Bankenkonflikt im Libanon: Fällt die Gap Law unter den Tisch?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Finanzminister Yassine Jaber und die ABL besprechen die Gap Law und die Auswirkungen der Bankenkrise im Libanon am 19.11.2025.

Finanzminister Yassine Jaber und die ABL besprechen die Gap Law und die Auswirkungen der Bankenkrise im Libanon am 19.11.2025.
Finanzminister Yassine Jaber und die ABL besprechen die Gap Law und die Auswirkungen der Bankenkrise im Libanon am 19.11.2025.

Bankenkonflikt im Libanon: Fällt die Gap Law unter den Tisch?

Gestern fand ein wichtiges Treffen zwischen dem libanesischen Finanzminister Yassine Jaber und der Association des banques du Liban (ABL) statt. Im Mittelpunkt der Gespräche stand das brisante Thema der Gap Law, die sich als Herausforderung für das Land erweist. Die Diskussionen drehten sich um die Deckung der Lücken zwischen den Banken, dem libanesischen Staat und der Banque du Liban. Viele hoffen auf eine baldige Lösung, doch die Schuldensituation bleibt drückend und ungelöst.

Die Versammlung war ein Versuch, die angespannte Lage zu entschärfen, nachdem es in einem vorherigen Treffen zu einem heftigen Streit gekommen war. Obwohl die Stimmung weniger angespannt war, wurde jedoch deutlich, dass die Konvergenz in Bezug auf die Gap Law und die Restrukturierung des Bankensektors noch auf sich warten lässt. Für viele bleibt die aktuelle Krise ein SYSTEMISCHES Problem, auch wenn der libanesische Staat dies in seinen Gesetzestexten nicht verarbeitet.

Neue Ansätze und Vorschläge

Der Gouverneur der Banque du Liban, Karim Souhaid, merkt in seiner juristischen Analyse an, dass die Krise chancenlos bleibt, solange der Charakter der systemischen Probleme nicht erkannt wird. Der Minister Jaber hingegen versucht mit einem Vorschlag aufzuwarten, der eine rückblickende juristische und buchhalterische Überprüfung der Bankkonten vorsieht. Dabei fehlen jedoch konkrete Kriterien, was den Vorschlag in der Fachwelt auf Skepsis stößt.

Ein umstrittener Punkt ist die Implizierung, dass Teile der Einlagen abgewertet oder sogar annulliert werden könnten. Die geplante GAP Law könnte dies noch weiter vorantreiben, was angesichts der ohnehin schon wackeligen Finanzlage weitere Zweifel aufwirft. Fragen zu den früheren Handlungen der Kommission zur Bankaufsicht, geleitet von Samer Hammoud, werfen zusätzlich Licht auf die komplexe Lage.

Die Position des Internationalen Währungsfonds (IWF) scheint jedoch unverändert: Der Druck liegt darauf, die Eigenkapitalanteile der Banken zu eliminieren und den Staat von jeglicher Verantwortung zu entlasten. Daran zeigt sich, wie herausfordernd die aktuellen Strukturen und deren Reformen sind. Die Kluft zwischen Finanzminister Jaber und der ABL bleibt unverändert, was die fortwährende Unsicherheit im Bankensektor unterstreicht.

Die Rahmenbedingungen für die libanesischen Banken sind also gespannt, und nur mit klugen und gezielten Lösungen kann hier ein Ausweg gefunden werden. Während im politischen Raum gerungen wird, sind die Sorgen der Bürger, die auf ihren Ersparnissen sitzen, allgegenwärtig. Die Entwicklungen in der Finanzszene erfordern nun mehr denn je ein gutes Händchen und einen wird Augenblick der Weisheit vonseiten der Entscheidungsträger.

Für ein gewisses Durchatmen könnte möglicherweise eine Krisenbewältigungsstrategie sorgen, die nicht nur die Banken, sondern auch die Anliegen der Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die nächsten Schritte bleiben abzuwarten, besonders in Anbetracht der globalen Veränderungen und Herausforderungen, die auf die Libanesen zukommen könnten.