Wölfe in Niedersachsen: Lüneburg bleibt der Hotspot für Rudelwachstum!
Niedersachsen verzeichnet 2025 einen Anstieg bei Wolfsrudeln und Nutztierrissen. Aktuelle Daten zeigen 64 Territorien und 100 Übergriffe.

Wölfe in Niedersachsen: Lüneburg bleibt der Hotspot für Rudelwachstum!
In Niedersachsen ist die Wolfpopulation auf dem Vormarsch. Laut der Landeszeitung leben jetzt mehr Wölfe als im vergangenen Jahr. Der aktuelle Stand zeigt, dass zum Ende des dritten Quartals 2024 insgesamt 59 Wolfsrudel gezählt wurden, was einen Anstieg um drei Rudel im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auch die Zahl der Wolfsterritorien stieg von 63 auf 64. Besonders die Landkreise Lüneburg und Harburg sind hot spots, in denen rund ein Dutzend Wölfe gesichtet wurden.
Der Wind dreht sich jedoch: Im Kreis Cuxhaven gibt es alarmierende Entwicklungen im Hinblick auf Nutztierrisse. Der Landkreis hat die Region Lüneburg bei amtlich festgestellten Rissen überholt. Im dritten Quartal 2024 wurden landesweit 100 Übergriffe auf Nutztiere registriert; 200 Tiere wurden dabei getötet, 101 verletzt und 5 gelten als verschollen. Schafe sind die am häufigsten betroffenen Tiere, gefolgt von Rindern und Pferden.
Stand der Wolfsterritorien und Übergriffe
Besonders im Landkreis Lüneburg gab es im dritten Quartal 2024 vier nachweisbare Wolfsübergriffe, darunter der Vorfall bei Tosterglope, wo drei Ziegen getötet und eine verletzt wurden. Die Zahlen sind nicht neu: Seit 2008 wurden im Landkreis Lüneburg insgesamt 251 Übergriffe registriert – die höchste Zahl in Niedersachsen. Doch die Situation im Kreis Cuxhaven verschärft sich, mit zuletzt 21 gemeldeten Übergriffen. “Das Thema wird zunehmend brisant”, betonten die Experten der Landesjägerschaft Niedersachsen.
Die Entwicklung ist besorgniserregend, jedoch lässt sich auch ein Anstieg von Wolfsnachweisen beobachten. Mehr als 1.838 Meldungen zu Wolfsvorkommen wurden im dritten Quartal 2025 in Niedersachsen registriert. Der Großteil dieser Nachweise – exakt 88,94 % – stammt von Jägerinnen und Jägern. Dabei basieren 54,08 % der Meldungen auf Fotofallenaufnahmen, die sich als verlässliche Methode zur Überwachung der Wölfe etabliert hat.
Die Zukunft der Wölfe in Niedersachsen
Das Monitoring zeigt, dass seit 2011/2012 die Anzahl nachgewiesener Wolfsterritorien in Niedersachsen um durchschnittlich 47,46 % jährlich gestiegen ist. Diese Wachstumsrate übersteigt den Bundesdurchschnitt von etwa 28,66 %. Experten erklären dies mit der Migration von Wölfen aus anderen Bundesländern, die in Niedersachsen neue Territorien gründen. Diese dynamische Entwicklung wirft die Frage auf, wie die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Nutztierhaltern in Zukunft gestaltet werden kann.
Die Wolfsituation bleibt also angespannt. Es liegt an der Gesellschaft, Wege zu finden, um den Wölfen Raum zu geben, ohne die Belange der Landwirtschaft aus den Augen zu verlieren. Während die Natur ihren Lauf nimmt, muss auch die Zivilgesellschaft aktiv werden.