in der Batterieproduktion und der gesamten E-Mobilitätsstrategie von Volkswagen ein. Daher fordert die IG Metall eine verbindliche Beschäftigungssicherung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PowerCo. „Ohne Sicherheit für die Beschäftigten ist eine Entgeltstundung nicht denkbar“, so Roß weiter. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft eine Erhöhung der Entgelte um sieben Prozent gefordert, zeigt sich jedoch flexibel, wenn es um die finanzielle Seite geht, solange die wichtigeren Beschäftigungsgarantien gegeben sind.

Die Stimmen aus der Belegschaft

Pfeffersäuerlich präsentiert sich die Atmosphäre auch in den Belegschaften. Björn Harmening, der Betriebsratsvorsitzende in Salzgitter, drängt auf klare Zusagen seitens Volkswagen. Seine Botschaft ist unmissverständlich: „Die Beschäftigten sind das Rückgrat dieses Konzerns, und es ist höchste Zeit, das zu erkennen.“ Trotz der rauen Verhandlungen betont die IG Metall die strategische Bedeutung von PowerCo für die Zukunft von Volkswagen und für weithin als zentral für die industrielle Zukunft Deutschlands angesehenen Standort Salzgitter.

Widersprüchlich ist hierbei die Vorgeschichte. In einem umfassenden Tarifabschluss, der nach über 70 Stunden Verhandlungen erzielt wurde, hatten IG Metall und die Beschäftigten Werksschließungen und massenhaften Arbeitsplatzabbau abgewendet. Mehr als 100.000 Mitarbeiter haben gegen Kürzungspläne protestiert. Der abgeschlossene Tarifvertrag hatte unter anderem betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2030 ausgeschlossen, was die Sicherung der Arbeitsplätze unterstrich und Volkswagen die Möglichkeit für nachhaltige Investitionen in die Zukunft eröffnete.

Was kommt als Nächstes?

Jetzt könnte die Situation wieder in Frage gestellt werden. Sollte es zu einem Bruch der Verhandlungen kommen, so wäre die Gefahr groß, dass die notwenigen Sicherheitselemente nicht mehr geboten werden. Das Vertrauen der Belegschaft ist dann mit Sicherheit angeknackst. Alina Roß und Björn Harmening stehen also vor einer echten Herausforderung, insbesondere in Anbetracht der wirtschaftlichen Entwicklungen in der Branche und den bevorstehenden Veränderungen durch die E-Mobilität.

Die Gewerkschaft zeigt sich rebellisch und macht deutlich, dass sie für die Rechte der Beschäftigten kämpfen wird. „Die Beschäftigungssicherung ist das Rückgrat eines Zukunftsvertrags“, so Roß abschließend. Es bleibt abzuwarten, ob sich Volkswagen der hohen Verantwortung bewusst wird und einen konstruktiven Weg in diesem Tarifstreit findet, um eine nachhaltige Perspektive für alle Beteiligten zu schaffen.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Es bleibt spannend, wie die Verhandlungen weitergehen und ob es der IG Metall gelingt, ihre Forderungen durchzusetzen. In Zeiten, in denen die Automobilindustrie sich mehr denn je wandeln muss, ist die Sicherheit der Beschäftigten ein zentrales Anliegen. Die Belegschaft schaut gebannt auf die nächsten Schritte der Verhandlungen.

News38 berichtet über die aktuellen Entwicklungen, während die IG Metall auf ihrer Webseite weitere Details zu den Tarifverhandlungen bereitstellt: IG Metall.