Werder Bremen zeigt rote Zahlen: Millionen-Minus bedroht die Zukunft!
Werder Bremen wird im November ein Millionen-Minus für das Geschäftsjahr 2024/2025 präsentieren, verursacht durch rückläufige Transfererlöse.

Werder Bremen zeigt rote Zahlen: Millionen-Minus bedroht die Zukunft!
Werder Bremen fällt auf die harte Finanzrealität zurück: Bei der Mitgliederversammlung im November wird Geschäftsführer Klaus Filbry ein Minus von über sieben Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2024/2025 präsentieren. Damit wird das Eigenkapital des Vereins auf rund 15 Millionen Euro sinken, nachdem es im Vorjahr noch bei stolzen 22 Millionen Euro lag. In einem sportlichen Jahr, das mit einem Plus von 2,2 Millionen Euro abgeschlossen wurde, sind die Ergebnisse nun ein deutlicher Rückschritt. Deichstube berichtet, dass vor allem die fehlenden Transfererlöse für die ernüchternde Bilanz verantwortlich sind.
Wie kommt es zu diesem Millionen-Minus? Die ursprünglich geplanten lukrativen Spielerabgänge blieben aus, was den Verein in seiner Transferstrategie stark eingeschränkt hat. Ein weiterer Punkt, der die Bilanz belastet, sind die teuren Ausleihen von André Silva und Issa Kaboré. Auch die Kosten für Vertragsverlängerungen der Leistungsträger und zusätzliche Prämienzahlungen aufgrund sportlicher Erfolge tragen zur finanziellen Schieflage bei. Das Ergebnis liegt, so Filbry, “im Bereich unserer Erwartungen”, ist aber zweifellos alarmierend. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz auf 120,1 Millionen Euro, was einem Anstieg von fast 18 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Doch der Personalaufwand wuchs ebenfalls stark, um 13,4 Millionen Euro auf 57,2 Millionen Euro, wovon alleine 12 Millionen Euro auf Spieler-Gehälter entfallen. Buten un Binnen liefert hierzu weitere Informationen.
Der Transfermarkt und seine Tücken
Die Werder-Bilanz zeigt auch, wie drückend die Abhängigkeit vom Transfermarkt ist. Die negativen Zahlen reflektieren den Rückgang der Transferüberschüsse, die von 28 Millionen Euro auf nur 5,3 Millionen Euro sanken. Die Erlöse stammen vorwiegend aus den Verkäufen von Fabio Chiarodia und Yannik Engelhardt. Während Spieler wie Niclas Füllkrug, dessen Ablösesumme bis zu 18,25 Millionen Euro betragen könnte, nicht in der aktuellen Transferbilanz auftauchen, zeigt sich doch, dass Werder Bremen dringend auf erfolgreiche Transfers angewiesen ist, um die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Deichstube stellt klar, dass Werder in Zukunft Mehrwertspieler ausbilden und verkaufen möchte, obwohl es in der Vergangenheit auch Rückschläge gegeben hat.
Zusätzlich wird das Team in der sehr lukrativen Fernseheinnahmen-Gleichung gesehen. Für das aktuelle Jahr werden Mehr-Einnahmen von etwa 3,5 Millionen Euro aus den TV-Geldern erwartet. Bei solider sportlicher Leistung könnte diese Summe in der Saison 2026/27 auf bis zu zehn Millionen Euro ansteigen. Dennoch bleibt die endgültige Abwicklung eines landesverbürgten Darlehens aus der Coronazeit, das im Sommer 2026 zu begleichen sein wird, eine gewichtige Herausforderung. Die sobaldige Wiederherstellung der Klubs finanzieller Gesundheit könnte somit auf der Kippe stehen.
Finanzielle Strategien im deutschen Fußball
Die besondere Situation von Werder Bremen hat im größeren Kontext des deutschen Fußballs Relevanz. Die Finanzlage der Klubs wird nicht nur durch geringe Transfererlöse, sondern auch durch eine zunehmende Finanzialisierung beeinflusst. Bestrebungen, die 50+1-Regel zu lockern, gewinnen an Unterstützung, während gleichzeitig immer mehr Fans die Integrität des Fußballs gefährdet sehen. Finanzwende beleuchtet die Entwicklungen rund um die Super League und das Engagement von Investoren, die oftmals langfristig am Wohl des Sportes wenig interessiert sind. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Verzahnung von Gemeinschaft und Ertrag im deutschen Fußball stark und wird auch Werder Bremen nicht unbekannt sein.