Wasserstoff-Zukunft in Bremen: Rückschläge für grüne Projekte!
Bremerhaven leidet unter Rückschlägen in der Wasserstoffbranche, da wichtige Projekte gestoppt und Tankstellen geschlossen wurden.

Wasserstoff-Zukunft in Bremen: Rückschläge für grüne Projekte!
In der norddeutschen Wasserstofflandschaft zieht ein dunkler Schatten auf. Die Verzögerungen und Rückschläge in der Branche häufen sich. So hat das Bremer Unternehmen Enginius (Faun) die Produktion seiner Wasserstoff-Fahrzeuge eingestellt, was bei vielen Beobachtern die Alarmglocken läuten lässt. Warum stehen die Wasserstoff-Treiber in Bremerhaven vor einem unerwarteten Umbruch? Laut der Nordsee-Zeitung gibt es mehrere Indizien, die diese besorgniserregende Entwicklung verdeutlichen.
Wie sich herausstellt, ist die einzige Wasserstoff-Tankstelle in Bremen, die zurzeit bei Shell betrieben wird, mittlerweile ebenfalls geschlossen. Die Situation spitzt sich zu, denn auch im Landkreis Cuxhaven gab es beim Einsatz von Wasserstoff-Zügen temporäre Lieferprobleme. Unternehmen wie Mafi & Trepel, die innovative Wasserstoff-Lösungen für Spezialfahrzeuge in Flughäfen und Hafenterminals genug von der schwächelnden Branche haben, ziehen sich zum Jahresende aus Bremerhaven zurück.
Schwankende Perspektiven für die Stahlindustrie
Ein weiterer Rückschlag für die Region kommt aus der Stahlindustrie. ArcelorMittal hat seine Pläne für den Umbau des Stahlwerks in Bremen zu einer klimafreundlichen Produktion mit „grünem“ Wasserstoff vorerst gestoppt. Wie die Deutsche Welle berichtet, hat der Konzern starke Bedenken hinsichtlich der Kosten für die neuen Anlagen und die teuren Betriebskosten für grünen Wasserstoff geäußert. Dies ist besonders bedenklich, da die Stahlindustrie gerade einmal 7% der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortet und eine Umstellung auf klimaneutrale Verfahren für den Sektor entscheidend ist.
Die Stahlerzeugung ist durch hohe Emissionen geprägt, und Rückstände wie die von ArcelorMittal können weitreichende Konsequenzen für die gesamte Branche haben. Es liegen Förderzusagen der deutschen Regierung in Höhe von 1,3 Milliarden Euro zugrunde, um die Industrie in die grüne Zukunft zu führen. Doch der Druck auf die Stahlunternehmen wächst – Klimaneutralität bis 2050 ist das Ziel, doch die Umsetzung im deutschen Markt gestaltet sich als äußerst herausfordernd.
Ein europäisches Problem
Die Fragen nach der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Stahlindustrie bleiben bislang unbeantwortet. In Frankreich läuft ArcelorMittal dem deutschen Markt den Rang ab, weil dort bessere Strompreise angeboten werden. Der Weg zur Produktion von grünem Stahl ist lang und teuer. Wie die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) hervorhebt, ist die Umstellung auf eine nachhaltige Produktion unabdingbar. Das ZEROSTEEL-Projekt soll hier Lösungen bieten, indem Wasserstoff und erneuerbare Energien zum Einsatz kommen, um die CO2-Emissionen bei der Stahlherstellung zu reduzieren. Damit die Bewältigung dieser Herausforderungen gelingt, müssen auch die nötigen Infrastrukturen aufgebaut werden.
Großprojekte auf europäischer Ebene sind in Planung, doch monopolartige Verzögerungen anderer Projekte zeigen, dass dabei noch ordentlich Luft nach oben ist. Viele Forscher und Unternehmen arbeiten mit internationalen Partnern zusammen, um Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft für die Stahlindustrie zu etablieren. Doch die Herausforderungen, wie der teure Transport von Wasserstoff und dessen Produktion, sind nicht zu vernachlässigen.
Was bleibt also übrig? Ein eindeutiger Aufruf an die Industrie, eine Brücke zu schlagen zwischen technologischem Fortschritt und praktischer Umsetzbarkeit. In Bremerhaven zeigt sich der Wasserstoffsektor gerade von seiner schwächsten Seite, doch die Hoffnung auf wiederkehrenden Aufschwung bleibt bestehen.