EHEC-Ausbruch in MV: 43 Infektionen und erste alarmierende Fälle!
In Rostock stieg die EHEC-Infektionsrate auf 43, darunter gravierende Fälle von HUS. Gesundheitsbehörden untersuchen Infektionsquellen.

EHEC-Ausbruch in MV: 43 Infektionen und erste alarmierende Fälle!
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit einen besorgniserregenden Ausbruch von EHEC-Infektionen. Laut einem Bericht von NDR sind mittlerweile 43 Personen erkrankt, darunter auch 12 Betroffene, die an einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) leiden. Dieses Syndrom kann extreme gesundheitliche Folgen haben, darunter Nierenversagen, das häufig eine Dialyse erfordert. Am Donnerstag meldete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) 12 weitere bestätigte Fälle, was die Situation weiter anspannt. Von den Erkrankten sind 15 Personen stationär in Behandlung, jedoch sind erfreulicherweise vier weniger als am Mittwoch und befinden sich in stabilem Zustand.
Besonders bemerkenswert ist die Altersstruktur der Erkrankten: Unter den Betroffenen befinden sich sowohl Erwachsene als auch Kinder, wobei letztere die Hauptlast tragen. Ein Großteil der infizierten Kinder, insgesamt zehn, sowie zwei Erwachsene sind aus anderen Bundesländern angereist. Die Herkunftsländer der Erkrankten sind vielfältig und reichen von Mecklenburg-Vorpommern über Baden-Württemberg und Bayern bis hin zu Nordrhein-Westfalen. Auch in Belgien wurden mehrere EHEC-Fälle registriert, die es wert sind, beobachtet zu werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) sieht bislang keine Hinweise auf eine Häufung von EHEC-Fällen in anderen Regionen Deutschlands, beobachtet aber die Situation weiter genau.
Ursachen und Risiken der EHEC-Infektion
Die Suche nach der genauen Infektionsquelle gestaltet sich schwierig. Es gibt zahlreiche Verdachtsmomente, jedoch sind eindeutige Erklärungen noch ausständig. Jörg Heusler, ein verantwortlicher Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Vorpommern-Rügen, weist auf erste Laboruntersuchungen hin, die bei drei Fällen einen möglichen Zusammenhang andeuten. Ein neues standardisiertes Fragebogenverfahren des RKI soll dazu beitragen, die Quelle schneller zu finden. Dabei sind Experten in ständigem Austausch mit den lokalen Gesundheitsbehörden, um die Epidemie einzudämmen.
- EHEC-Infektionen werden durch verunreinigte Lebensmittel, insbesondere rohe oder unzureichend erhitzte Produkte wie Hackfleisch und Rohmilch, übertragen.
- Die durchschnittliche Inkubationszeit beträgt drei bis vier Tage; Symptome können von wässrigem Durchfall bis hin zu blutigen Durchfällen und Bauchkrämpfen reichen.
- Besonders gefährdet sind Kinder, Säuglinge sowie ältere und abwehrgeschwächte Menschen.
Ein besorgniserregendes Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit ist der Rückruf von Zwiebelmettwurst der Schleizer Fleisch- und Wurstwaren GmbH, bei dem toxinbildende EHEC-Bakterien entdeckt wurden. Dies zeigt, wie wichtig es ist, beim Lebensmittelkauf und in der Zubereitung höchste Sorgfalt walten zu lassen. NDR berichtet ebenfalls über die Aktivitäten der Veterinäre und Lebensmittelkontrolleure, die verschiedene Quellen untersuchen.
Ein weiterer Punkt von großer Bedeutung ist die Aufklärung der Bevölkerung. Vor dem Schulstart am kommenden Montag wurden Schulen mit Informationsmaterial zu Hygiene und Präventionsmaßnahmen versorgt. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) betont die Wichtigkeit einer informierten Bevölkerung und lehnte die Forderungen nach einem Krisenstab ab. Sie setzt auf die bereits bestehende Zusammenarbeit mit dem RKI und weiteren Fachstellen, um die Situation bestmöglich zu bewältigen.
Die Lage bleibt kritisch und alle Beteiligten sind gefordert, um die Ausbreitung der Infektion einzudämmen. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um eventuelle Zusammenhänge und Quellen der Infektionen zu erkennen und rechtzeitig zu handeln.