Raumfahrtgipfel in Bremen: Europa plant Rekordbudget von 22 Milliarden Euro!
Am 26. und 27. November 2025 tagt der ESA-Ministerrat in Bremen, um über ein 22-Milliarden-Euro-Budget für die europäische Raumfahrt zu beraten.

Raumfahrtgipfel in Bremen: Europa plant Rekordbudget von 22 Milliarden Euro!
Eine bahnbrechende Entscheidung ist in Bremen gefallen: Am 26. und 27. November 2025 tagte der ESA-Ministerrat, um das zukünftige Budget der Europäischen Weltraumorganisation zu beschließen. Unter der Leitung von Josef Aschbacher, dem Chef der ESA, wurden wichtige Themen wie Wettbewerbsfähigkeit, Autonomie und Sicherheit angesprochen. Dabei ging es nicht nur um Zahlen, sondern um die Frage, wie Europa im globalen Raumfahrtwettlauf wieder Anschluss finden kann. Denn wie Aschbacher betont: “Europa muss dringend aufholen, sonst droht der Rückstand in der Raumfahrt” tagesschau.de berichtet.
Die Diskussionen drehten sich rund um ein Rekordbudget von bis zu 22 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre. In der letzten Sitzung 2022 in Paris lag der Betrag noch bei 16,9 Milliarden Euro. Dies zeigt nicht nur den wachsenden Bedarf, auch die geopolitischen Entwicklungen, wie der Ukraine-Konflikt, haben den Druck auf die ESA erhöht, unabhängiger zu werden. Europa hat sich in der Vergangenheit stark auf russische Sojus-Raketen verlassen, die wegen des Konflikts kaum noch in Anspruch genommen werden können, was das Bedürfnis nach eigenem Handlungsvermögen verstärkt. Südkurier hebt hervor, dass die Minister die Notwendigkeit einer deutschen “Weltraumsicherheitsstrategie” betonten, um sicherheitspolitische Aspekte in der Raumfahrt zu berücksichtigen.
Der deutsche Anteil und regionale Investitionen
Deutschland ist der größte Beitragszahler zur ESA und steuert rund 21 % des Gesamtbudgets bei. Diese Zahl verdeutlicht die zentrale Rolle, die Deutschland in der europäischen Raumfahrt spielt. Bundeskanzlerin Dorothee Bär hatte bereits angekündigt, dass Deutschland zukünftig etwa fünf Milliarden Euro zum ESA-Budget beitragen will. Auch die Bundesländer Bremen, Bayern und Baden-Württemberg haben konkrete Pläne und Wünsche formuliert. So wird in Bremen unter anderem ein Antriebs- und Versorgungsmodul für das NASA-Mondraumschiff Orion von Airbus gebaut, während in Bayern und Baden-Württemberg starke Industriekapazitäten im Bereich Raumfahrttechnik vorhanden sind tagesschau.de hebt hervor.
Die Konferenz zieht rund 500 Teilnehmende aus den 23 ESA-Mitgliedsstaaten an, darunter Minister und Vertreter nationaler Raumfahrtagenturen. Diese Delegationen bringen eigene Projekt- und Finanzierungsvorschläge mit, die nicht nur für die Raumfahrt, sondern auch für die strategische Positionierung gegenüber privaten Raketenbauern und Satellitenbetreibern wie SpaceX von Bedeutung sind. Südkurier ergänzt, dass ein gemeinsamer finanzieller Wunschzettel bereits formuliert wurde, der insgesamt sechs Milliarden Euro für Satellitentechnik und Trägersysteme fordert.
Militärische Dimensionen in der Raumfahrt
Ein weiterer Aspekt, der in den Verhandlungen zur Sprache kam, ist der zunehmende Einzug von Verteidigungsunternehmen in den Raumfahrtsektor. Historisch lag der Schwerpunkt in Europa auf der zivilen Nutzung, während militärische Kapazitäten mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Eine Analyse des European Space Policy Institute aus Wien zeigt, dass lediglich 15 % der öffentlichen Raumfahrtbudgets in Europa in militärische Aktivitäten fließen, während der weltweite Durchschnitt bei etwa 50 % liegt Euronews berichtet.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, fordert Europa eine Bündelung der Ressourcen und eine klare Strategie für die militärische Raumfahrt. Aschbacher betont, dass die europäischen Staaten bislang zu zögerlich handeln und mehr Investitionen nötig sind, um nicht hinter ihren globalen Mitbewerbern wie den USA und China zurückzufallen. Der Weg in eine unabhängige und starke europäische Raumfahrt scheint also noch lang, doch die Weichen wurden in Bremen gestellt.