Chipkrise trifft deutsche Autobauer: Kurzarbeit bei Bosch und VW!
Salzgitter: Kurzarbeit bei Bosch wegen Chipmangel. Auswirkungen auf die deutsche Autobranche durch Nexperia und politische Konflikte.

Chipkrise trifft deutsche Autobauer: Kurzarbeit bei Bosch und VW!
Die deutsche Autobranche steht erneut am Abgrund, und der Grund dafür ist der anhaltende Chipmangel, der durch eine Vielzahl von Faktoren bedingt ist. Allen voran hat die chinesische Regierung den niederländischen Chiphersteller Nexperia lahmgelegt, was gravierende Folgen für Unternehmen wie Bosch und Volkswagen hat. Laut Merkur haben bereits mehrere Unternehmen, darunter Bosch, Kurzarbeit beantragt, weil die notwendigen Chip-Lieferungen ausbleiben.
Konkrete Zahlen bestätigen die Dramatik der Lage: Bosch hat für mehr als 1.000 Arbeiter in Salzgitter Kurzarbeit angemeldet. Diese Entscheidung geschah nicht aus Jux; die IG Metall rechnet damit, dass der Mangel an Halbleitern, einschließlich Dioden und Transistoren, weiterhin ein großes Problem darstellen wird. N-TV berichtet, dass in bestimmten Bereichen bereits Unternehmen Kurzarbeit angemeldet haben.
Auswirkungen auf die Automobilproduktion
Volkswagen zeigt sich alarmiert über die Situation. Der Automobilriese hat angekündigt, dass der Chipmangel zu Produktionsstopps führen könnte, insbesondere im Hauptwerk in Wolfsburg. Hier standen am Freitag die Bänder still – nicht wegen einer technischen Panne, sondern aufgrund der Inventur. Die Wiederaufnahme der Produktion soll jedoch bereits nächste Woche erfolgen, sofern die Chipversorgung wieder stabilisiert werden kann, wie ZDF berichtet. Die Industrie ist besorgt, da die in Frage stehenden Chips, die teilweise als “Hühnerfutter” bezeichnet werden, für zentrale Funktionen wie Fahrzeugsteuerung und Airbags unerlässlich sind.
Doch das Problem ist vielschichtiger: Der Handelsstreit zwischen den USA und China bringt die globalen Lieferketten aus dem Takt. Nexperia, das zur chinesischen Wingtech gehört und auf der US-Sanktionsliste steht, verarbeitet entscheidende Halbleiter für die Automobilindustrie in China. Die Chips werden in Europa produziert, aber die Verarbeitung geschieht in Fernost, was die gesamte Branche unter Druck setzt. Laut ZDF könnte dies dazu führen, dass ohne Nexperia-Chips viele Produktionslinien stillstehen müssen.
Reaktionen aus der Politik
Die Bundesregierung hat die Situation erkannt und plant, die Abhängigkeit von ausländischen Chip-Lieferungen zu reduzieren. Eine entsprechende Mikroelektronik-Strategie wurde bereits verabschiedet. Aber kritische Stimmen aus der Branche fordern schnelle und effektive Maßnahmen. Mario Gutmann, Vorstandsmitglied der IG Metall, schlägt Alarm und bemängelt die Reaktionen von Politik und Wirtschaft als zu verzögert.
Verbindende Instanzen versuchen inzwischen, zwischen den Regierungen Chinas und der Niederlande sowie Nexperia zu vermitteln. Hildegard Müller vom Verband der Automobilindustrie fordert umgehend Lösungen, während Experten wie Stefan Bratzel die Notwendigkeit betonen, Teile der Wertschöpfungskette zurück nach Europa zu verlagern. Die aktuelle Lage soll kurzfristig geklärt werden, jedoch warten alle Beteiligten auf Nachrichten von den Gewerkschaften und Betriebsräten.
Die Unsicherheit bleibt groß, ob es bald Erleichterungen geben wird. Ein Nexperia-Werk in Hamburg steht ebenfalls auf der Kippe, und die Auswirkungen des Chipmangels könnten weitreichende Folgen für die gesamte deutsche Automobilindustrie haben.