Handyverbot an Bremer Schulen: Schüleraugen aufeinander statt auf Displays!

Ab 14. August 2025 gilt in Bremen ein Handyverbot an Schulen. Ziel ist die Verbesserung der Konzentration und sozialen Interaktion.

Ab 14. August 2025 gilt in Bremen ein Handyverbot an Schulen. Ziel ist die Verbesserung der Konzentration und sozialen Interaktion.
Ab 14. August 2025 gilt in Bremen ein Handyverbot an Schulen. Ziel ist die Verbesserung der Konzentration und sozialen Interaktion.

Handyverbot an Bremer Schulen: Schüleraugen aufeinander statt auf Displays!

Ab dem 14. August 2025 tritt an Schulen im Bremer Stadtgebiet ein neues Handyverbot in Kraft. Die Bremer Bildungsbehörde hat dieses Verbot eingeführt, um der Ablenkung durch Smartphones und Smartwatches entgegenzuwirken und die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Mit der Regelung sollen die Schüler die Pausen nutzen, um miteinander zu kommunizieren, statt auf ihre Bildschirme zu starren. Senatorin Sascha Karolin Aulepp von der SPD betont, dass die Entscheidung auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und dass die Anwesenheit von Handys auch bei deaktivierten Benachrichtigungen die Konzentration der Lernenden beeinträchtigen kann. Professor Robert Baar von der Universität Bremen spricht in diesem Zusammenhang vom so genannten „Brain-Drain-Effekt“, der durch die bloße Präsenz eines Handys hervorgerufen wird, selbst wenn es ausgeschaltet ist. Die Stadt Bremen ist nicht allein mit diesem Ansatz – auch Hessen und andere Bundesländer erwägen ähnliche Maßnahmen.

Das Verbot, das Handys und Smartwatches betrifft, erlaubt den Schülerinnen und Schülern, die Geräte mitzubringen, jedoch müssen diese in der Tasche bleiben. In Bremerhaven hingegen wird es individuellere Regelungen in.Absprache mit den Schülern geben, und an Oberstufen können die Schulen selbst entscheiden, welche Regeln zu Smartphones gelten. Für die Klassenstufen 1 bis 10 können Ausnahmen gemacht werden, etwa aus medizinischen Gründen.

Die Meinung der Betroffenen

Die Reaktionen auf das Verbot fallen unterschiedlich aus. Während einige Jugendliche es als übertrieben ansehen, begrüßt Marco Hünecke, der Vorsitzende des Zentralelternbeirats Bremen, die Regelung. Seiner Meinung nach könnte das Verbot eine entspannende Wirkung auf die Kinder haben und die Kommunikation untereinander fördern. Die Entscheidung kommt jedoch nicht von ungefähr, denn eine nicht-repräsentative Umfrage von Radio Bremen zeigt, dass eine Mehrheit der Befragten ein Handyverbot an Schulen unterstützt. Auch in anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Großbritannien sind Handys bereits in Schulen verboten.

Ein weiterer Aspekt des Verbots wird durch eine neue Studie der Universität Augsburg beleuchtet, die in dem Fachjournal *Education Sciences* veröffentlicht wurde. Die Forscher analysierten fünf umfassende Studien aus verschiedenen Ländern und fanden heraus, dass ein Verbot von Smartphones das soziale Klima und die Lernleistungen in Schulen verbessert. Lehrkräfte berichten von positiven Effekten auf die Konzentration der Schüler, während Handys auch das Risiko von Cybermobbing erhöhen können. Das Verbot könnte somit einen sichereren Schulalltag für jüngere Schülerinnen und Schüler schaffen.

Die Perspektive der Experten

Experten wie Robert Baar fordern jedoch auch eine Reflexion über die Nutzung von Smartphones im Unterricht. Er hebt hervor, dass ein Verbot ohne begleitende pädagogische Maßnahmen nicht genügend Wirkung entfalten kann. Es sei wichtig, den Schülern den verantwortungsvollen Umgang mit Technik näherzubringen und auch die Nutzung von Smartphones als Lehrmittel zu fördern. Die Forderung, dass Schülerinnen und Schüler mit zunehmendem Alter eigenverantwortlich lernen, ihren Umgang mit Mobiltelefonen zu gestalten, ist zentral für die zukünftige Medienmündigkeit.

In Anbetracht der jüngsten Ergebnisse der PISA-Studie 2022, die einen Rückgang der Schülerleistungen aufzeigte, ist das Bedürfnis nach klaren Regelungen hinsichtlich der Handynutzung in Schulen enorm gestiegen. Mit der Einführung dieses Handyverbots geht Bremen einen weiteren Schritt in Richtung einer lernfördernden Umgebung.