Ein feuriger Engel kehrt nach Bremen zurück – Oper mit Schockmomenten!
Die Oper "Der feurige Engel" von Prokofjew kehrt nach über 30 Jahren nach Bremen zurück. Premiere am 26. Oktober 2025.

Ein feuriger Engel kehrt nach Bremen zurück – Oper mit Schockmomenten!
Die Spannung im Bremer Theater am Goetheplatz ist greifbar, denn die Oper “Der feurige Engel” von Sergej Prokofjew feierte nach über 30 Jahren ihre glanzvolle Rückkehr. Diese Inszenierung, die zuletzt 1994 auf dem Spielplan stand, brilliert mit einer frischen Interpretation: Nadine Lehner verkörpert die leidende Renata, während Elias Gyungseok Han die Rolle des Ruprecht übernimmt. Die musikalische Leitung liegt in den fähigen Händen von Stefan Klingele, der die Bremer Philharmoniker dirigiert und so für einen eindrucksvollen Klang sorgt. Bereits am 26. Oktober 2025 fand die Premiere statt, gefolgt von einer gut besuchten Aufführung am 29. Oktober 2025.
Was macht “Der feurige Engel” so besonders? Die Handlung spielt im Jahr 1534 in Köln und Umgebung, wo psychische Erkrankungen und traumatische Erlebnisse die Charaktere prägen. Regisseurin Barbora Horáková thematisiert in ihrer Inszenierung die inneren Dämonen der Protagonistin Renata, die nicht nur von Wahnvorstellungen, sondern auch von epileptischen Anfällen gequält wird. Ihr Begleiter Ruprecht hat ebenfalls mit psychischen Herausforderungen zu kämpfen und bietet ihr keine echte Unterstützung. Das Bühnenbild, entworfen von Ines Nadler, zeigt eine eindringliche Stahlkonstruktion mit der Leuchtschrift „Hotel“, die an die düstere Ästhetik von David Lynch oder Alfred Hitchcock erinnert.
Ein Blick auf die Charaktere
Renatas Charakterisierung ist inspiriert von der tragischen Geschichte Anneliese Michels, die 1976 nach Exorzismus-Ritualen verstarb. Die Akteurin Nadine Lehner wird für ihre packende Darbietung der Renata geschätzt. Auch Elias Gyungseok Han überzeugt als Ruprecht, während der Chor unter der Leitung von Karl Bernewitz die emotionale Tiefe der Aufführung verstärkt. Besonders hervorzuheben ist Jasin Rammal-Rykala, dessen Darbietung als Inquisitor das Stück zusätzlich bereichert. Das Ensemble, darunter Nathalie Mittelbach, Ulrike Mayer, Fabian Düberg und Wolfgang von Borries, trägt maßgeblich zur starken Ensemble-Leistung bei.
Tragische Themen und kraftvolle Musik
In dieser Inszenierung wagen sich die Macher an sensible Themen wie kindlichen Missbrauch, Vergewaltigung und sogar eine blutige Abtreibungsszene. Diese düsteren Elemente werden geschickt inszeniert, um die komplexen Seelenzustände Renatas zu beleuchten. Die Musik von Prokofjew ist der Herzschlag der Aufführung und wird von den Bremer Philharmonikern eindrucksvoll interpretiert, was die Dramatik der Handlung unterstreicht. Die nächsten Aufführungen finden am 8. und 21. November sowie am 18. Dezember 2025 statt.
In dieser bemerkenswerten Rückkehr der Oper “Der feurige Engel” wird eine Geschichte erzählt, die fesselt, berührt und zum Nachdenken anregt. Das Theater Bremen hat mit dieser Inszenierung einmal mehr bewiesen, dass es das richtige Gespür für tiefgründige und packende Kunst hat. Die Besucher können sich auf weitere Vorstellungen im neuen Jahr freuen, wobei sicherlich auch zukünftig das Publikum in die faszinierende, jedoch herausfordernde Welt von Prokofjews Meisterwerk eintauchen darf.