Regionalflughäfen in Gefahr: Zuschüsse auf der Kippe!

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Heringsdorf und andere Regionalflughäfen in Deutschland kämpfen um Bundesmittel, während die Verkehrsminister Reformen fordern.

Heringsdorf und andere Regionalflughäfen in Deutschland kämpfen um Bundesmittel, während die Verkehrsminister Reformen fordern.
Heringsdorf und andere Regionalflughäfen in Deutschland kämpfen um Bundesmittel, während die Verkehrsminister Reformen fordern.

Regionalflughäfen in Gefahr: Zuschüsse auf der Kippe!

In Norddeutschland herrscht große Unsicherheit unter den Regionalflughäfen, die um die zukünftige Finanzierung der Flugsicherung bangen. Mit der drohenden Streichung von Bundesmitteln steht insbesondere die Existenz kleiner Luftverkehrsknoten auf der Kippe. NDR berichtet, dass die Regionalflughäfen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern besorgt auf neue Entwicklungen auf der Verkehrsministerkonferenz blicken.

Niedersachsens Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne (SPD) äußerte sich nach der Konferenz optimistisch. Trotz der Tatsache, dass im kommenden Haushalt bislang kein Geld eingeplant ist, könnte der Bund weiterhin an den Kosten der Flugsicherung für Regionalflughäfen mitwirken. 2025 hatten drei niedersächsische Regionalflughäfen – Braunschweig-Wolfsburg, Emden und Wilhelmshaven – insgesamt vier Millionen Euro aus Bundesmitteln erhalten. Tonne hebt hervor, dass kleine Flughäfen von großer Bedeutung für Forschung, Wirtschaft und Sicherheitspolitik sind.

Unterstützung aus den Ländern

Die Situation ist nicht nur in Niedersachsen angespannt. Auch Schleswig-Holstein ist betroffen, wo Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) die Wettbewerbsfähigkeit kleiner Flughäfen unterstützt. Hier stehen Sylt, Kiel-Holtenau und Lübeck-Blankensee im Fokus. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Regionalflughäfen Heringsdorf und Neubrandenburg, die auf Bundesmittel angewiesen sind. AOPA.de berichtet von einer allgemeinen Finanzierungskrise, die durch die Ankündigung des Bundesverkehrsministeriums, die Finanzierung der Flugsicherungsgebühren zum Ende 2025 aufzuheben, noch verschärft wurde.

Diese Aufkündigung trat kurz vor einem Regierungswechsel in Kraft, was für viele Betroffene als unglücklich angesehen wird. Fast alle Regionalflugplätze in Deutschland sind von der Entscheidung betroffen und kämpfen nun darum, Unterstützung für die anfallenden Gebühren zu erhalten. Die aktuelle Regelung sieht vor, dass an 44 Regionalflugplätzen, ob privat oder kommunal, die Flugsicherungsgebühren zuletzt nicht für Flugzeuge unter 2t MTOM erhoben wurden. Das könnte sich nun ändern, was zu einem weiteren Rückgang der bereits angeschlagenen Passagierzahlen führen könnte.

Kosten und Reformen

Gleichzeitig drängt Tonne auf Reformen in der Führerschein-Ausbildung, da die aktuellen Kosten für einen Führerschein der Klasse B mit rund 3.400 Euro als viel zu hoch bezeichnet werden. Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) unterstützt diese Initiative und fordert eine effizientere Ausbildung. Um die Kosten zu senken, werden Vorschläge wie weniger Prüfungsfragen und eine Verkürzung der Fahrprüfung diskutiert. Die Eckpunkte sollen bis zur nächsten Ministerkonferenz Ende März erarbeitet werden.

In der nahen Zukunft steht zudem eine Preiserhöhung des Deutschlandtickets auf 63 Euro ab 2026 an, und der geplante Preisindex soll Kostenerhöhungen aufgrund von Personal- und Energiepreisen abbilden. Auch die Länder fordern einen größeren Anteil des Sondervermögens des Bundes für Verkehrsinfrastruktur, das in den Erhalt, Neu- und Ausbauprojekte sowie in die Digitalisierung fließen soll.

Die Situation der Wasserstraßen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bleibt ebenfalls heikel, mit einem Investitionsbedarf von rund drei Milliarden Euro. Minister Tonne forderte ein Sofortprogramm über 500 Millionen Euro, um die notwendigen Verbesserungen im Wasserstraßennetz voranzutreiben. Gleichzeitig plant Niedersachsen, 1,8 Milliarden Euro in umweltschonende Gütertransporte auf Flüssen zu investieren, was auf ein wachsendes Bewusstsein für nachhaltige Transportlösungen hinweist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Regionalflughäfen in Norddeutschland in einer kritischen Phase stecken. Der Druck zur Sicherung der Flugsicherungsfinanzierung, gepaart mit den steigenden Kosten in anderen Verkehrsbereichen, macht klar: Es steht viel auf dem Spiel für die kleine, aber feine Luftfahrtlandschaft der Region.