Lübeck gewinnt Mobilitäts-Preis: Beckergrube wird zur Fußgängerzone!

Lübeck gewinnt Mobilitäts-Preis: Beckergrube wird zur Fußgängerzone!

Beckergrube, Lübeck, Deutschland - In einer strahlenden Feier der Innovation hat Lübeck kürzlich den Mobilitäts-Preis der diesjährigen Energie-Olympiade gewonnen. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Neugestaltung Beckergrube – Mobilitätswende und Strukturwandel im resilienten Stadtraum“. Ziel dieses ehrgeizigen Vorhabens ist die Umgestaltung einer zentralen Straße zu einer klima- und zukunftsgerechten Verkehrsfläche, die nicht nur das Stadtbild aufwertet, sondern auch den Aufenthalt für Bürgerinnen und Bürger angenehmer gestaltet. Ganze 7.666 Euro winken der Stadt als Preisgeld, das in die weiteren Planungen fließen wird. Laut LN Online hebt die Jury besonders die umfangreiche Bürgerbeteiligung hervor, die im Rahmen des Rahmenplans Innenstadt zum Tragen kam. 

Der Umbau der Beckergrube legt den Fokus auf die Gestaltung eines weitläufigen Raumes für Fußgänger und Radfahrer, in dem auch die Aufenthaltsqualität einer zunehmend lebendigen Innenstadt gesteigert werden soll. Um den Plan effizient umzusetzen, wurden klare Etappen festgelegt, wobei die Bauarbeiten bereits im vergangenen Spätsommer begonnen haben und bis 2026 abschlossen werden sollen. Es ist jedoch nicht alles ohne Schwierigkeiten verlaufen – einige lokale Geschäfte, so auch das beliebte Lokal Colestreet, mussten schließen, während die Bauarbeiten in vollem Gange sind.

Details zum Umbau und zur Finanzierung

Die Neugestaltung der Beckergrube ist Bestandteil eines größeren Mobilitätskonzepts, das bereits 2019 beschlossen wurde. Es soll die Aufenthaltsqualität steigern und klimafreundliche Verkehrsarten in der Innenstadt fördern, so berichtet die Stadtverwaltung auf ihrer Webseite Lübeck.de. Mit einem soliden Gesamtvolumen von 3,5 Millionen Euro, finanziert aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“, wird an einer Lösung gearbeitet, die sowohl den Fußverkehr, als auch den Rad- und Busverkehr nachhaltig berücksichtigt. Verkehrsänderungen während der Vollsperrung von Oktober 2024 bis Herbst 2026 sind bereits in Planung: Geschäfte, Gastronomie und medizinische Einrichtungen bleiben für Fußgänger gut erreichbar, während das Radfahren in Fußgängerzonen in der Nacht ermöglicht wird.

Ein Shuttle-Service wird zudem die Anbindung zwischen den zentralen Plätzen verbessern. Dabei sind auch die Umleitungen für den Kfz-Verkehr und die Busse sinnvoll bedacht, sodass der Verkehrfluss trotz der umfangreichen Bauarbeiten aufrechterhalten bleiben kann. Das Parkhaus St. Marien bleibt ebenfalls weiterhin zugänglich, was für viele Autofahrer wichtig ist.

Einbindung der Bevölkerung und Veranstaltungen

Die Bürgerbeteiligung ist ein zentrales Element des Projekts, und als Teil dessen wurde ein Beirat für die Beckergrube gegründet, der sich aus rund 30 Vertretern verschiedener Interessengruppen zusammensetzt. Veranstaltungen zur Information und Beteiligung der Öffentlichkeit sind ebenfalls geplant, unter anderem ein Tag der offenen Baustelle, der für den 10. Mai 2025 terminiert ist. Hier erhalten die Lübeckerinnen und Lübecker die Gelegenheit, sich aktiv an der Neugestaltung des Stadtraums zu beteiligen und ihre Ideen einzubringen.

Der Umbau der Beckergrube ist nicht nur ein lokales Projekt, sondern spiegelt auch den Trend vieler Städte wider, die Lebensqualität durch nachhaltige Mobilitätskonzepte zu erhöhen. So ist es nicht verwunderlich, dass ähnliche Initiativen auch in anderen Teilen Deutschlands, wie beispielsweise in Berlin, verfolgt werden. Berlin.de erläutert, dass auch dort der Fokus auf der Verbesserung des Umweltverbundes, also des Fuß- und Radverkehrs, sowie auf Bussen und Bahnen liegt, um den Trend zum motorisierten Individualverkehr spürbar zu bremsen.