Rüstungsboom in Schleswig-Holstein: Rekordzahlen und neue Arbeitsplätze!
Rüstungsindustrie in Schleswig-Holstein wächst stark durch Ukraine-Krieg; 37 Firmen und 9000 Beschäftigte – Jobchancen steigen.

Rüstungsboom in Schleswig-Holstein: Rekordzahlen und neue Arbeitsplätze!
Die Rüstungsindustrie in Schleswig-Holstein erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Ausgelöst durch die geopolitischen Spannungen, insbesondere den Ukraine-Krieg, boomt die Branche hierzulande. Wie die Kieler Nachrichten berichtet, gehört Schleswig-Holstein zu den Kernregionen der deutschen Wehrtechnik, in der zur Zeit über 37 Unternehmen rund 9.000 Arbeitsplätze bereitstellen. Ein anhaltendes Wachstum zeichnet sich ab, das bereits seit der Krim-Besetzung 2014 anhält.
Immer mehr Menschen finden Arbeit in dieser Branche, während die Zahl der Beschäftigten seit 2015 um beeindruckende 47,6 Prozent gestiegen ist. Allein in Kiel arbeiten über 6.478 Fachkräfte in der Rüstungsindustrie, was jeden zweiten Arbeitsplatz im verarbeitenden Gewerbe der Stadt ausmacht. Die größten Player unter den Unternehmen sind die Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS), mit 3.340 Mitarbeitern, und Condok, die mit 325 Mitarbeitern auf Containerbau für die Bundeswehr spezialisiert sind.
Stabilität und Wachstum
Am Freitag, den 4. September 2024, zeigten Olaf Scholz und Boris Pistorius beim operativen Start eines neuen Luftabwehrsystems die Bedeutung der Rüstungsindustrie für die Bundeswehr. Die gesamte Branche in Schleswig-Holstein kommt auf einen jährlichen Umsatz zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro, wobei 70 Prozent der Produkte exportiert werden. Dies hat zur Folge, dass Unternehmen wie Rheinmetall und FFG starke Investitionen in neue Infrastruktur und Kapazitäten planen, die sich auf etwa 75 Millionen Euro belaufen.
Dank geplanter Rüstungsausgaben wird ein stabiler Anstieg in der Zukunft erwartet. Die NATO-Staaten haben sich vorgenommen, bis 2035 fünf Prozent ihres BIP in Verteidigung zu investieren, und Deutschland plant dies bereits bis zum Jahr 2029. Dieter Hanel, Vorsitzender des Arbeitskreises Wehrtechnik, macht deutlich, dass es wichtig sei, die Rüstungslücken der Bundeswehr zu schließen und der Industrie Planungssicherheit zu geben.
Fachkräftemangel und Attraktivität der Branche
Obwohl der Wachstumstrend positiv ist, spürt die Industrie den Druck eines Fachkräftemangels, insbesondere bei Facharbeitern. Jedoch zeigen junge Menschen, unter anderem aus der Automobilbranche, zunehmend Interesse, nach Schleswig-Holstein zu ziehen, um in der Wehrtechnik zu arbeiten. Dies lässt sich vor allem durch die Kooperationen mit Hochschulen, wie der Fachhochschule Kiel, erklären.
Der Arbeitskreis Wehrtechnik hat in seinem Jahresbericht betont, dass die Unternehmen optimistisch in die Zukunft blicken. Die Auftragslage ist stabil, während die Betriebe alles daran setzen, sowohl die Gewinnung als auch die Ausbildung von Nachwuchskräften voranzutreiben. Der IHK Schleswig-Holstein hebt hervor, dass der Standort dank seiner Vielfalt und seiner über 30 Wehrtechnik-Unternehmen als das Zentrum der deutschen Wehrindustrie gilt. Hier ist nicht nur die militärische Auslastung hoch, auch Unternehmen wie German Naval Yards zeigen mit ihren Innovationsprojekten, dass sie bereit sind, auch im zivilen Sektor Fuß zu fassen.
Zu den Entwicklungen zählen auch der Anstieg des Aktienkurses von Rheinmetall um das Fünffache seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs sowie die erfolgreiche Implementation neuer Projekte, wie die Abfangjäger, die die German Naval Yards entwickeln.
Fazit: Ein Blick auf die Zukunft
Die Rüstungsindustrie in Schleswig-Holstein steht also vor einer Phase des Wachstums und der Stabilität. Trotz der Herausforderungen, die beispielsweise durch die strengen Rüstungsexportbestimmungen auferlegt werden, berichten die Unternehmen von einer positiven Entwicklung und wollen ihre internationalen Aktivitäten weiter ausbauen. Die Einschätzung des Arbeitskreises Wehrtechnik spiegelt ein zuversichtliches Bild wider: Mit einer Vielzahl an neu diese Entwicklungen anhaltend positiven Entwicklungen könnte Schleswig-Holstein als Rüstungsstandort auch künftig hoch im Kurs stehen, speziell wenn sich die globale Sicherheitslage weiter verschärft. Offensichtlich werden alle Augen auf diese Branche gerichtet sein, wenn neue Aufträge und Technologien auf dem Weg sind.
Für die Schleswig-Holsteiner bleibt die Rüstungsindustrie ein prägendes Thema, das sowohl ökonomische Chancen als auch gesellschaftliche Diskussionen anspricht. Fest steht, dass hier eine spannende Zeit bevorsteht.
Insgesamt fasst n-tv die Situation der Rüstungsindustrie im Norden zusammen, die sich in Zeiten globaler Unsicherheiten als stabil und wachstumsstark erweist. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Verlauf weiter entwickeln wird.