Neues Wassergesetz in MV: Trinkwasserpreise steigen!

Neues Wassergesetz in MV: Trinkwasserpreise steigen!
Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern gibt es kräftige Veränderungen im Umgang mit Wasserressourcen, was insbesondere aufgrund des Klimawandels notwendig geworden ist. Am 24. Juni 2025 hat das Kabinett das neue Landeswasser- und Küstenschutzgesetz beschlossen. Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat die Eckpunkte des Gesetzes mit Nachdruck im Schweriner Schloss vorgestellt. Das Gesetz soll bis Ende des Jahres in Kraft treten und wird vor der Sommerpause des Landtags noch debattiert. Die Bedürfnisse des Klimawandels und die steigenden Wasserpreise waren ausschlaggebend für die Reform, die auch die Wassernutzung im landwirtschaftlichen Bereich neu regeln soll.
Die neuen Regelungen sehen vor, dass Wasser als wertvolle Ressource angesehen wird, die sowohl geschützt als auch sparsam genutzt werden muss. Eine vierköpfige Familie muss sich demnächst auf steigende Trinkwasserpreise einstellen – etwa 15 Euro mehr jährlich werden fällig. Zudem steigt der Preis pro Liter Trinkwasser um knapp einen Cent. Insbesondere Landwirte spüren die Auswirkungen, da sie künftig Gebühren für die Wasserentnahme entrichten müssen: 2 Cent pro Kubikmeter aus Oberflächengewässern – wie Bächen und Seen – und 6 Cent pro Kubikmeter aus Grundwasser.
Ressourcenschutz und Investitionen
Die Neuerungen beinhalten auch Anreize für wassersparende Bewässerungsmethoden, welche die Landwirte unterstützen sollen. Zusätzlich wird ein fünf Meter breiter Schutzstreifen um Ackerflächen festgelegt, wo keine Düngung erlaubt ist. Mit diesen Maßnahmen hofft die Landesregierung, jährlich etwa 11 Millionen Euro zu generieren. Diese Einnahmen sollen in verschiedene Schutzprojekte fließen, wie den Grundwasserschutz und die Erneuerung von Messstellen.
Doch die Herausforderungen sind erheblich: Der steigende Meeresspiegel und immer häufiger auftretende Stürme erfordern ebenfalls den Bau neuer Küstenschutzanlagen. Außerdem leidet die Landwirtschaft unter Dürre, was viele Landwirte dazu verleitet, Grundwasser abzupumpen. Das Land wird voraussichtlich das Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die einen guten Zustand aller Gewässer bis 2027 fordert, nicht erreichen. Diese Richtlinie bildet den rechtlichen Rahmen für die nachhaltige Nutzung aller Wasserressourcen und stellt sicher, dass Wasser als allgemein zugängliche, jedoch begrenzte Ressource geschützt wird. Politisch wird die Umsetzung dieser Richtlinie als wichtiger Teil des Umweltschutzes betrachtet und muss dringend beschleunigt werden, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, die Wasserressourcen gefährden.
Bedeutung für die Region
Wasser ist nicht nur für die Trinkwasserversorgung essenziell, sondern auch entscheidend für die Landwirtschaft, die Industrie sowie für die Ökosysteme vor Ort. Die EU hat verschiedene Richtlinien verabschiedet, um die Wasserqualität zu sichern und umfassend zu schützen. Unter anderem sorgen die Nitratrichtlinie und die Badegewässerrichtlinie dafür, dass Wasserressourcen nicht nur für Menschen, sondern auch für Flora und Fauna von Bedeutung sind. In den letzten Jahren haben Besorgnis erregende Wetterereignisse, wie Überschwemmungen und Dürreperioden, die Dringlichkeit der Reformen nochmals verdeutlicht.
In diesem Kontext wird deutlich, wie wichtig es ist, alle Stakeholder in die Diskussion um den Wassergebrauch einzubeziehen. Diese gesamtgesellschaftliche Herausforderung, an der Landwirtschaft, Industrie und Bevölkerung teilnehmen, ist entscheidend, um auch künftig eine nachhaltige und qualitative Wasserbewirtschaftung zu gewährleisten.
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Ort | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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