Rosen gegen Gewalt: Frauenprotest fordert Respekt in Kreißsälen!
Am 25.11.2025 wird der "Roses Revolution Day" in Norderstedt stattfinden, um auf Gewalt in der Geburtshilfe aufmerksam zu machen.

Rosen gegen Gewalt: Frauenprotest fordert Respekt in Kreißsälen!
Gerade heute, am 25. November 2025, wird weltweit der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen begangen. Ein bedeutsames Ereignis ist der „Roses Revolution Day“, der darauf abzielt, auf die Missstände und Gewalterfahrungen in der Geburtshilfe aufmerksam zu machen. Vor zahlreichen Kreißsälen in Deutschland, darunter auch im Kreis Pinneberg, werden Rosen niedergelegt – ein stiller Protest für mehr Respekt und sicherere Bedingungen während der Geburt. Die Initiative wird maßgeblich von Mascha Grieschat, einer engagierten Aktivistin aus der Region, unterstützt. Sie ist Mitgründerin von „Gerechte Geburt“ und setzt sich für eine nachhaltige Veränderung in der geburtshilflichen Versorgung ein.
Die „Roses Revolution“ ist eine weltweite Bewegung, die 2011 von der Geburtsaktivistin Jesusa Ricoy ins Leben gerufen wurde und hat seither international an Popularität gewonnen. Die ersten Aktionen in Deutschland wurden 2013 initiiert, als Katharina Hartmann über Facebook die erste Rosenaktion organisierte. Seitdem haben sich zahlreiche Frauen aus verschiedenen Ländern an dieser wichtigen Bewegung beteiligt, um gegen die Gewalterfahrungen während der Geburt zu protestieren. Dabei berichten viele Frauen von verbaler und psychischer Gewalt, die sie während ihrer Entbindung erleben mussten. Die häufigsten Themen sind mangelnde Aufklärung, Druck und diskriminierende Kommentare, wie sie auch durch die regelmäßige Berichterstattung von NDR untermauert werden.
Ein Zeichen setzen
Die Aktion heute bringt nicht nur Sichtbarkeit für betroffene Frauen, sondern soll auch ein Umdenken im Kreißsaal anstoßen. Laut ZDF erfährt etwa jede dritte Frau Gewalt während der Geburt. Zu den Übergriffen zählen körperliche Misshandlung, Demütigungen und das Aufzwängen medizinischer Eingriffe ohne Einwilligung. Diese Praxis ist nicht nur inakzeptabel, sondern verstößt teilweise auch gegen die Gesetze, die die körperliche Unversehrtheit der Patienten schützen. Ärzten drohen in solchen Fällen nicht nur Schadensersatzforderungen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen.
Psycho-soziale Folgen für betroffene Frauen können verheerend sein; viele entwickeln posttraumatische Belastungsstörungen oder Depressionen. Angesichts dieser alarmierenden Fakten ist es kritisch, die Strukturen in der Geburtshilfe zu überdenken und die Rahmenbedingungen für Gebärende zu verbessern. Insbesondere die unzureichende Aufklärung und der oft mangelnde Respekt vor den Wünschen der Frauen müssen thematisiert werden, um ein sichereres Umfeld zu schaffen.
Die Zukunft gestalten
Die seit Jahren bestehenden Normen und die patriarchalische Kultur, die auch im Geburtsumfeld spürbar sind, bedürfen grundlegender Veränderungen. Es wird darauf hingewiesen, dass auch die Arbeitsbedingungen von Hebammen und die Ausbildung von Gynäkologen überdacht werden müssen, um eine respektvolle Geburt zu ermöglichen. Die Bewegung um „Roses Revolution“ gewinnt an Fahrt und steigende Teilnehmerzahlen in den kommenden Jahren sind zu erwarten, was die hohen Bedürfnisse für ein besseres Geburtsumfeld zeigt. Das aktuelle Wachstum an Bewusstsein unter Frauen über ihre Rechte und über die körperliche Unversehrtheit ist ermutigend und gibt Hoffnung auf eine positive Wende in der Geburtshilfe, wie auch die Initiative „Gerechte Geburt“ betont.
In Sozio-ökologischer Sichtweise soll das heutige Handeln nicht nur eine Antwort auf bestehende Missstände sein, sondern auch eine Vorbildfunktion für die künftige Generation einnehmen. Nur gemeinsam können wir dafür sorgen, dass jede Frau in einer respektvollen und gewaltfreien Umgebung gebären kann. Heute setzen wir mit den Rosen ein Zeichen – für ein besseres Morgen.