Sorgenkind Herrenseebrücke: Sperrung und neue Verkehrsbeschränkungen!
Die Herrenseebrücke in Waren ist wegen rissbedingter Gefahren gesperrt. Verkehrsbeschränkungen und Neubauplanungen sind geplant.

Sorgenkind Herrenseebrücke: Sperrung und neue Verkehrsbeschränkungen!
In Waren an der Müritz gibt es aktuell ernste Probleme mit der Herrenseebrücke, die ab sofort für den Verkehr gesperrt ist. Dies wurde durch die turnusmäßige Brückenprüfung ergeben, die auf besorgniserregende Risse im Brückenkörper hingewiesen hat. Bürgermeister Norbert Möller (SPD) informierte, dass Experten dringend zur Sperrung der Brücke geraten haben, um Gefahren für die Verkehrsteilnehmer zu minimieren. Die Herrenseebrücke überspannt die Eisenbahnlinie zwischen Berlin und Rostock und hat sich im Laufe der Jahre als Sorgenkind der Stadt herausgestellt. Nun ist ein weiterer Schritt notwendig, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die Brücke wurde in den 1970er Jahren erbaut und vor 15 Jahren saniert. Dabei kam elastischer Beton zum Einsatz, ähnlich wie bei der berüchtigten Carolabrücke in Dresden, die ebenfalls große Probleme hatte.
Die Situation ist nicht nur für die Brücke selbst, sondern auch für die umliegende Infrastruktur von Bedeutung. In der Warener Nordstadt befinden sich unter anderem das Krankenhaus, zwei Schulen sowie mehrere Hotels und die Polizeiinspektion. Auch Unternehmen wie die Mecklenburger Backstuben und das Teigwarenwerk Möwe sind hier ansässig. Mit der Brücken-Sperrung könnten die Verkehrsströme in der Region vorübergehend erheblich verschoben werden.
Weitere Verkehrsbeschränkungen
Wie Nordkurier berichtet, ist bereits ein weitreichender Beschilderungsplan in Arbeit, der neue Verkehrsbeschränkungen, insbesondere für den Schwerlastverkehr, vorsieht. Der erhöhte Verkehr auf der Brücke stellt ein weiteres Problem dar, da besonders viele schwere Lkw über die Brücke fahren. Dies hängt unter anderem mit dem Durchfahrtsverbot für Lkw über zwölf Tonnen auf dem Schweriner Damm (B192) zusammen. Bürgermeister Möller plant, die neuen Richtlinien schnell umzusetzen, sodass Verkehrsschilder in den nächsten vier bis sechs Wochen aufgestellt werden können.
Ein gutachterlicher Bericht, der 400 Seiten umfasst, liefert eine fundierte Analyse der derzeitigen Situation. Darin werden unter anderem folgende Empfehlungen ausgesprochen:
- Beibehaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.
- Tonnagebegrenzung auf 16 Tonnen.
- Abstandsgebot für Lkw von mindestens 50 Metern.
Zukunft der Herrenseebrücke
Die prognostizierte Lebensdauer der Herrenseebrücke beträgt noch etwa 20 Jahre, dennoch ist es dringend notwendig, die Planungen für einen möglichen Brückenneubau voranzutreiben. Weiterhin müssen Strategien entwickelt werden, um die verkehrstechnische Anbindung von Waren Nord zu verbessern. Zukünftige Sonderprüfungen sind bereits geplant, um frühzeitig auf mögliche Probleme reagieren zu können. In dieser Hinsicht stellt die Rissbildung aufgrund einer Teilsanierung in den Jahren 1998/99 eine besondere Herausforderung dar, da dadurch potenzielle Schäden schwerer zu erkennen sind.
Die Stadt steht also vor einer umfassenden Herausforderung, die sowohl die Sicherheit der Bürger als auch die wirtschaftliche Anbindung der Region betrifft. Die nächsten Schritte müssen daher überlegt und zeitnah umgesetzt werden, um für alle Beteiligten die bestmögliche Lösung zu finden. Die Herrenseebrücke bleibt damit weiterhin ein zentrales Thema für die Stadt und die Anwohner.