Streit um Wolgaster Brücke: AfD-Antrag bringt Kreistag in Aufruhr!
Der Kreistag Vorpommern-Greifswald genehmigte den umstrittenen Weiterbau der Wolgaster Brücke zur Entlastung des Verkehrs.

Streit um Wolgaster Brücke: AfD-Antrag bringt Kreistag in Aufruhr!
In der heutigen Sitzung des Kreistags Vorpommern-Greifswald sorgte ein Antrag der AfD-Fraktion für Aufregung: Die Politiker forderten, dass der Weiterbau der Wolgaster Brücke und der damit verbundenen Ortsumgehung nach Usedom beschleunigt wird. Dabei wurde der Antrag mit nur zehn Gegenstimmen angenommen, was einem recht klaren politischen Signal entspricht. Laut Nordkurier kritisierten vor allem SPD und Grüne die Entscheidung und warfen der AfD Populismus vor, da sie überzeugt sind, dass der Bau der Brücke nicht gefährdet ist.
Für Verwirrung unter den Bürger:innen sorgt vor allem die Ungewissheit um die Finanzen des Großprojekts. Ein internes Dokument des Bundes deutet darauf hin, dass die Weiterfinanzierung der Ortsumgehung zurzeit nicht gesichert ist. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums von Mecklenburg-Vorpommern bestätigte diese finanziellen Unsicherheiten und betonte die Notwendigkeit, dass der Bund entsprechende Mittel bereitstellt. Die Gesamtkosten für die Ortsumgehung haben sich inzwischen auf über 500 Millionen Euro erhöht, weg von den ursprünglich veranschlagten 138 Millionen Euro.
Politische Reaktionen und Bedenken
Stephan Reuken, der Fraktionsvorsitzende der AfD, fordert ein klares Signal des Kreistags für das Infrastrukturprojekt. Die CDU stimmte dem Antrag der AfD zu, um nicht nur den Zugriff auf notwendige Gelder zu sichern, sondern auch um Unsicherheiten bei den Bürger:innen und den Touristen zu entkräften. Jeannette Busse von der CDU erwähnte, dass das Vertrauen in die handelnden Personen verloren gegangen sei. Doch nicht alle sind mit dieser Vorgehensweise einverstanden: Alexander Krüger von der Fraktion Gute Partei äußerte, dass die Zustimmung der CDU als Bruch eines Unvereinbarkeitsbeschlusses angesehen werden kann und kritisierte die AfD für Wahlkampftaktik.
Während die Politik ihren Fokus auf den zügigen Bau legt, wird auch auf die Realität der Bauunternehmen hingewiesen, die mit heftigen Kostenerhöhungen und verzögertem Fortschritt kämpfen. Die CDU hat bereits einen Änderungsantrag eingereicht, der den Verkehrsminister zu einer Plenarsitzung einladen soll, um über den geplanten Zeitrahmen und den aktuellen Baufortschritt zu informieren.
Infrastrukturprojekte in Mecklenburg-Vorpommern
Die Situation rund um die Wolgaster Brücke ist nicht isoliert. Tatsächlich stellt der Aufbau und die Verbesserung der Infrastruktur in Mecklenburg-Vorpommern eine der größten Herausforderungen dar. Diese Projekte, wie im wirtschaft-mv.de beschrieben, sind von zentraler Bedeutung zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Regionen und zur Ankurbelung des Tourismus. Ein aktueller Fokus liegt auf Straßen- und Hafenbaumaßnahmen, die im Bundesverkehrswegeplan 2030 verankert sind. Maßnahmen wie der Ausbau der B96, die Sanierung von Ortsdurchfahrten und die Verbesserung von Hafenanlagen sollen dazu beitragen, Staus und Engpässe zu reduzieren.
Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Der NABU Mecklenburg-Vorpommern hat Bedenken hinsichtlich möglicher Eingriffe in Landschaftsgebiete und den erforderlichen Umweltprüfungen. Darüber hinaus sorgt der Fachkräftemangel dafür, dass viele dieser Projekte langsamer vorankommen als geplant.
Die Situation rund um die Wolgaster Brücke ist ein Spiegelbild der komplexen Herausforderungen, mit denen die Region konfrontiert ist. Die politischen Diskussionen zeigen, dass die passende Strategie gefunden werden muss, um den Umbau der Infrastruktur erfolgreich zu gestalten und gleichzeitig die Bedenken der Bürger:innen ernst zu nehmen.