Norddeutsche im Klimawandel: Alarmierende Umfrageergebnisse enthüllt!
Norddeutsche zeigen in einer NDR-Umfrage besorgte Einstellungen zur Klimaanpassung und deren Auswirkungen auf das Leben.

Norddeutsche im Klimawandel: Alarmierende Umfrageergebnisse enthüllt!
Der Klimawandel ist längst kein abstraktes Thema mehr, sondern wird von den Menschen in Norddeutschland als direkte Bedrohung wahrgenommen. Wie eine aktuelle Umfrage von NDR zeigt, nehmen 86 % der 21.713 Befragten den Klimawandel als sehr ernst oder eher ernst wahr. Dabei sind es vor allem Sorge (68 %) und Hilflosigkeit (42 %), die die Bürger:innen umtreiben. Lediglich 13 % messen den Auswirkungen des Klimawandels wenig Bedeutung bei. Wenn man sich die direkten Folgen ansieht, wird die Dringlichkeit umso deutlicher: 83 % der Befragten spüren bereits Veränderungen in ihrer Umgebung, insbesondere durch häufigere Hitzewellen (57 %) und Starkregen (50 %).
Ein Blick über die Grenzen zeigt: Der globale Temperaturanstieg hat 2024 erstmals 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau überschritten und dieser Trend ist nicht nur alarmierend für Länder wie die Philippinen und die Türkei, sondern auch für uns in Europa, wo sich die Temperaturen doppelt so schnell erhöhen. Laut einer Analyse von Ipsos sind 74 % der Bevölkerung besorgt über die Auswirkungen des Klimawandels. Dennoch geht der Rückgang individueller Maßnahmen mit einer gewissen Resignation einher: 64 % erkennen es zwar als problematisch an, handeln jedoch oft nicht, da sie glauben, dass ihr persönlicher Beitrag keinen entscheidenden Unterschied machen kann.
Der Ruf nach konkreten Maßnahmen
Die Umfrage hat auch gezeigt, dass 71 % der Bürger:innen der Meinung sind, dass die Politik der Klimaanpassung zu wenig Beachtung schenkt. Hier wäre ein klarer Systemwandel nötig, um der Situation Herr zu werden. Die Befragten und Expert:innen schlagen unter anderem eine Besteuerung klimaschädlicher Online-Lieferungen sowie den Ausbau der Windenergie vor. Auch Steuererleichterungen für regionale Bio-Lebensmittel stehen ganz oben auf der Wunschliste.
Das Jahr 2024 war in Deutschland nach offiziellen Aufzeichnungen das wärmste seit Beginn der Messungen, wobei die Schäden durch Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen in Europa allein im letzten Sommer 43 Milliarden Euro betrugen. Diese Zahl könnte bis 2029 auf etwa 125 Milliarden Euro steigen, warnt Deutschlandfunk.
Anpassungen an die neuen Realitäten
Klimaanpassung wird nicht nur in Deutschland, sondern auch in internationalen Städten wie Kopenhagen und Paris aktiv umgesetzt. Das Klimaanpassungsgesetz des Bundes, das seit Juli 2024 in Kraft ist, fordert die einzelnen Bundesländer auf, eigene Strategien zum Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels zu entwickeln. Einzig die Kommunen sehen sich mit einem Rekorddefizit von fast 25 Milliarden Euro konfrontiert und müssen dringend in Maßnahmen investieren.
In vielen Städten sind bereits Maßnahmen wie Trinkbrunnen, Hitzeschutzpläne und innovative Wassermanagementansätze zur Bekämpfung der zunehmenden Hitze geplant. Projekte wie das Schwammstadt-Prinzip verfolgen das Ziel, Regenwasser besser zu speichern und zu nutzen. Gleichzeitig liegt der Fokus in der Landwirtschaft auf Hitzeschutz für Tiere sowie der Suche nach hitze- und trockenheitsresistenten Pflanzensorten.
Die konkrete Umsetzung dieser Maßnahmen könnte zahlreiche positive Effekte mit sich bringen, doch müssen auch die Finanzen gesichert werden. Bis 2030 sind insgesamt rund 55 Milliarden Euro notwendig, und für 2026 sind im Aktionsplan Natürlicher Klimaschutz immerhin 820 Millionen Euro eingeplant. Die Initiativen sind vielversprechend, doch der Weg zur effektiven Klimaanpassung bleibt steinig.