Vom Verkäufer zum Obdachlosen: Monikas Kampf ums Überleben in Bremen
Vom Verkäufer zum Obdachlosen: Monikas Kampf ums Überleben in Bremen
Bremen, Deutschland - Inmitten der Stadt Bremen leben Monika Sturm und ihr Lebensgefährte Markus Friedrich unter schwierigen Bedingungen. Seit vier Monaten sind sie obdachlos und finden sich in der Fußgängerzone nahe der Obernstraße wieder, wo sie täglich Passanten um Unterstützung bitten. „Es ist keine leichte Zeit für uns“, erzählt Monika, die zuvor als Verkäuferin gearbeitet hat. Markus, ein gelernter Koch, ist ebenfalls auf der Suche nach einem Weg zurück in ein sicheres Leben. Beide haben ihre Wohnung im Landkreis Verden verloren, nachdem es Probleme mit dem Vermieter gab. Ihrer 20-jährigen Tochter geht es aktuell besser; sie lebt mit Unterstützung des Jugendamtes woanders.
Der Weg zurück zur Normalität ist steinig. Monika betont, dass sie sich regelmäßig pflegt und im Bremer Treff duscht sowie Wäsche wäscht. Trotz ihrer Obdachlosigkeit lehnen sie Notunterkünfte ab, weil diese nicht erlauben, dass sie zusammen unterkommen. „Wir müssen uns auf der Straße behaupten und unseren Platz zum Betteln verteidigen“, erklärt sie weiter. Ihr Hab und Gut, das in einen Fahrradanhänger, einen großen Koffer und einen Rucksack passt, ist ihr ständiger Begleiter.
Herausforderungen und Hoffnungen
Mit einem Einkommen von oft nur 20 bis 30 Euro an guten Tagen, das sie durch Betteln und Flaschensammeln erwirtschaften, sind die beiden auf sich allein gestellt. Derzeit erhalten sie keine staatliche Unterstützung, da Monika keinen gültigen Personalausweis hat. Doch sie haben bereits wichtige Kontakte geknüpft und wissen, wo sie in Bremen Hilfe finden können. „Wir haben gelernt, uns zu orientieren“, so Monika.
Die Kälte des kommenden Winters bereitet Monika besondere Sorgen. Ihre Hoffnung ist es, bis zum Winter in den Süden umziehen zu können. „Wir wollen wieder zur Ruhe kommen und ein neues Leben mit Arbeit und Wohnung beginnen“, äußert sie. Mit Blick auf das baldige Ende der Kieler Woche, an der sie kürzlich teilnahmen, um durch Flaschensammeln Geld zu verdienen, ist der Wunsch nach Veränderung stark ausgeprägt.
Unterstützungsangebote in Bremen
Die Stadt Bremen hat verschiedene Initiativen aufgelegt, um wohnungslosen Menschen in dieser schwierigen Lage zu helfen. Die „Zentrale Fachstelle Wohnen (ZFW)“ bietet Unterstützung für Betroffene an und vermittelt Notunterkünfte. Diese sind in der Regel für maximal drei Monate verfügbar. Insgesamt stehen 130 Notunterkünfte in vier Einrichtungen sowie zusätzliche Plätze in Simplyhotels und Pensionen bereit. Weitere Informationen zu den Angeboten finden sich auf der Webseite soziales.bremen.de.
Besonders wichtig sind auch die Tagestreffs wie das „Café Papagei“ und andere Einrichtungen in Bremen, die obdachlosen Menschen einen Raum zum Verweilen und zur Kontaktaufnahme bieten. Auch monika und Markus haben bereits von den vielfältigen Unterstützungsangeboten erfahren und bemühen sich, ihren Weg zurück in ein normales Leben zu finden. Trotz aller Herausforderungen bleibt ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft bestehen.
In Bremen sind neben den gängigen Notunterkünften auch spezifische Angebote für Frauen, Männer und Menschen mit besonderen Bedürfnissen vorhanden. Wer mehr Informationen sucht, kann sich an die Zuständigen unter den angegebenen Kontaktdaten wenden oder direkt die Services der Stadt Bremen in Anspruch nehmen.
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Ort | Bremen, Deutschland |
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