Erpressung in Aurich: Freund durch perfides Spiel um 200.000 Euro betrogen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Ein 34-Jähriger aus Hinte wird in Aurich wegen Erpressung vor Gericht gestellt, nachdem er seinen Freund finanziell ruiniert hat.

Ein 34-Jähriger aus Hinte wird in Aurich wegen Erpressung vor Gericht gestellt, nachdem er seinen Freund finanziell ruiniert hat.
Ein 34-Jähriger aus Hinte wird in Aurich wegen Erpressung vor Gericht gestellt, nachdem er seinen Freund finanziell ruiniert hat.

Erpressung in Aurich: Freund durch perfides Spiel um 200.000 Euro betrogen!

In einem aufsehenerregenden Fall aus Hinte wird ein 34-Jähriger vor dem Landgericht Aurich wegen räuberischer Erpressung angeklagt. Was wie ein Spiel beginnt, endet in einem Alptraum für seinen besten Freund. Der Angeklagte hatte mehr als 200.000 Euro erpresst, indem er in die Rolle einer Frau schlüpfte und seinem Freund vorentäuschte, er würde von einem angeblichen Bruder bedroht, der ihm Schaden zufügen könnte, wenn er kein Geld überweise. NWZonline berichtet, dass der Prozessauftakt erbarmungslos war: Der Angeklagte gestand zwar seine Taten, zeigte jedoch keinerlei Reue.

Das perfide Spiel begann 2019, als der Angeklagte Schwierigkeiten hatte, soziale Kontakte zu knüpfen. Um sich als wohlhabend darzustellen – und damit seine Freundin zu halten – trat er in Kontakt mit seinem Freund. Er baute eine fiktive Identität auf und schuf die Illusion eines Vermögens aus Bitcoin und Aktienhandel. Das Resultat: Drohungen, die schließlich in die Realität umschlugen und den Freund in eine finanzielle sowie psychische Notlage brachten.

Psychische Belastungen und Suchtverhalten

Die psychologischen Hintergründe des Angeklagten sind komplex. Laut einer Gutachterin leidet er an einer schweren Persönlichkeitsstörung und zeigt keine Empathie. Dies steht auch im Einklang mit Studien, die veranschaulichen, dass über 50 % der Computerspiel-Süchtigen an Persönlichkeitsstörungen leiden. Zu den häufigsten Störungen gehören unter anderem die Borderline- und die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung. Diese Persönlichkeitsstörungen können erheblich zur Flucht in digitale Welten beitragen, was wiederum das problematische Verhalten verstärkt.Dr. Armin Kaser erläutert, dass exzessives Spielen auch häufig durch soziale Anpassungsprobleme und emotionale Schwierigkeiten begünstigt wird.

Ein weiteres wichtiges Element des Spiels, das Menschen wie dem Angeklagten fasziniert, ist die Immersion, die es den Spielern ermöglicht, in eine andere Realität einzutauchen. Manchmal wird dies als Eskapismus bezeichnet – eine Flucht aus dem Alltag, die letztlich in eine Abhängigkeit münden kann. Die WHO hat die Gaming Disorder in die ICD-11 aufgenommen, was bedeutet, dass pathologische Spielern und ihnen verwandte Probleme jetzt ernsthaft als medizinische Diagnose behandelt werden können. Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt einen detaillierten Überblick über die Kriterien, die nötig sind, um als pathologischer Spieler eingestuft zu werden.

Ein erschreckender Kreislauf

Die Opferrollen sind klar verteilt, und die Folgen sind verheerend. Der beste Freund des Angeklagten geriet in eine Spirale von Angst und finanzieller Ruin. Um die Forderungen zu begleichen, nahm er immense Kredite auf und war dem Druck vonseiten der Erpressung schutzlos ausgeliefert. Schließlich war es die Lebensgefährtin des Freundes, die zur Polizei ging und Anzeige erstattete. Damit wurde der erste Schritt in Richtung Gerechtigkeit getan.

Die Art und Weise, wie das virtuelle Spiel das reale Leben der Beteiligten beeinflusste, zeigt die Gefahren auf, die mit dem übermäßigen Spielen und dem Erleben von virtuellen Welten verbunden sind. Vor allem zeigt es, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ansätze zur Prävention und behandelnde Maßnahmen sind essenziell, um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken.