Zweites Flottendienstboot der Marine: Bau startet vorzeitig in Wolgast
Am 19. November 2025 wurde in Wolgast das zweite Flottendienstboot der Klasse 424 auf Kiel gelegt, ein Schritt zur Modernisierung der Deutschen Marine.

Zweites Flottendienstboot der Marine: Bau startet vorzeitig in Wolgast
Am 19. November 2025 wurde in der Peene-Werft der NVL-Gruppe in Wolgast ein wichtiger Schritt für die Deutsche Marine vollzogen: Das zweite von drei geplanten Flottendienstbooten der Klasse 424 wurde feierlich auf Kiel gelegt. Bei dieser Zeremonie waren hochrangige Vertreter des Beschaffungsamtes, der Marine sowie des Cyber- und Informationsraums (CIR) anwesend, um den Baubeginn dieses bedeutenden Programms zu feiern. esut.de berichtet von den ambitionierten Zielen dieser Schiffe, die insbesondere für die militärische Aufklärung eingesetzt werden sollen.
Die Flottendienstboote der Klasse 424 haben als Hauptaufgabe die Fernmelde- sowie elektronische Aufklärung und werden von der Deutschen Marine betrieben. Diese modernen Schiffe sind mit hochentwickelten Sensoren ausgestattet, die nicht nur wichtige Daten für die militärische Nachrichtenlage auf See sammeln, sondern auch Cyberverteidigungsfähigkeiten unterstützen. Darüber hinaus kommen Technologien wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zum Einsatz, um große Datenmengen nahezu in Echtzeit auszuwerten. heise.de hebt hervor, dass bis 2030 geschätzt 90 Prozent aller neugebauten Schiffe solche KI-Funktionen haben werden.
Der Kontext der Beschaffung
Die Flottendienstboot-Klasse 424 ersetzt die älteren Boote der Oste-Klasse, die zwischen 1986 und 1989 gebaut wurden. Mit der Genehmigung durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im Juli 2023, wurde ein Beschaffungsvolumen von 3,3 Milliarden Euro genehmigt. Diese Entscheidung stand im Kontext wachsender sicherheitspolitischer Spannungen, insbesondere seit 2014, und zielt darauf ab, die Marine auf aktuelle Bedrohungen besser vorzubereiten. wikipedia.org informiert über die Hintergründe dieser Entwicklung.
Der Bau des ersten Flottendienstbootes begann bereits im November 2024, mit der Kiellegung am 25. Februar 2025. Das zweite Boot, dessen Bau jetzt vorzeitig begonnen wurde, ist im September 2025 gestartet worden und zeigt somit einen Baufortschritt, der mehrere Monate vor dem ursprünglichen Zeitplan liegt. Die Auslieferung aller drei Schiffe ist bis 2031 vorgesehen, wobei die Bundesmarine bereits 2027 auf eine Ausbildungsanlage zugreifen kann. Die Boote werden nicht nur nationale Schlüsseltechnologien beinhalten, sondern werden auch der Bundeswehr eine verbesserte Informationsgewinnung ermöglichen. esut.de hebt hervor, dass die militärische Führung die Bedeutung dieser Schiffe für die strategische Aufklärung betont hat.
Vizeadmiral Dr. Thomas Daum hat die strategische Bedeutung der neuen Flottendienstboote hervorgehoben und die enge Zusammenarbeit zwischen dem CIR und internationalen Institutionen zur Stärkung der Cybersicherheit betont. Dies ist umso wichtiger, da ähnliche Cyberabteilungen auch in anderen Ländern aktiv sind, wie etwa beim US Cyber Command. Die Marine positioniert sich somit als entscheidende Kraft in der modernen Aufklärungs- und Cyberabwehrstrategie.
Die kommenden Jahre werden zeigen, wie diese neuen Boote in den Einsatz integriert werden und welche Rolle sie im Hinblick auf die technologische Weiterentwicklung der Marine spielen werden.