SHFV-Pokalspiel abgesetzt: Sicherheitsrisiko zwischen Kilia und Lübeck!

Das SHFV-Pokalspiel FC Kilia Kiel gegen VfB Lübeck wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesetzt. Ein neuer Termin steht noch aus.
Das SHFV-Pokalspiel FC Kilia Kiel gegen VfB Lübeck wurde aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesetzt. Ein neuer Termin steht noch aus. (Symbolbild/MND)

SHFV-Pokalspiel abgesetzt: Sicherheitsrisiko zwischen Kilia und Lübeck!

Kiel, Deutschland - Das SHFV-Pokalspiel zwischen FC Kilia Kiel und VfB Lübeck wurde heute aus Sicherheitsgründen abgesagt. Diese Entscheidung fiel aufgrund der Bedenken, dass die Fanlager beider Vereine in Konflikt geraten könnten, was durch die anhaltenden Rivalitäten zwischen den Teams befeuert wird. Der ursprüngliche Termin war für das Wochenende des 12. und 13. Juli vorgesehen. Vertreter des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbands (SHFV) stehen in engem Austausch mit den betroffenen Vereinen und den zuständigen Sicherheitsbehörden, um einen neuen Spieltermin zu finden. Bei einem Pressegespräch erklärte Kilia-Chefcoach Nicola Soranno, dass eine endgültige Entscheidung erst nach der Bekanntgabe des Spielplans der 2. Bundesliga getroffen werden könne, da zusätzliche Faktoren berücksichtigt werden müssen.

Ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde von den Verantwortlichen ausgeschlossen. Solch eine Maßnahme würde die Probleme, die das Sicherheitskonzept betrifft, nur innerhalb der Stadt Kiel verlagern, ohne eine tatsächliche Lösung zu bieten. Zudem lehnte Kilia die Möglichkeit eines Heimspieltauschs ab, dessen Nutzung im Vorjahr von TuS Rotenhof ausgeübt wurde, da das Stadion als tauglich für Regionalliga-Spiele gilt. Diese Situation wirft Fragen auf, die über die aktuelle Partie hinausgehen.

Diskussion um Polizeikosten

Die Absage des Spiels fiel zusammen mit einer laufenden Diskussion über die finanziellen Belastungen, die mit Hochrisikospielen verbunden sind. In einem aktuellen Bericht von ZDF wird die Kehrseite solcher Ereignisse beleuchtet: Die Kosten für Polizeieinsätze bei Spielen, die als Hochrisiko eingestuft werden, können sich auf bis zu 400.000 Euro belaufen. Länder wie Bremen fordern seit Jahren, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) sich an diesen Mehrkosten beteiligt.

Der anstehende Rechtsstreit wird spannend, denn das Bundesverfassungsgericht wird am 14. Januar 2025 entscheiden, dass die DFL für solche zusätzlichen Kosten aufkommen muss. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzen der Liga und der Vereine haben. Der Hintergrund der Diskussion reicht bis ins Jahr 2014 zurück, als Bremen eine Regelung einführte, die Gebühren für zusätzliche Polizeieinsätze bei Großveranstaltungen zulässt. So wurde zum Beispiel nach einem hitzigen Duell zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV eine Rechnung in Höhe von 425.000 Euro ausgestellt.

Meinungen und Perspektiven

Die Debatte über die Sicherheit im Fußball bringt verschiedene Perspektiven ans Licht. Jost Peter, Vorsitzender von „Unsere Kurve“, kritisiert, dass Vereine und Fanvertreter nicht ausreichend an Entscheidungen beteiligt werden. Er weist darauf hin, dass Fußballstadien im Allgemeinen relativ sichere Orte sind, während Jochen Kopelke von der Gewerkschaft der Polizei die Frage aufwirft, ob die aktuellen Maßnahmen von Vereinen und der Liga ausreichen, um Gewalt und Eskalationen zu verhindern. Während Peter die Unabhängigkeit der Polizei betont, sieht Kopelke die Zunahme von Strafverfahren und Gewalt als ein wachsendes Problem.

Diese Diskussion hat das Potenzial, die Fankultur grundlegend zu beeinflussen. Wären künftig größere Überwachungsmaßnahmen und Einschränkungen für aktive Fans zu erwarten, könnte dies die Atmosphäre in den Stadien stark verändern. Ein weiterer Blick auf die aktuelle Lage zeigt, dass der Fußball in Deutschland hohe Steuern zur Finanzierung der Polizei zahlt – 1,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Ein Fakt, der die Argumentation beider Seiten unterstützt.

Die Absage des Spiels zwischen FC Kilia Kiel und VfB Lübeck und die damit verbundenen Sicherheitsfragen sind ein Beispiel für die komplexen Herausforderungen, die im deutschen Profifußball bestehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion um die Polizeikosten entwickeln wird und welchen Einfluss das auf künftige Begegnungen haben wird.

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OrtKiel, Deutschland
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