Erstmals Soldatin: Munsters Kaserne trägt jetzt Friederike Krüger!
Am 30. April 2025 wurde die Kaserne in Munster nach Unteroffizier Friederike Krüger benannt, der ersten Soldatin als Namensgeberin.

Erstmals Soldatin: Munsters Kaserne trägt jetzt Friederike Krüger!
In einem bemerkenswerten Schritt zur Gleichstellung der Geschlechter in der Bundeswehr wurde die Kaserne in Munster im Heidekreis offiziell in “Unteroffizier Friederike Krüger Kaserne” umbenannt. Dies markiert einen historischen Moment, denn erstmals trägt eine Kaserne den Namen einer Soldatin. Der Prozess zur Umbenennung, der mehrere Jahre in Anspruch nahm, wurde am 30. April 2025 von Verteidigungsminister Boris Pistorius genehmigt, nachdem mehr als 70 Vorschläge gesammelt wurden, wie NDR berichtet.
Die Umbenennung der ehemaligen “Hindenburg-Kaserne” ist ein Spiegelbild eines umfassenden Wandels in der Betrachtung von Militärgeschichte und Geschlechterrollen. Zuvor trug die Kaserne den umstrittenen Namen Paul von Hindenburgs, dessen Haltung zur Demokratie und seine Rolle bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten genau unter die Lupe genommen wurde. Ein Gutachten des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr stellte fest, dass Hindenburgs Vermächtnis neu bewertet werden müsse, was letztlich zur Entscheidung führte, seinen Namen abzulehnen und Krüger eine angemessene Ehrung zukommen zu lassen.
Die Geschichte von Friederike Krüger
Friederike Krüger, geboren 1789, meldete sich 1813 freiwillig beim Militär, als Frau unter den damals ausschließlich männlichen Soldaten. In Männerkleidung trat sie der preußischen Armee bei und war fortan unter dem Namen August Lübeck bekannt. Ihre Geschichte ist nicht nur von Mut geprägt, sondern auch von einer bemerkenswerten Leistung: Gegen alle Widerstände kämpfte sie an der Front und wurde für ihren Einsatz schließlich mit dem Eiserne Kreuz II. Klasse ausgezeichnet, nachdem ihr Geschlecht ans Licht kam und sie zum Unteroffizier ernannt wurde.
Krügers Fall ist auch heute noch von Bedeutung und wird in verschiedenen Kontexten, wie in der Forschung zum Thema Militär und Geschlechterordnung, behandelt. Der Sammelband von Karen Hagemann gibt einen Überblick über diese Themen und zeigt, wie sich Frauenbilder und Geschlechterverhältnisse im Militär über die Jahre entwickelt haben, wie auch umfassend in der deutschen digitalen Bibliothek dokumentiert.
Ein Schritt in die Zukunft
Die Umbenennung in die “Unteroffizier Friederike Krüger Kaserne” ist ein starkes Zeichen, dass die Bundeswehr sich aktiv mit ihrer Geschichte und den damit verbundenen Geschlechterrollen auseinandersetzt. Es zeigt, dass heutzutage auch Frauen Anerkennung für ihre Verdienste und ihren Mut im Militär erhalten können. Diese Entscheidung wird nicht nur von den aktuellen Angehörigen der Bundeswehr begrüßt, sondern ist auch ein ermutigendes Signal für zukünftige Generationen von Soldatinnen und Soldaten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese neue Namensgebung auf das Selbstverständnis binnen der Bundeswehr auswirken wird. Doch schon jetzt ist sicher, dass die Wendung in der Wahrnehmung von Militärgeschichte und Geschlechtergerechtigkeit auf alle Fälle einen positiven Einfluss hat. Bald wird die Kaserne offiziell in ihrem neuen Glanz erstrahlen und eine Hommage an eine bemerkenswerte Frau sein.
Obwohl die Webseite von Tagesschau nicht verfügbar ist, bleibt der Einfluss dieser Namensänderung spürbar. Sie zeigt, dass die Wertschätzung für die Leistungen von Frauen in der Militärgeschichte Zeit braucht, aber kontinuierlich wächst.