Ukrainische Soldaten auf Schloss Dreilützow: Hoffnung und Schmerz vereint

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Ukrainische Soldaten erleben auf Schloss Dreilützow in MV emotionale Rehabilitation und familiären Zusammenhalt nach schweren Verletzungen.

Ukrainische Soldaten erleben auf Schloss Dreilützow in MV emotionale Rehabilitation und familiären Zusammenhalt nach schweren Verletzungen.
Ukrainische Soldaten erleben auf Schloss Dreilützow in MV emotionale Rehabilitation und familiären Zusammenhalt nach schweren Verletzungen.

Ukrainische Soldaten auf Schloss Dreilützow: Hoffnung und Schmerz vereint

Auf Schloss Dreilützow in Westmecklenburg, einem ruhigen Rückzugsort, verbringen ukrainische Soldaten und ihre Familien ein Wochenende der Hoffnung und des Zusammenhalts. Unter ihnen sind Iwan, 40 Jahre alt, der beide Beine verloren hat, und seine Frau Katharina, die mit dunklen Ringen unter den Augen zu kämpfen hat. Das Paar ist zusammen mit ihren Töchtern Maria (13) und Anastassija (19) angereist, um für kurze Zeit die Schrecken des Lebens in der Ukraine hinter sich zu lassen. Die Ostsee Zeitung berichtet, dass die emotionalen Begegnungen mit anderen Soldaten in ähnlichen Situationen von großer Bedeutung sind. Oft fühlen sich die Verletzten allein in deutschen Kliniken.

„Wir kämpfen gegen die Dunkelheit, die der Krieg mit sich bringt“, erklärt Andrej Bondartschuk, ein Mitglied des Vereins Nordhaus UA aus Schwerin, der Hilfstransporte nach Ukraine organisiert. Die Unterstützung ukrainischer Soldaten ist in Deutschland essenziell; Iwan zum Beispiel hat in Kämpfen um Bachmut, Mariupol, Donzek und Cherson schwerste Verletzungen erlitten und war über ein Jahr in den USA in Behandlung. Nun wird er in Hamburg betreut und Grämt sich um seine Zukunft als Straßenbauingenieur in der Ukraine, wo große Projekte auf ihn warten, auf die er lange hinarbeitete.

Das Leben lässt sich nicht so einfach verdrängen

Trotz der Krise denken Katharina und ihre Familie an die Rückkehr in die Ukraine. „Wir wollen zurück, aber die täglichen Drohnenangriffe lassen dies nicht zu“, gibt Katharina zu, während sie um ihren Mann trauert, der so viel für sein Land gegeben hat. Während die Töchter hier in Hamburg zur Schule gehen, bildet sich Katharina zur Finanzbuchhalterin weiter. Ein Weg, der Mut erfordert und zeigt, dass der Wille zum Leben stark ist.

Die Geschichten von anderen Soldaten wie Jewgeni, einem 48-Jährigen, der seit Monaten im Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg liegt, zeigen, wie dramatisch die Situation ist. Er verlor 15 Zentimeter des Schambeins, als eine Mörsergranate neben ihm einschlug. Jewgeni meldete sich freiwillig, um sein Land zu verteidigen, und wird nun mit Hilfe Deutschlands behandelt. Dabei ist er nicht allein: Im vergangenen Jahr wurden mehr als 600 verletzte Soldaten aus der Ukraine nach Deutschland gebracht, um medizinische Hilfe zu erhalten. Die Tagesschau berichtet, dass die Patienten teils über spezielle medizinische Flüge nach Deutschland gelangen, während auch ukrainische Krankenhäuser Unterstützung anfordern können.

Ein starkes Netz der Unterstützung

Die Herausforderungen sind groß, doch die Initiative zur Unterstützung der Verwundeten bleibt stark. „Unsere Verantwortung, den verletzten Soldaten zu helfen, bleibt bestehen“, betont Bundesminister Prof. Karl Lauterbach, der die medizinische Versorgung dieser Menschen als moralische Verpflichtung Deutschlands ansieht. Das Bundesgesundheitsministerium hat sich engagiert, damit ukrainische Gäste den gleichen Zugang zur medizinischen Versorgung haben wie gesetzlich Versicherte.

Die Stadt Grevesmühlen plant zusätzlich eine Partnerschaft mit der Kommune Itschnja, die ebenfalls vom Krieg betroffen ist. Solche Bemühungen können Hoffnung schenken und Verbindungen schaffen, die über die schrecklichen Erlebnisse hinausgehen. Katharina empfindet Dankbarkeit, dass Iwan lebt, und der Wunsch nach Frieden durchdringt jede ihrer Äußerungen. „Wir wollen nur, dass der Krieg endet“, sagt sie und blickt hoffnungsvoll in die Zukunft.