Christlicher Religionsunterricht in Niedersachsen: Einführung verzögert!

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Der verpflichtende Christliche Religionsunterricht in Niedersachsen startet 2026/2027, mit Lehrplänen von Kirchen und Kultusministerium.

Der verpflichtende Christliche Religionsunterricht in Niedersachsen startet 2026/2027, mit Lehrplänen von Kirchen und Kultusministerium.
Der verpflichtende Christliche Religionsunterricht in Niedersachsen startet 2026/2027, mit Lehrplänen von Kirchen und Kultusministerium.

Christlicher Religionsunterricht in Niedersachsen: Einführung verzögert!

Der christliche Religionsunterricht in Niedersachsen lässt auf sich warten. Wie ndr.de berichtet, wird das Fach erst ab dem Schuljahr 2026/2027 verpflichtend eingeführt. Eigentlich war der Start für 2025/2026 angedacht, aber die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat kürzlich die Verzögerung bekanntgegeben. Das sorgt natürlich für Gesprächsstoff. Derzeit werden die Lehrpläne für das neue Fach noch ausgearbeitet, und das wird wahrscheinlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

In den kommenden Monaten stehen wichtige Entscheidungen bevor. Im Herbst 2025 soll mit der Veröffentlichung der Lehrpläne für Grundschulen sowie für die Klassenstufen 5 bis 10 begonnen werden. Es ist geplant, dass Schulen im zweiten Schulhalbjahr 2025/2026 die Möglichkeit erhalten, die neuen Lehrpläne zu erproben. Auch die berufsbildenden Schulen werden in den Ablauf einbezogen, denn es werden ebenfalls neue Lehrpläne entwickelt, die mit dem Start des Schuljahres 2025/2026 zur Verfügung stehen.

Ein gemeinsames Unterfangen

Was macht dieses Vorhaben besonders? Zum ersten Mal übernehmen evangelische und katholische Kirchen gemeinsam die Verantwortung für den Religionsunterricht in Deutschland. Das stellt einen Paradigmenwechsel dar, der auf die seit 1998 existierende konfessionelle Kooperation aufbaut, die es Schülern ermöglicht, den Unterricht der jeweils anderen Konfession zu besuchen. Diese Entwicklung wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als „offene Tür“ gesehen, um den interreligiösen Dialog und die Verständnisförderung unter Schülern zu stärken.

Hier fließt auch eine wesentliche Botschaft mit ein: Der Religionsunterricht ist nicht nur eine traditionelle Säule der religiösen Bildung, er spielt auch in einer zunehmend pluralen Gesellschaft eine entscheidende Rolle. Die EKD sieht in der Vielfalt an Religionen und Weltanschauungen eine Herausforderung, betont aber gleichzeitig die Wichtigkeit, Konfessionen zu verbinden und den Umgang mit Unterschieden zu schulen. Dies wird durch die erarbeiteten „Grundlagen, Standards und Zielsetzungen“ untermauert, die als Leitfaden für eine effektive Umsetzung dienen sollen, wie auf ekd.de nachzulesen ist.

Vorbereitung für die Schulen

Das Niedersächsische Kultusministerium hat am 7. Mai 2025 Informationen zur Einführung des Faches bekanntgegeben, die an die Regionalen Landesämter für Schule und Bildung gesendet wurden. Lehrkräfte können sich bereits im Vorfeld mit der Didaktik des neuen Faches vertraut machen. Auf dem Bildungsportal sind die Kerncurricula ab Sommer 2025 in Anhörfassung verfügbar, was die Schulen in die Lage versetzt, sich optimal auf die neuen Inhalte vorzubereiten.

Doch bevor das neue Fach als ordentliches Unterrichtsfach etabliert wird, muss noch eine gemeinsame Erklärung mit den Kirchen unterzeichnet werden. Darin werden die Zusammenarbeit in der Umsetzung der Lehrpläne sowie Aspekte wie die Genehmigung von Lehrwerken und die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften geregelt. Die Aufregung ist also groß, und die Schulen in Niedersachsen stehen vor einer spannenden Herausforderung.

Zusammengefasst dürften die kommenden Monate geprägt sein von konstruktiven Gesprächen und intensiver Vorbereitungsarbeit. Das Ziel bleibt klar: ein Religionsunterricht, der nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch zur Stärkung des Dialogs und des Verständnisses zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen beiträgt und damit eine Brücke in unserer vielfältigen Gesellschaft schlägt.