Weener deckt Nazi-Verbrecher Jakobus Onnen: Ein Schritt zur Mahnung!
Identifizierung des Kriegsverbrechers Jakobus Onnen in Weener: KI-Technologien enthüllen neue Facetten der Erinnerungskultur.

Weener deckt Nazi-Verbrecher Jakobus Onnen: Ein Schritt zur Mahnung!
In der beschaulichen Stadt Weener, gelegen im malerischen Ostfriesland, sorgt eine neue Entdeckung für Aufregung. Historiker Jürgen Matthäus hat durch moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz Jakobus Onnen identifiziert, als den mutmaßlichen Schützen auf dem berüchtigten Foto “Der letzte Jude von Winniza”. Laut NDR liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Onnen tatsächlich die Person mit der Pistole auf dem Foto ist, zwischen 98,5 und 99,9 Prozent. Diese Feststellung hat die Diskussion über die deutsche Erinnerungskultur neu entfacht.
Jakobus Onnen, der 1906 in Tichelwarf geboren wurde, war Lehrer und trat 1931 der NSDAP sowie 1934 der SS bei. Er wurde Teil der grausamen Einsatzgruppe C, die während des Zweiten Weltkriegs in der Ukraine über 100.000 jüdische Zivilisten ermordete. Allgemein wenig bekannt ist, dass er am 12. August 1943 bei Kämpfen mit Partisanen in der Ukraine fiel – seine Identität als Schütze auf dem Foto wirft nun ein neues Licht auf sein Leben und seine Taten. Die Wikipedia beschreibt Onnen als einen Mann, der in einer gebildeten Familie aufwuchs und sich schon früh für Fremdsprachen und Reisen interessierte.
Erinnerung in der Stadt Weener
Die Stadt Weener behandelt das Erbe von Jakobus Onnen äußerst sensibel. Sein Name steht derzeit auf dem Ehrenmal für die Opfer von Krieg und Gewaltverbrechen, doch damit könnte bald Schluss sein. Die Stadtverwaltung hat beschlossen, Onnens Namen zu überkleben und ein neues Schild anzubringen, das einen QR-Code enthält. Dieser QR-Code wird den Besuchern Informationen zu Onnen und seiner Geschichte bieten, um das Gedenken an die Opfer zu fördern und gleichzeitig die Tätergeschichte zu hinterfragen.
In der Vergangenheit hat die Erinnerungskultur in Deutschland unter dem stetigen Druck gelitten, sowohl die Opfer als auch die Täter angemessen zu berücksichtigen. Historiker Matthäus verweist darauf, dass die Idee, Täter und Opfer zu erinnern, in vielen Städten noch immer kontrovers diskutiert wird. Dies verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, wenn es darum geht, aus der Geschichte zu lernen stellt die bpb fest.
Technologie und Erinnerungskultur
Die Identifizierung von Onnen zeigt eindrucksvoll, wie Technologien wie KI und digitale Gesichtserkennung in der Gedenkarbeit eingesetzt werden können. Diese Methoden ermöglichen es, historische Tatsachen neu zu beleuchten und eine vorurteilsfreie Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zu führen. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden im September 2023 veröffentlicht und haben eine Welle des Interesses und der Diskussion über die Art und Weise, wie Deutschland mit seiner Geschichte umgeht, ausgelöst.
So wird auch am internationalen Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2025 das stille Gedenken an die unschuldigen Opfer fortgesetzt. Das Denkmal der ermordeten Juden Europas in Berlin bleibt ein zentraler Ort der Trauer und des Gedenkens. Die Herausforderungen in der Erinnerungskultur sind vielfältig und verlangen nach innovativen Ansätzen, um sowohl die Schrecken der Vergangenheit zu bewahren, als auch die Lehren daraus an kommende Generationen weiterzugeben.
In Weener ist der Weg zur aktiven, kritischen Erinnerungskultur auf einem guten Kurs. Es liegt an der Stadt und ihren Bürgern, diese Initiative weiter voranzutreiben und sicherzustellen, dass sowohl Opfer als auch Täter nicht in Vergessenheit geraten.