Hamburgs Müll wird klimaneutral: CCS-Technologie revolutioniert Abfall!
Hamburgs Stadtreinigung plant bis 2035 Klimaneutralität durch CCS-Technologie und neue Müllverbrennungsanlagen.

Hamburgs Müll wird klimaneutral: CCS-Technologie revolutioniert Abfall!
Die Stadtreinigung Hamburg hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2035 möchte das Unternehmen klimaneutral arbeiten. Ein entscheidender Bestandteil dieses Vorhabens ist die Anwendung der Technologie „Carbon Capture and Storage“ (CCS), die dazu dient, Kohlendioxid (CO₂) abzuscheiden und zu speichern. Ein Pilotprojekt zur CCS-Technologie ist bereits in der Umsetzung, was die Verantwortlichen als eine vielversprechende Initiative zur Reduzierung der Emissionen ansehen. Die WELT berichtet, dass die Hamburger Müllverbrennungsanlagen hierbei eine zentrale Rolle spielen werden.
Die aktuelle Flotte der Stadtreinigung besteht noch größtenteils aus Dieselfahrzeugen, doch seit 2023 sind erste Elektro-Müllfahrzeuge im Einsatz. Die Umstellung des Fuhrparks ist ein weiterer Schritt zu einer umweltfreundlicheren Abfallwirtschaft. Die Effizienzsteigerung und der Einsatz neuer Technologien sollen dabei helfen, die ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
Ein Auge auf die Müllverbrennung
Die Hamburger Müllverbrennungsanlagen, insbesondere jene am Rugenberger Damm und an der Borsigstraße, sind zentrale Dreh- und Angelpunkte für das nachhaltige Abfallmanagement in der Stadt. Jede der drei thermischen Abfallbehandlungsanlagen hat eine jährliche Kapazität von bis zu einer Million Tonnen Müll und produziert in diesem Zuge ebenfalls große Mengen an CO₂. Der Einsatz von CCS-Technologie soll jedoch dazu beitragen, dieses CO₂ durch einen speziellen Prozess zu verflüssigen und abtransportieren zu können.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, installiert die Stadtreinigung die CCS-Technologie nach dem erfolgreichen Abschluss des Pilotversuchs in ihren Anlagen. Das Ziel ist klar: die Transformation zu einer Ressourcenschonung, die auch die Möglichkeit der Wiederverwertung von CO₂ (CCU) mit einbezieht. Bisher gibt es in Deutschland allerdings noch keine ausgereifte Infrastruktur für die Entsorgung des Kohlendioxids, was bedeutende Herausforderungen mit sich bringt. Transportmöglichkeiten wie Pipelines oder Bahntransporte stehen dabei zur Diskussion – ein Bereich, der klare rechtliche Rahmenbedingungen benötigt, damit die Stadtreinigung in die Technologie investieren kann.
Die finanzielle Last der Emissionen
Ein weiterer Aspekt sind die CO₂-Abgaben, die aktuell 55 Euro je Tonne betragen. Dies hat zur Folge, dass die Abfallbehandlung teurer wird und auch die Stadt Hamburg ein gewisses Maß an Verantwortung tragen muss. Während Emissionen aus organischen Substanzen im Emissionshandel günstiger behandelt werden, stufen die zuständigen umweltpolitischen Behörden die Treibhausgase aus der Müllverbrennung als „unvermeidbare Emissionen“ ein. Trotz dieser Herausforderung liefert die Stadtreinigung bereits rund die Hälfte der Hamburger Fernwärme aus ihren Anlagen, was einen bedeutenden Beitrag zur urbanen Wärmeversorgung darstellt.
Mit all diesen Maßnahmen zeigt Hamburg, dass die Stadt nicht nur auf den Klimaschutz Wert legt, sondern auch bereit ist, in innovative Technologien zu investieren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie schnell und effizient diese Pläne umgesetzt werden können. Die frühzeitige Implementierung von CCS könnte durchaus als Pionierarbeit in Deutschland angesehen werden und könnte Schule machen für andere Städte und Kommunen.