Greifswald: Geschäfte schließen – Droht die Stadt zur Geisterstadt?
Greifswald: Geschäfte schließen – Droht die Stadt zur Geisterstadt?
Greifswald, Deutschland - In den letzten Wochen macht die Hansestadt Greifswald an der Ostsee von sich reden – jedoch nicht im positiven Sinne. Die Stadt verliert zunehmend Geschäfte und wird von ihren Bewohnern und Besuchern mehr und mehr als „Geisterstadt“ wahrgenommen. Laut Merkur mussten kürzlich gleich drei Betriebe schließen, darunter ein Weinhändler, der drei Jahre lang erlesene Weine angeboten hatte, sowie eine Patisserie, die erst Ende 2023 ihre Türen öffnete. Die Gründe sind ebenso vielfältig wie besorgniserregend: Ein mangelnder Kundenstrom sorgt dafür, dass das altehrwürdige Stadtbild ein Stück mehr verblasst.
Besonders ins Auge fallen die Schließungen in Bereichen, die für Ostsee-Urlauber von großem Interesse sind, was die Stadt in der aktuellen Saison weiter unter Druck setzt. Die Kritik in sozialen Medien wächst; viele Nutzer beschreiben die Innenstadt als leer und wenig einladend. Reisevergleiche mit anderen Städten zeigen, dass Anklam und Stralsund aktuell die Nase vorne haben: Günstigere Parkgebühren und eine lebhaftere Innenstadt machen diese Orte für Touristen attraktiver. In Greifswald hingegen schrecken hohe Parkgebühren viele Besucher ab.
Tourismus trotz Rückschlägen
Trotz dieser besorgniserregenden Entwicklungen gab es im Jahr 2024 in Greifswald bis zu 310.000 Übernachtungen, was einen Rekord darstellt. Diese erfreuliche Zahl wird größtenteils durch das Jubiläumsjahr des berühmten Malers Caspar David Friedrich begünstigt, das viele Kulturinteressierte in die Stadt lockte. Doch die Zukunft sieht unsicher aus: Die Greifswald Marketing GmbH rechnet für das Jahr 2025 mit einem Rückgang der Tourismuszahlen.
In einem breiteren Kontext bleibt Schleswig-Holstein dennoch eine der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands, wie aus Informationen von Ostsee Schleswig-Holstein hervorgeht. Im Jahr 2024 stiegen die Ankünfte um 1,4% und die Übernachtungen um 0,4%. Der positive Trend der letzten Jahre setzt sich fort, obwohl Greifswald aus Sicht vieler in dieser Hinsicht ins Hintertreffen gerät, während die Holsteinische Schweiz mit einem Übernachtungsplus von 3,8% glänzt.
Was wird also aus Greifswald? Klar ist, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Stadt wieder attraktiver für Touristen und Einheimische zu machen. Die aktuellen Entwicklungen stellen die Gemeinde auf die Probe und es bleibt abzuwarten, ob Greifswald seinen charmanten Ruf als lebendiges Urlaubsziele an der Ostsee wieder zurückgewinnen kann.
Für Reisende, die Greifswald besuchen möchten, bleibt die Stadt mit ihrer Kultur- und Kunstszene dennoch ein lohnenswertes Ziel, wie schon Spiegel meinen, und bietet viele Gelegenheiten, den Ostsee-Himmel über dem Kopf zu genießen.
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Ort | Greifswald, Deutschland |
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