Akute Gefahr! Herrenseebrücke in Waren plötzlich komplett gesperrt
Die Herrenseebrücke in Waren (Müritz) wurde nach sichtbaren Schäden für den Verkehr gesperrt. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und Prüfungen.

Akute Gefahr! Herrenseebrücke in Waren plötzlich komplett gesperrt
Die Herrenseebrücke in Waren (Müritz) bleibt vorerst gesperrt. Am Freitagvormittag entschied die zuständige Verkehrsbehörde, die Brücke für den Verkehr zu schließen. Diese Entscheidung fiel nach einer aktuellen Bauwerksprüfung, bei der besorgniserregende Längsrisse an der Unterseite der Brücke festgestellt wurden. Besonders auffällig waren die Risse über der Gleisstrecke der Bahn, die auf mögliche Schädigungen an den Spanngliedern hindeuten. Dies erhöht die Gefahr eines Versagens (Nordkurier berichtet).
Bei der Inspektion kam zudem ans Licht, dass spannungsrisskorrosionsgefährdeter Spannstahl verbaut wurde. Die Brücke ist zudem mit einer rissüberbrückenden Beschichtung versehen. Die Sichtbarkeit dieser Risse gibt Anlass zur Sorge, und der Bauwerksprüfer empfahl umgehend, die Brücke zu sperren. Warens Bürgermeister Norbert Möller (SPD) folgte dem Rat der Experten nach einem fruchtbaren Gespräch mit den Verantwortlichen aus dem Bauamt. Als wichtiger infrastruktureller Punkt in der Stadt ist die Sicherheit der Brücke von höchster Bedeutung.
Hintergrund zur Brückenprüfung
Die Notwendigkeit für eine solche Prüfung wird durch die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere die DIN 1076, unterstützt. Diese regelt die regelmäßige Überprüfung von Brücken, um die Standsicherheit und Verkehrstauglichkeit sicherzustellen. Bei diesen Prüfungen, die normalerweise alle sechs Jahre durchgeführt werden, werden Tragwerk, Lager und Übergänge auf Risse, Korrosion und Materialermüdung kontrolliert (Biberger erklärt).
Die Inspektoren verwenden moderne Technologien wie Drohnen, Endoskope oder mobile Arbeitsbühnen, um selbst an schwer zugängliche Stellen zu gelangen. Die Ergebnisse solcher Prüfungen sind nicht nur für die unmittelbare Sicherheit von Bedeutung, sondern sind auch entscheidend für die Planung künftiger Sanierungsarbeiten. Schließlich sorgt eine frühzeitige Schadensentdeckung dafür, dass keine unnötigen Risiken für Verkehrsteilnehmer entstehen.
Verantwortung der Kommunen und Ausblick
Die Verantwortung für die Verkehrssicherheit liegt bei den Kommunen, die dafür sorgen müssen, dass alle Brücken in einem einwandfreien Zustand sind. Vernachlässigungen könnten nicht nur rechtliche Konsequenzen haben, sondern auch die Sicherheit der Bürger gefährden (DEKRA hebt hervor).
Die Herrenseebrücke bleibt bis auf Weiteres gesperrt, während weitergehende Untersuchungen zum Zustand des Bauwerks in die Wege geleitet werden sollen. Bürgermeister Möller bittet die Anwohner und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für diese notwendige Maßnahme. Die Sicherheit hat nun einmal oberste Priorität, und in diesem Fall ist der Eingriff unumgänglich für den Schutz der Menschen in Waren.