Oberbürgermeisterin Broistedt kämpft für bessere Wohnbedingungen in Göttingen

Göttingens Oberbürgermeisterin fordert gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung prekärer Wohnverhältnisse, um Mieterschutz zu gewährleisten.

Göttingens Oberbürgermeisterin fordert gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung prekärer Wohnverhältnisse, um Mieterschutz zu gewährleisten.
Göttingens Oberbürgermeisterin fordert gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung prekärer Wohnverhältnisse, um Mieterschutz zu gewährleisten.

Oberbürgermeisterin Broistedt kämpft für bessere Wohnbedingungen in Göttingen

Wohnen ist ein Grundbedürfnis, das für viele mittlerweile zur Herausforderung geworden ist. In Göttingen nimmt die Oberbürgermeisterin Petra Broistedt das Problem in die Hand und fordert eine Weiterentwicklung des Niedersächsischen Wohnraumschutzgesetzes (NWoSchG). Dies präsentierte sie am 12. August 2025 in einer Sondersitzung des Sozialausschusses. Ihr Anliegen: Kommunen sollen in der Lage sein, effektiver gegen prekäre Wohnimmobilien vorzugehen. Denn nur mit einem klaren Handlungsrahmen können Missstände nachhaltig beseitigt werden. Das Anliegen von Göttingen wird überregional beachtet, da meineregion365.de die Herausforderungen in einer immer angespannten Wohnungsmarktlage deutlich anspricht.

Die Stadt Göttingen hat bereits ein eigenes Handlungskonzept, das seit 2022 in Kraft ist. Darin werden regelmäßig Kontrollen durchgeführt und es gibt eine enge Zusammenarbeit mit sozialen Trägern. Zudem werden individuelle Hilfsangebote geschaffen und Ersatzwohnraum geprüft. „Wir setzen uns seit Jahren für die Verbesserung der Lebensqualität in prekären Wohnsituationen ein“, erklärt Göttingens Sozialdezernentin Anja Krause. Doch ohne passende gesetzliche Grundlagen sieht auch sie die Fortschritte gefährdet.

Forderungen für mehr Sicherheit

Um dem entgegenzuwirken, hat die Stadt einen Forderungskatalog ausgearbeitet, der unter anderem die Deckelung der Miethöhen auf angemessene Quadratmeterpreise vorsieht. Zudem sollen Kommunen die Möglichkeit erhalten, Mietminderungen für Leistungsbeziehende durchzusetzen und damit sicherstellen, dass man in menschenwürdigen Verhältnissen lebt. “Umfeldmissstände müssen auch durch eine rechtliche Verankerung der Zuständigkeiten für unbewohnbare Wohnungen bei Vermietern angegangen werden”, so die Oberbürgermeisterin. Überdies ist die Landesförderung für sanierungswillige Eigentümer ein wichtiger Bestandteil, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Das 2021 in Kraft getretene Niedersächsische Wohnraumschutzgesetz definiert bereits Mindestanforderungen für die Wohnsituation. niedersachsen.de beschreibt, dass eine Wohnfläche von mindestens zehn Quadratmetern pro Person zur Verfügung stehen muss und alle Bewohner Zugang zu funktionierenden sanitären Einrichtungen haben sollten. Trotz dieser Vorgaben bleibt der Handlungsbedarf groß, wie der DGB Niedersachsen anmerkt. Der Vorsitzende Dr. Mehrdad Payandeh kritisiert, dass die Kommunen „Kann-Bestimmungen“ nicht ausreichend nutzen, um gegen bekannte Missstände vorzugehen. Seine Forderung ist klar: „Die Kontrolle des Wohnraums muss zur Pflichtaufgabe der Kommunen erhoben werden“.

Dringender Handlungsbedarf

Besonders auffällig sind die Lebensbedingungen in Unterkünften für Beschäftigte, die oft zu wenig Beachtung finden. Diese Problematik wurde besonders während der Coronakrise sichtbar, als einige Fälle in diesen Unterkünften zu Alarm führten. niedersachsen.dgb.de macht darauf aufmerksam, dass die Aufsichtsbehörden dringend handeln müssen, um die Lebensbedingungen für alle Beschäftigten zu überprüfen und zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auf der Umsetzung bereits geltender Gesetze, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.

Die Stadt Göttingen hat sich dem Thema „Wohnen für alle“ verschrieben und setzt auf ein klares Handlungskonzept, um den Bewohnern in prekären Wohnverhältnissen unter die Arme zu greifen. Hier ist ein gemeinsames Engagement von Politik und Gesellschaft gefragt, um die Wohnsituation vieler Menschen nachhaltig zu verbessern.