Schutz vor sozialen Medien: Experten fordern klare Grenzen für Kinder!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Rund 100 Gäste diskutierten beim Kieler Dialog über den Schutz von Kindern in sozialen Medien und die Notwendigkeit von Altersgrenzen.

Rund 100 Gäste diskutierten beim Kieler Dialog über den Schutz von Kindern in sozialen Medien und die Notwendigkeit von Altersgrenzen.
Rund 100 Gäste diskutierten beim Kieler Dialog über den Schutz von Kindern in sozialen Medien und die Notwendigkeit von Altersgrenzen.

Schutz vor sozialen Medien: Experten fordern klare Grenzen für Kinder!

Die Gefahren und Möglichkeiten sozialer Medien standen im Mittelpunkt des kürzlich abgehaltenen “Kieler Dialogs”, der rund 100 Gäste anlockte. In Vorträgen und Diskussionen wurden die Herausforderungen besprochen, die sich für Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt stellen. Prof. Dr. Silvia Schneider, eine Expertin für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie, und Thomas Feibel, Autor und Medienexperte, lieferten wertvolle Einblicke zum Thema. Schneider… berichtet darüber, wie wichtig es ist, Kinder vor den Risiken sozialer Medien zu schützen, während sie ihnen gleichzeitig Kompetenz in der Nutzung vermitteln.

Die Professorin betonte, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen der intensiven Nutzung sozialer Medien und verschiedenen psychischen Gesundheitsproblemen wie Essstörungen, einer niedrigen Selbstwertschätzung und sogar Suizidgefahr gibt. Nichts desto trotz fordert Schneider ein Vier-Säulen-Modell, das Nutzungseinschränkungen, Bildungsmaßnahmen, Aufklärungskampagnen und unabhängige Forschung umfasst. “Wir müssen gemeinsam aktiv werden”, sagte sie.

Regulierung und Verantwortung

Thomas Feibel nahm in seiner Rede besonders die Manipulation von Kindern durch soziale Medien ins Visier und wies darauf hin, dass viele Erwachsene oft nicht wissen, was sie schützen sollen. Er plädierte dafür, soziale Medien stärker in die Verantwortung zu nehmen und die Kinder in ihrer Medienkompetenz zu fördern. Viele Schüler, die im Rahmen des Dialogs befragt wurden, sprachen sich für ein Verbot von sozialen Medien für unter 13-Jährige aus. Sie wiesen darauf hin, dass sie die Auswirkungen der Plattformen oftmals nicht richtig einschätzen können.

Ein hitziger Diskurs entbrannte auch über die Verantwortung zwischen Politik und Eltern. Manche forderten, dass nicht die Politik, sondern die Eltern die Entscheidungen über die Mediennutzung ihrer Kinder treffen sollten. Denn wo bleiben die persönlichen Werte und Erziehung? Hierzu äußerte sich auch Bildungsministerin Dorit Stenke, die klar machte, dass es notwendig sei, verlässliche Grenzen und Schutzmechanismen für Kinder zu schaffen. Stenke sprach sich für eine ehrliche Debatte über verbindliche Altersgrenzen für soziale Medien aus und betonte die Verbindung von Medienkompetenz und Schutz.

Mediennutzung und ihre Folgen

Über 80% der Jugendlichen in Deutschland nutzen heute täglich soziale Medien, im Durchschnitt etwa 3,5 Stunden. Diese Zahlen sind alarmierend, denn viele Studien, wie diejenigen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, zeigen direkte Verbindungen zwischen intensiver Nutzung und psychischen Problemen, insbesondere bei jüngeren Nutzern. So wird eindringlich darauf hingewiesen, dass Kinder unter 13 Jahren keine Social Media Accounts haben sollten. Dies würde durch klare politische Maßnahmen unterstützt, um die Sicherheit der Jüngsten zu gewährleisten.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Immer mehr Kinder beginnen bereits im Grundschulalter, soziale Medien zu nutzen. Ein besorgniserregender Trend, bei dem bereits 10% der 6- bis 7-Jährigen auf Plattformen wie TikTok vertreten sind. Zudem wurde festgestellt, dass intensive Nutzung mit Problemen wie Depressionen, Angst und Schlafstörungen verbunden ist. Hier sind Altersgrenzen und klare Regularien unabdingbar, um den Schutz der Kinder zu gewährleisten und der suchtartigen Nutzung entgegenzuwirken.

In Ländern wie Australien dürfen Kinder erst ab 16 Jahren Social Media nutzen, und in so manchem EU-Staat wird bereits auf Alterskontrollen gedrängt. Es bleibt abzuwarten, wie Deutschland auf diese Herausforderungen reagiert, doch eines ist klar: Eltern, Schulen und Politik sind gefordert, sich gemeinsam für die Sicherheit und Gesundheit der jungen Generation einzusetzen. Die Tagesschau hebt hervor, dass es mehr Forschung zu diesem Thema braucht, um die Wirksamkeit von Schutzmaßnahmen auszuloten.