Korruption in der Landwirtschaft: Ex-Präsident Colombani verurteilt!

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Joseph Colombani, ehemaliger Präsident der Chambre d'agriculture von Haute-Corse, wurde am 10. September 2025 wegen Escroquerie zu neun Monaten Haft verurteilt.

Joseph Colombani, ehemaliger Präsident der Chambre d'agriculture von Haute-Corse, wurde am 10. September 2025 wegen Escroquerie zu neun Monaten Haft verurteilt.
Joseph Colombani, ehemaliger Präsident der Chambre d'agriculture von Haute-Corse, wurde am 10. September 2025 wegen Escroquerie zu neun Monaten Haft verurteilt.

Korruption in der Landwirtschaft: Ex-Präsident Colombani verurteilt!

In einer kürzlich getroffenen Entscheidung hat die Cour d’appel de Bastia den ehemaligen Präsidenten der Chambre d’agriculture de Haute-Corse, Joseph Colombani, wegen Betrugs zu einer Haftstrafe von neun Monaten verurteilt. Diese Strafe kann jedoch unter einem elektronischen Fußfessel verbüßt werden. Was viele dabei überrascht: Colombani muss sich nicht mit einer Ineligibilität auseinandersetzen, die eigentlich im Raum stand.

Die Vorwürfe gegen Colombani sind nicht ohne. Zwischen 2012 und 2015 soll er eine Subvention in Höhe von 15.000 Euro erhalten haben, für die er nicht berechtigt war. Dies geschah durch postdatierte Rechnungen, die als gefälscht identifiziert wurden. Ein Bericht des EU-Antibetriebsamts (OLAF) hat die Aktivitäten im Dezember 2020 ans Licht gebracht und daraufhin wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

Die Hintergründe der Ermittlungen

Joseph Colombani, der in der Vergangenheit bereits mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, wurde aufgrund eines Berichts des OLAF, der falsche und gefälschte Rechnungen aufdeckte, vor Gericht gestellt. Laut France 3 fanden die Betrügereien während seiner Amtszeit zwischen Oktober 2012 und September 2015 statt. Dabei wurden nicht nur private Interessen verfolgt: auch die Gesellschaft Furnicella, die Colombani gehört, war in die strittigen Transaktionen verwickelt und erhielt insgesamt 15.550 Euro an unrechtmäßigen Subventionen.

Das Gericht in Bastia befand sich in einem Morast von Beweismaterial, das von der Staatsanwaltschaft vorgelegt wurde, darunter auch Berichte über gezielte Fälschungen seitens Colombanis. Er selbst bestritt vehement die Vorwürfe und kündigte an, innerhalb von zehn Tagen Revision einzulegen.

Betrug bei EU-Agrarsubventionen im ganz großen Stil

Die Vorfälle rund um Joseph Colombani sind nicht die einzigen ihrer Art. Währenddessen ermitteln griechische Behörden gegen über 1.000 Landwirte wegen Betrugs mit EU-Agrarsubventionen, die sich insgesamt auf 22,6 Millionen Euro belaufen. Hierbei sind nicht nur gefälschte Angaben zu landwirtschaftlichen Flächen, sondern auch die Delegation von Zuschüssen an nicht berechtigte Empfänger an der Tagesordnung, wie stern.de berichtet. Ein faszinierendes, aber auch besorgniserregendes Bild zeigt sich hier: Wie viele Menschen müssen für ihr Auskommen kämpfen, während andere mit Betrug einen Gewinn erzielen?

Wie sich die Situation für Joseph Colombani weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Seine Verteidigung hat die Vorgehensweise in Frage gestellt und argumentiert, dass die Verfahren übertrieben und verspätet seien. Die nächsten Tage könnten aufregend werden, sowohl für Colombani als auch für die Landwirte, die ebenfalls in den Fokus von Ermittlungen geraten sind.