Amiblu schließt Werk in Neubrandenburg: 90 Arbeitsplätze fallen weg!

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Amiblu schließt bis 2026 die Produktion in Trollenhagen, Neubrandenburg, betroffen sind rund 90 Arbeitsplätze.

Amiblu schließt bis 2026 die Produktion in Trollenhagen, Neubrandenburg, betroffen sind rund 90 Arbeitsplätze.
Amiblu schließt bis 2026 die Produktion in Trollenhagen, Neubrandenburg, betroffen sind rund 90 Arbeitsplätze.

Amiblu schließt Werk in Neubrandenburg: 90 Arbeitsplätze fallen weg!

Amiblu stellt Produktion in Trollenhagen ein

In Trollenhagen bei Neubrandenburg bahnt sich eine einschneidende Entwicklung an: Der Rohrsystemhersteller Amiblu hat bekannt gegeben, dass die Produktion am Standort schrittweise bis spätestens Ende des ersten Quartals 2026 eingestellt wird. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenden Restrukturierung, die sich über ganz Europa erstreckt. Amiblu reagiert damit auf die wachsende Konkurrenz aus Nicht-EU-Ländern, wo niedrigere Arbeitskosten und geringere Regulierungen herrschen, wie Geschäftsführer Mario Frieben erläutert. Laut dem Nordkurier sind rund 90 Beschäftigte von der Schließung betroffen.

Das Unternehmen hat am 5. November 2025 Gespräche mit dem Betriebsrat aufgenommen, um Wege zu finden, wie die wirtschaftlichen Nachteile für die Mitarbeitenden abgefedert werden können. Teile der Verwaltung in Trollenhagen bleiben von der Maßnahme unberührt. Dennoch ist die Stimmung unter den Arbeitnehmern alles andere als entspannt.

Strategische Neuorientierung

Die Schließung des Werks in Trollenhagen ist nicht die einzige Maßnahme, die Amiblu plant. Auch der Standort in Danzig, Polen, steht auf der Streichliste. Ein zweiter Produktionsstandort in Deutschland, das Werk in Döbeln, bleibt allerdings bestehen. Das Unternehmen verfolgt mit dieser strategischen Neuausrichtung das Ziel, wettbewerbsfähig zu bleiben und die Unternehmensstrategie an die aktuellen Marktentwicklungen anzupassen. Laut Amiblu zeigen Marktanalysen ein begrenztes Wachstumspotenzial für die Rohrsystemlösungen in Europa auf.

Das Werk in Trollenhagen wurde nach der Wende unter dem Markennamen Hobas gegründet und nahm 1993 die Produktion auf. Bereits 2018 wurde ein weiterer Produktionsstandort in Neubrandenburg geschlossen, was die besorgniserregende Tendenz von Schließungen betrifft.

Hintergrund der Umstrukturierung

Ein Blick auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigt, dass der Draghi-Bericht zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit, veröffentlicht im September 2024, eine tiefgreifende Problematik aufzeigt. Die sechs großen Herausforderungen für die EU beinhalten unter anderem den technologischen Rückstand in Schlüsseltechnologien und die Abhängigkeit von Energieimporten. Nur ein Bruchteil der Reformvorschläge ist bisher umgesetzt worden, was die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gefährdet. Demnach könnte die Transformation von Industrieunternehmen wie Amiblu auch als Reaktion auf diese Herausforderungen betrachtet werden.

Die Schließung des Werks in Trollenhagen ist damit nicht nur ein regionales Thema, sondern spiegelt auch größere wirtschaftliche Trends, die Unternehmen in ganz Europa betreffen. Diese Entwicklungen fordern innovative Lösungen und eine aktive Industriepolitik, um die Wettbewerbsfähigkeit in einem globalisierten Markt nachhaltig zu sichern.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Amiblu mit der Entscheidung zur Schließung des Standorts nicht nur wirtschaftliche Überlegungen anstellt, sondern sich auch den Herausforderungen der sich verändernden Märkte stellt. Für die rund 90 Beschäftigten in Trollenhagen stehen herausfordernde Zeiten bevor, doch das Unternehmen sichert zu, dass Kundenerwartungen in Bezug auf Qualität und Liefertreue weiterhin erfüllt werden.