Lübeck gedenkt: Nie wieder Krieg! Kundgebung zum Antikriegstag
Am 1. September 2025 findet in Lübeck eine Kundgebung zum Antikriegstag statt. Motto: „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“

Lübeck gedenkt: Nie wieder Krieg! Kundgebung zum Antikriegstag
In Lübeck hat der 1. September 2025 wie gewohnt einen besonderen Stellenwert. An diesem Tag, der auch als Antikriegstag bekannt ist, gedenkt das Friedensbündnis Ostermarsch Lübeck mit einer Kundgebung der dunklen Geschichte des Zweiten Weltkriegs. Am Mahnmal für die Deportierten am Haupteingang des Lübecker Hauptbahnhofs wird ab 17 Uhr das Motto „Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!“ in klaren Worten verkündet. Dies erinnert an den Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen vor 86 Jahren, der den Beginn eines der schrecklichsten Konflikte der Menschheitsgeschichte markierte. Der Tag soll nicht nur der Vergangenheit gedenken, sondern auch aktuelle Herausforderungen und politische Entwicklungen ansprechen.
Die Veranstalter setzen sich aktiv gegen die politische Aufrüstung sowie die schleichende Militarisierung der Gesellschaft ein. Sie fordern stattdessen eine Politik, die auf Friedensfähigkeit und Diplomatie beruht. Weitere Anliegen sind soziale Gerechtigkeit und eine offene, vielfältige Gesellschaft. Besonders im Fokus stehen die exorbitanten Investitionen in Militär und Waffen, während gleichzeitig die Mittel für Bildung, Soziales und Gesundheit oft stark gekürzt werden.
Aktuelle Diskussionen und Herausforderungen
Janina Böttger und Hendrik Lange von der Linken in Sachsen-Anhalt unterstreichen, dass die friedlichen Bestrebungen in den letzten Jahren oft unter die Räder der Armut und Ungleichheit gerieten. Sie kritisieren die angestrebte Wiedereinführung der Wehrpflicht und warnen vor der damit einhergehenden Militarisierung der jungen Generation. “Ohne Perspektiven für Bildung, Arbeit und Wohnraum verraten wir unsere gesellschaftliche Verantwortung”, betonen sie.
Die aktuellen weltweiten militärischen Eskalationen und die damit verbundenen Aufrüstungsprogramme stehen in direktem Gegensatz zu Maßnahmen, die den sozialen Zusammenhalt fördern. Anstatt das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen in die Rüstungsindustrie zu investieren, fordern die Aktivisten, dass Mittel in die maroden Schulen, den Pflegenotstand und ansteigende Mietpreise fließen sollten.
Der Antikriegstag und die Friedensbewegung
Der Antikriegstag ist nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Aufruf zur Mobilisierung gegen Militarisierung und rechte Kräfte, die versuchen, Geschichte umzuschreiben und Nationalismus zu befeuern. „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ soll nie vergessen werden. Die Friedensbewegung hat eine lange Tradition, die von der Antike bis in die moderne Zeit reicht. Sie entstand als Antwort auf Kriege und die damit verbundene Aufrüstung – allein der Begriff der „internationalen Friedensbewegung“ wird seit etwa 1900 verwendet und hatte besonders im 20. Jahrhundert und während des Kalten Krieges großen Einfluss.
Eindrucksvoll zeigt sich auch, wie verschiedene soziale Bewegungen versucht haben, Kriege zu verhindern und als Mittel der Politik abzulehnen. Die Entwicklung dieser Bewegungen spiegelt sich in den zahlreichen Protesten der letzten Jahrzehnte wider, angefangen bei den Ostermärschen in den 1960er Jahren bis hin zu aktuellen Protesten gegen Militärinterventionen weltweit. Jede Initiative wird von dem Ziel getragen, eine starke Stimme für den Frieden zu sein und gegen die Militarisierung der Gesellschaft zu kämpfen.
In diesem Sinne wird die Kundgebung in Lübeck ein starkes Zeichen setzen – nicht nur für eine friedliche Zukunft, sondern auch um sich mit all denjenigen zu solidarisieren, die unter den Folgen von Krieg, Vertreibung und Aufrüstung leiden. Die Hoffnung ist, dass viele Bürgerinnen und Bürger sich den Demonstrierenden anschließen und gemeinsam eine klare Botschaft an die Politik senden: Investitionen in den Frieden statt in militärische Stärke!