Rettung für die Pestalozzischule: Petition gewinnt zehntausende Unterstützer!
Die Pestalozzischule in Greifswald steht vor der Schließung. Eine Petition fordert ihren Erhalt und die Wahlfreiheit für Eltern.

Rettung für die Pestalozzischule: Petition gewinnt zehntausende Unterstützer!
Etwa 160 Kinder besuchen die Pestalozzischule in Greifswald, eine Förderschule, die sich auf die Unterstützung von Schülern mit Lernschwierigkeiten spezialisiert hat. Doch diese wichtige Einrichtung steht vor der Schließung, da das Bildungsministerium plant, bis spätestens 2030 alle Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ abzuschaffen. Dies soll in Greifswald voraussichtlich im Schuljahr 2027/2028 geschehen, was Eltern und Lehrkräften große Sorgen bereitet. Wie NDR berichtet, sind viele überzeugt, dass die individuelle Förderung an dieser Schule einmalig ist – ein Verlust, den Greifswald nicht hinnehmen möchte.
In einer engagierten Aktion hat der Lehrer Andreas Winter eine Petition gestartet, die sich gegen diese Entscheidung richtet. Winter, der auch als Abgeordneter für die Fraktion Christlich Demokratische Konservative in der Greifswalder Bürgerschaft tätig ist, fordert, dass Eltern die Wahlfreiheit zwischen Förderschulen und Regelschulen behalten. „Die Pestalozzischule ist nicht nur ein Lernort, sondern ein Zuhause auf Zeit für viele Kinder“, so der Lehrer. Aktuell hat die Petition bereits rund 3.000 Unterschriften gesammelt, und auch Landrat Stefan Sternberg hat seine Unterstützung angekündigt, um den Erhalt dieser Fördereinrichtung zu sichern.
Die Herausforderungen der Inklusion
Doch was sagen die Zahlen? In Deutschland hat sich die Situation der inklusiven Bildung seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 nicht wesentlich verbessert. Laut bpb besuchen 55,9% der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Schuljahr 2023/24 Förderschulen. Dies steht im Widerspruch zu dem Ziel eines inklusiven Bildungssystems, das allen Kindern, mit und ohne Behinderungen, eine wohnortnahe Beschulung ermöglichen soll.
Die Pestalozzischule könnte in Greifswald einen wichtigen Teil der Bildungslandschaft stellen. Der Verlust der Schule hätte nicht nur negative Auswirkungen auf die betroffenen Kinder, sondern auch auf deren Familien und die gesamte Bildungslandschaft der Region. Eltern sollten die Möglichkeit haben, zwischen Förderschulen und inklusiven Beschulung zu wählen, ohne in ein System gedrängt zu werden, das oft mit Ressourcenengpässen und unzureichend geschultem Personal kämpft, wie die aktuelle Debatte zeigt.
Der Weg nach vorn
Wie die Petition zeigt und Berichte anmerken, ist der Bedarf an speziellen Fördereinrichtungen nach wie vor hoch. Gerade in Zeiten, in denen die Inklusion oft mehr als Herausforderung denn als Lösung wahrgenommen wird, benötigt es Rückhalt für Schulen wie die Pestalozzischule. Es wird deutlich, dass viele glauben, dass die individuelle Betreuung und die gebotene Sicherheit an Förderschulen für Kinder mit Lernschwierigkeiten unersetzlich sind.
Die Eltern und Unterstützer der Pestalozzischule fürchten, dass die Schließung nicht nur einen Rückschritt für die Bildung in Greifswald darstellt, sondern auch für die Vielfalt und Qualität der schulischen Angebote im Land. Ein Erhalt der Schule ist entscheidend für wohnortnahe und spezialisierte Förderung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussionen entwickeln und ob die Stimme der Betroffenen Gehör findet.