Inferno auf Geflügelhof: Tausende Hühner Opfer verheerenden Brandes

Inferno auf Geflügelhof: Tausende Hühner Opfer verheerenden Brandes

Parchim, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern brach am 7. Juli 2025 in einem Stallgebäude ein Großbrand aus, der für mehr als 9.500 Hühner tödlich endete. Die Ursachen des Feuers im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind derzeit noch unklar, während ein Sachschaden von rund einer Million Euro geschätzt wird. Ermittlungen wegen fahrlässiger Brandstiftung laufen bereits, wobei Brandursachenermittler aufgrund der hohen Temperaturen erst in den kommenden Tagen ihre Arbeit aufnehmen können. Der Vorfall reiht sich in eine Serie verheerender Brände in Stallanlagen ein, zu denen bereits der grandiose Brand am 30. März 2021 in Alt Tellin gehört, bei dem über 50.000 Tiere ums Leben kamen, berichtet die FAZ.

Das Problem der Stallbrände beschäftigt die Landwirtschaft mehr denn je. In einer jüngeren Meldung vom 14. April 2025 kam es zu einem weiteren Brand in einer Schweinemastanlage in Woeten, bei dem 28 Sauen und neun Ferkel verendeten. Die Feuerwehr konnte jedoch einen Großteil der Ferkel retten, glücklicherweise gab es keine Verletzten. Auch hier konnte die Brandursache bislang nicht ermittelt werden, und die Kriminalpolizei ermittelt aufgrund von Verdacht auf Brandstiftung. Der entstandene Schaden wird auf etwa 40.000 Euro geschätzt, und das Gebäude wurde als einsturzgefährdet eingestuft. Dieser Fall erinnert an die fürchterlichen Ereignisse in Alt Tellin, wo alle 18 Ställe in Flammen aufgingen und über 60.000 Tiere verendeten. Trotz der Einführung neuer Richtlinien für den Brandschutz in Tierhaltungsanlagen im Juni 2024, bleibt das Thema brisant, so die Bauernzeitung.

Forderungen nach verbesserten Brandschutzmaßnahmen

Die Tierschutzstiftung Vier Pfoten hat angesichts der wiederholten Brände klare Forderungen an die Gesetzgeber gestellt. Sie plädieren für effektive Brandschutzmaßnahmen in Tierhaltungsanlagen, die brandgeschützte Abschnitte, mobile Rettungsbehelfe sowie einen Zugang zu Freiland beinhalten sollten. Zudem wird die Forderung nach gesetzlichen Grundlagen für einen verbesserten Brandschutz in bestehenden Tierhaltungsanlagen laut. Es wird immer klarer, dass die baurechtlichen Änderungen und Sicherheitsstandards im Bereich des Tierschutzes dringend überarbeitet werden müssen.

In Deutschland wird das Thema Tierwohl immer kontroverser diskutiert, besonders im Kontext von Tierhaltung und Fleischproduktion. Tierschutzorganisationen wie PETA stellen fest, dass ein wachsendes Bewusstsein für die artenspezifischen Bedürfnisse der Tiere erforderlich ist. Die fünf Freiheiten des Farm Animal Welfare Council, die grundlegende Anforderungen an Tierhaltung definieren, sind ein wichtiger Bestandteil dieser Diskussion. Zudem zeigen Umfragen, dass viele Verbraucher bereit sind, mehr für Produkte zu bezahlen, die tierfreundlich gewonnen werden. Laut einer Erhebung glauben etwa 50 Prozent der Befragten, dass tierisches Wohl eine steigende Rolle in der Nachhaltigkeit spielen sollte, so die Informationen von Statista.

Die wiederholten Brände in Stallanlagen werfen ein grelles Licht auf die noch bestehenden Mängel im Brandschutz. Angesichts der vielen leidenden Tiere und der enormen wirtschaftlichen Schäden an den Betrieben steht fest: Hier muss sich viel ändern! Immer wieder wird klar, dass es nicht nur um den wirtschaftlichen Erfolg geht – die Verantwortung für die Tiere muss an oberster Stelle stehen.

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OrtParchim, Deutschland
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