Maisernte in Schleswig-Holstein: Bauern rechnen mit Herausforderungen!
Heute beginnt in Schleswig-Holstein die Maisernte, während Landwirte mit wechselhaften Erwartungen kämpfen. Tipps zur Ernte.

Maisernte in Schleswig-Holstein: Bauern rechnen mit Herausforderungen!
Die Erntezeit hat in Schleswig-Holstein begonnen und mit ihr starten die Landwirte in die Maisernte. Nach dem Abschluss der Getreide- und Rapsernte öffnet sich momentan ein weiteres Kapitel auf den Feldern. Besonders im Norden des Bundeslands, unter anderem in Nordfriesland, wo Landwirt Tade Petersen seinen „Bensenhof“ betreibt, stehen die Arbeiten jetzt auf Hochtouren. Der Hof beherbergt 230 Jersey-Kühe, die auf energiereiche Fütterung angewiesen sind, um für den Winter gut gerüstet zu sein. „Mais ist für die Energie- und Rohfaserzufuhr unserer Kühe unerlässlich,“ erklärt Petersen. Aus diesem Grund wird der Mais mithilfe eines Feldhäckslers geerntet, der die gesamten Pflanzen zerkleinert und sofort auf einem Trecker mit Anhänger lädt, um die Transportwege kurz zu halten.
Mit einem idealen Trockenmassegehalt von 30 bis 35 Prozent, wird der gehäckselte Mais dann zu einem großen Haufen auf einer Siloplatte abgelagert. Um eine optimale Fermentation zu gewährleisten, sorgt die Verdichtung durch schwere Traktoren dafür, dass die Luft entweicht, bevor das Häckselgut luftdicht mit Folie abgedeckt wird. „Das ist die beste Methode, um Schimmelbildung zu vermeiden“, betont der Landwirt. In den Dörfern legt Petersen großen Wert auf Rücksichtnahme – langsames Fahren durch die Ortschaften ist angesagt, um die Straßen nicht unnötig dreckig zu machen. Bei Bedarf kommen Warnschilder zum Einsatz, und die Straßen werden regelmäßig gereinigt.
Schwache Ernteerwartungen dämpfen die Vorfreude
Ein Blick in die Rückspiegel der letzten Monate zeigt, dass die Aussichten für die Maisernte in diesem Jahr getrübt sind. Laut NDR rechnen die Kreisbauernverbände mit einer schwachen Ernte, vor allem bedingt durch die feuchten Bedingungen im Sommer. Bereits die Raps- und Getreideernte fiel in diesem Jahr schlechter aus als üblich. In den Kreisen Nordfriesland und Schleswig-Flensburg hat die Maisernte zwar begonnen, doch ist die Situation angespannt. „Wir sind vorsichtig optimistisch, aber die nächtlichen Regenfälle der letzten Wochen fordern ihren Tribut“, so ein regionaler Landwirt.
Obwohl die gesamte Maisanbaufläche in Schleswig-Holstein stabil bei rund 174.000 Hektar bleibt, setzen viele Bauern darauf, ihre Sorten an die klimatischen Gegebenheiten anzupassen. „Wir denken, dass wir durch den Anbau anderer Sorten besser auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren können“, erklärt ein Vertreter des Bauernverbands. Dennoch: Autofahrer müssen sich auf ein vermehrtes Auftreten von Traktoren und Gespannen auf den Straßen einstellen, wenn die Erntearbeiten voranschreiten.
Das A und O: Gesunde Pflanzen und präventive Maßnahmen
Um Schäden an den Maispflanzen zu minimieren, kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, wie die Saatgutbehandlung, die pilzliche Auflaufkrankheiten verhindern soll. Problempflanzen wie Drahtwürmer oder die Fritfliege stellen zusätzliche Herausforderungen für die Landwirte dar. Zwar treten Fritfliegenlarven nicht immer in Massen auf, ihre Präsenz kann jedoch schnell große Schäden anrichten. Deshalb sind die Landwirte gut beraten, regelmäßig ihre Felder zu kontrollieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Pflanzenschutzmittel stehen zur Verfügung, deren Anwendung jedoch gut überlegt sein muss.
Ein weiteres Auge gilt den Fusarien, die in vielen Maispflanzen nachgewiesen werden. Um den Befall und weitere mögliche Krankheiten wie den Maisbeulenbrand in Schach zu halten, empfehlen Experten ackerbauliche Maßnahmen, die eine gute Rotte der Erntereste fördern und die Bodenqualität langfristig sichern.
Die Maisernte in Schleswig-Holstein ist also nicht nur eine Frage des Erntetermins, sondern auch eine Herausforderung, die ein gutes Händchen und viel Fachwissen erfordert. Die Landwirte hier sind gut vorbereitet, auch wenn das Wetter und die äußeren Umstände immer wieder für Überraschungen sorgen können.