Reformationstag 2025: Wo ist der Feiertag und wo nicht?

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Erfahren Sie, warum der Reformationstag am 31. Oktober in Norddeutschland ein Feiertag ist und welche regionalen Unterschiede bestehen.

Erfahren Sie, warum der Reformationstag am 31. Oktober in Norddeutschland ein Feiertag ist und welche regionalen Unterschiede bestehen.
Erfahren Sie, warum der Reformationstag am 31. Oktober in Norddeutschland ein Feiertag ist und welche regionalen Unterschiede bestehen.

Reformationstag 2025: Wo ist der Feiertag und wo nicht?

Nach einer kurzen Zeit des Innehaltens, stehen am 31. Oktober 2025 wieder die Lichter für den Reformationstag auf grün – zumindest in neun Bundesländern Deutschlands. Dieser Feiertag, der an den berühmten Thesenanschlag von Martin Luther im Jahr 1517 erinnert, wird in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen gefeiert. Hierbei sind Geschäfte, Schulen und Büros geschlossen. Für die Bewohner in den restlichen sieben Bundesländern, darunter Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland, heißt es jedoch: „Arbeiten wie gewohnt“, denn für sie ist der Reformationstag ein normaler Arbeitstag.

Wie die Merkur berichtet, wurden die Feiertagsregelungen in Norddeutschland erst seit 2018 eingeführt, um das Feiertags-Ungleichgewicht zwischen Nord- und Süddeutschland auszugleichen. In den fünf ostdeutschen Bundesländern wird der Reformationstag bereits seit der Wiedervereinigung 1990 als Feiertag begangen. Der ausschlaggebende Impuls für die Ausweitung des Feiertags kam durch das Reformationsjubiläum 2017, das bundesweit gefeiert wurde.

Der Ursprung des Feiertags

Der Reformationstag ist mehr als nur ein freier Tag; er ist ein Gedenktag für die protestantische Gemeinschaft. An diesem Tag wird an Martin Luthers mutigen Schritt erinnert, als er am Abend vor Allerheiligen seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug. Diese Thesen kritisierten die Ablasspraxis der katholischen Kirche und trugen entscheidend zur Einleitung der Reformation bei. Mit diesem Akt stellte Luther die Frage nach der Erlösung und der Buße, und das gesamte religiöse System geriet ins Wanken.

Wie auch auf der Plattform Wikipedia erwähnt wird, gab es Zeitgenossen, die die Bedeutung des Thesenanschlags in Frage stellten. Historiker wie Thomas Kaufmann betonen, dass Luthers Schrift „An den christlichen Adel deutscher Nation“ eine größere Relevanz besaß. Dennoch hat sich der 31. Oktober als zentraler Gedenktag für viele Evangelische durchgesetzt, nicht zuletzt auch durch die纪念würdigen Jubiläen in den Jahren 1717 und 1817.

Regionale Unterschiede und Traditionen

In Deutschland spiegelt sich die konfessionelle Prägung in den verschiedenen Feiertagsregelungen wider. Während die einen den Reformationstag gebührend mit festlichen Gottesdiensten begehen, bleibt er in anderen Bundesländern ein weniger begangenes Datum. In Österreich zum Beispiel ist der Reformationstag kein gesetzlicher Feiertag, doch konnten Evangelische Schüler bis 2020 vom Unterricht freigestellt werden.

In der Schweiz hingegen wird der Reformationssonntag am ersten Sonntag im November gefeiert. Im internationalen Vergleich wird der Reformationstag auch in Ländern wie Slowenien und Chile als gesetzlicher Feiertag begangen. Die Diskussion um die Notwendigkeit eines Feiertags an diesem historischen Datum bleibt jedoch kontrovers, auch innerhalb Deutschlands. Kritiker, darunter der Zentralrat der Juden in Deutschland, äußern sich skeptisch gegenüber der Feier des Reformationstags.

Mit all diesen Aspekten wird der Reformationstag erneut ein Anlass für zahlreiche Feierlichkeiten, Diskussionen und vielleicht auch für einen Blick auf die eigene Glaubensgeschichte – ganz im Sinne von Martin Luther, der mit seinen Thesen eine vielschichtige und bewegte Epoche einleitete.