Merz verspricht Fortschritt: Brückenbau und Hilfe für MV im Fokus

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Bundeskanzler Merz besucht Wolgast, sichert Infrastrukturprojekte zu und thematisiert wirtschaftliche Herausforderungen in MV.

Bundeskanzler Merz besucht Wolgast, sichert Infrastrukturprojekte zu und thematisiert wirtschaftliche Herausforderungen in MV.
Bundeskanzler Merz besucht Wolgast, sichert Infrastrukturprojekte zu und thematisiert wirtschaftliche Herausforderungen in MV.

Merz verspricht Fortschritt: Brückenbau und Hilfe für MV im Fokus

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) machte am Samstag einen bemerkenswerten Antrittsbesuch in Mecklenburg-Vorpommern und brachte frischen Wind in die Diskussion um die wirtschaftliche Entwicklung der Region. In Schwerin sicherte Merz die Fertigstellung der Ortsumgehung Wolgast sowie der Brücke nach Usedom zu. Diese Infrastrukturprojekte sind für die Region von großer Bedeutung, insbesondere um den Durchgangsverkehr in Wolgast zu entlasten. Die Bundesstraße 111 wird jetzt mit einem Kostenrahmen von rund 500 Millionen Euro anvisiert, nachdem ursprünglich lediglich 140 Millionen Euro geplant waren, wie NDR berichtet.

Diese neu gewonnenen Perspektiven scheinen die Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und der Bundesregierung zu stärken. Merz kündigte an, Gespräche mit den Kommunen zu führen, um die angespannte Finanzlage zu besprechen. Die Bundeskanzlerin und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) stellten klar, dass es an der Zeit sei, den wirtschaftlichen Aufschwung in Mecklenburg-Vorpommern energisch voranzutreiben. “Gemeinsam können wir viel erreichen”, sagte Merz während eines Rundgangs durch die Produktionsräume des Medizintechnik-Herstellers Ypsomed in Schwerin, der expandiert und aktuell etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt, mit der Aussicht auf eine Verdopplung der Belegschaft.

Infrastruktur im Fokus

Besonders die Seehäfen der Region stehen dabei im Mittelpunkt. Merz betonte die Bedeutung dieser Häfen für die Exportwirtschaft und versprach, die Hafeninfrastruktur weiter auszubauen. Aktuell sind im Bundeshaushalt für die Häfen jährlich lediglich 38 Millionen Euro eingeplant, was den Vorstellungen von Ministerpräsidentin Schwesig nicht gerecht wird. Sie forderte während einer Kabinettssitzung eine Aufstockung dieser Mittel, um die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen voranzubringen, wie der n-tv berichtet.

Merz zeigte sich optimistisch, dass eine stärkere Förderung der norddeutschen Häfen zur Verbesserung der Lage beitragen könnte, bleibt jedoch vage bezüglich konkreter Summen. Das Thema EU-Förderprogramme war ebenfalls ein heißes Eisen. Merz äußerte Bedenken, dass Mecklenburg-Vorpommern nach 2027 möglicherweise von wichtigen EU-Hilfen abgeschnitten wird, wenn diese zentral an den Bund gehen. “Das Thema werde ich in Brüssel ansprechen”, versprach er.

Herausforderungen und Ausblicke

Auf Seiten der Kommunen gibt es erhebliche Sorgen wegen steigender Kosten in der Jugend- und Sozialhilfe. Merz bestätigte, dass diese Belastungen nicht mehr tragbar seien und dass es notwendig sei, die Ausgaben sorgfältiger zu verwalten. “Der Sozialstaat steht nicht zur Disposition,” stellte er klar, jedoch sei ein Umdenken in der Finanzpolitik unumgänglich.

Insgesamt verlief Merz’ Besuch harmonisch und zielgerichtet, mit dem klaren Wunsch, gemeinsam an einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung zu arbeiten. Doch die Stimmung unter den Unternehmen bleibt verhalten: Nur 10% der Befragten einer aktuellen Konjunkturumfrage sehen Licht am Ende des Tunnels. Die Ernüchterung wird möglicherweise auch durch die moderaten Erwartungen Schwesigs an die Berliner Politik in Bezug auf sinkende Strompreise verstärkt, eine Herausforderung, die noch viel Diskussionsbedarf birgt.

Mit neuen Entlastungspaketen für die Wirtschaft, die in der nächsten Kabinettssitzung besprochen werden sollen, hofft der Kanzler, weiteren Fortschritt zu erzielen. Bedenkt man die aktuellen Herausforderungen, wird sich zeigen müssen, ob diese Strategien ausreichen, um Mecklenburg-Vorpommern auf die Erfolgsspur zurückzuführen.