Kältedrama in Göttingen: Heizung im Plattenbau defekt – Mieter leiden!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

In Göttingen sorgt ein defekter Heizungsanlage in einem Plattenbau für massiven Unmut unter 300 Mietern.

In Göttingen sorgt ein defekter Heizungsanlage in einem Plattenbau für massiven Unmut unter 300 Mietern.
In Göttingen sorgt ein defekter Heizungsanlage in einem Plattenbau für massiven Unmut unter 300 Mietern.

Kältedrama in Göttingen: Heizung im Plattenbau defekt – Mieter leiden!

In Göttingen sorgt ein verwahrloster Wohnblock an der Groner Landstraße 9 für großes Aufsehen. Hier kommen nicht nur Vermüllung und Sozialbetrug zusammen, sondern auch technische Probleme, die das Leben der 700 Bewohner stark beeinträchtigen. Auf der einen Seite gibt es kaputte Fahrstühle und Ratten, und auf der anderen Seite ist die Heizungsanlage defekt. Laut einem Bericht von der Welt sind mehr als 300 Wohnungen von dem Heizungsausfall betroffen.

In der ersten Reihe der Probleme steht die Hausverwaltung, die angibt, es fehle an finanziellen Mitteln für die Reparatur der kaputten Rohre. Der Eigentümer, die Gänseliesel Wohn GmbH, ist insolvent, ebenso wie der vorherige Eigentümer, die Winteks GmbH. Die verworrene Situation hat zur Folge, dass kein Dienstleister bereit ist, die notwendigen Arbeiten durchzuführen, solange die Bezahlung aussteht, wie der NDR bestätigt.

Wie gehen die Mieter mit der aktuellen Situation um? Mit einem Notbehelf, versteht sich: Ihnen wurden Radiatoren zur Verfügung gestellt, um in den kalten Monaten ein wenig Wärme zu erzeugen. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass die Mehrkosten für diesen Stromverbrauch in der Betriebskostenabrechnung auftauchen. Besonders prekär ist die Lage für die 145 Mieter, die als säumig gelten, viele von ihnen beziehen Bürgergeld. Hier gibt es erneut Widersprüche, denn der örtliche Mieterverein bezweifelt die Argumentation der Hausverwaltung, dass ausbleibende Mieteinnahmen für die Reparatur verantwortlich sind. Normalerweise zahlt das Jobcenter die Mieten direkt an den Vermieter, um Mietschulden zu vermeiden.

Rechtslage und Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung unterstreicht, dass die Abstellung der Heizung nur bei Mietschulden oder einer Kündigung rechtens ist. Wenn säumige Mieter in der Wohnung bleiben, sollten sie theoretisch auch ein Heizgerät erhalten – die aktuelle Praxis sieht dies jedoch anders vor. Diese Probleme sind nicht isoliert; sie zeigen die tiefen Risse im Wohnungsmarkt auf, die vor einigen Jahren bereits von einer Studie im Auftrag des Verbändebündnisses „Soziales Wohnen“ thematisiert wurden. Schätzungen zufolge gibt es bundesweit einen Mangel von gut 550.000 Wohnungen und eine steigende Nachfrage an Wohnraum, die aufgrund hoher Zuwanderung kontinuierlich wächst, wie die bpb berichtet.

In Göttingen wird die Stadtverwaltung nicht untätig. Sie beobachtet die Situation genau und hat kürzlich mit der Wohnungseigentümergemeinschaft eine Vereinbarung getroffen, die Wärmeversorgung bis zum Ende der Heizperiode aufrechtzuerhalten. Dennoch bleibt unklar, ob die bereitgestellten Radiatoren ausreichen, um den Kälteperioden standzuhalten. Die bekannten Missstände -zuletzt im Juni 2025 festgestellt – könnten dazu führen, dass das Haus möglicherweise für unbewohnbar erklärt wird, auch wenn bislang keine konkreten Pläne dafür existieren.

Die Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist nicht nur lokal, sondern auch national spürbar. Mit einer schweren Bautätigkeit und anhaltend hohen Mieten sehen viele Bürger der Zukunft mit Sorgen entgegen. Angesichts der hohen Leerstandsquote in ländlichen Gebieten und gleichzeitig steigenden Mieten in den Großstädten, stellt das Dilemma ein drängendes Thema für die Politik dar. Ob die Stadt Göttingen in der Lage sein wird, den Herausforderungen nachzukommen, bleibt abzuwarten.